So, glauben jene, ist es leicht gethan; 107 Die armen Leute rufen insgemein: Von dieser Habe soll nichts unser sein; So grofse Freude ist uns jetzt beschert 108 Niemals war Rom, die Stadt, so freudevoll 109 Alexis jedes Böse immer mied, Darum ist ihm so hohe Ehr erblüht. Wohl kann voll Freude sein, wer also schied. 110 Wer Sünde that, sich dessen wohl entsinnt, Dafs Herrscher wir mit ihr im Himmel sind. 111 Kein Blinder geht hinweg, keiner der lahm, Aussätzig, krank, umsonst zur Heilung kam: Ja, wer bedrückt von Krankheit irgendwie, Er ist hinweggegangen ohne sie ; Und keiner mit sein Leiden nahm. 112 Und jeder, der von Krankheit war bedrückt, 113 Die beiden Herren, die das Reich versehn, 114 Sankt Bonifaz, der Märtyrer genannt, Si grant ledice nos est apareude D'icest saint cors; n'avons soin d'altre mune, 108 Onques en Rome nen out si grant ledice 109 Sainz Alexis out bone volentet: Por hoc en est oi cest jorn honorez. 110 Qui at pechiet bien s'en pot recorder: 111 Sorz ne avogles ne contraiz ne le pros 112 N'i vint enferms de nule enfermetet, Quant il l'apelet sempres n'aiet santet. 113 Cil dui seinor qui l'empirie governent, Quant il en veient les vertuz si apertes, 114 Sainz Boneface, que l'hom martir apelet, Dorthin trug man Alexis säuberlich, 115 Das Volk von Rom, das ihn ersehnt so lang, 116 Am siebten Tage geht zur Ruhe ein Der heil'ge Leib, zum himmlischen Verein: Es drückt sie sehr, doch kann's nicht anders sein.* 117 Bei goldnen Kandelabern welch ein Bild 118 Von Gold und Edelstein der Sarg war voll, 119 Nicht von den Eltern sei hier nun erzählt, 120 Über der Erd' bleibt er nicht länger mehr, Man läfst ihn sinken, wird's auch noch so schwer; Und bitten, dafs er ihnen gnädig bleib', 121 Es geht das Volk. Indes das Elternpaar, * Ebenso trennen sich die Leidtragenden nur schwer von der Leiche Rolands; cfr. Ch. de R. 2961. Iloc en portent dan Alexis acertes, Felix li lius ou ses sainz cors herberget! 115 La gent de Rome, qui tant l'ont desirret Que a vis onques i pot hom habiter. 116 Al sedme jorn fut faite la herberge A cel saint cors, a la gemme celeste. 117 Ad encensiers, ad ories chandelabres 118 D'or e de gemmes fut li sarcous parez Soz ciel n'at home qui's poisset conforter. 120 Desor la terre ne l'povrent mais tenir: 121 Vait s'en li poples. E li pedre e la medre Par cel saint home sont lor anemes salvedes. * Ch. de R. 2966: En blancs sarcous de marbre; v. 3926: En blancs sarcous. Archiv f. n. Sprachen. LXXIII. 21 122 Alexis ist im Himmel zweifellos Mit Gott zusammen und den Engeln blofs; Nicht kann ich sagen, wie die Freude grofs. 123 Wie guten Dienst hat doch dem Herrn geweiht Und nun ist seine Seele ruhmesvoll; 124 Von Unglück, Elend sind bedränget wir, 125 Denkt, Herren, dieses Heil'gen allezeit, Anmerkungen. ... au Über die Sprache unseres Gedichtes bemerkt Gaston Paris, der dasselbe in die Mitte des 11. Jahrhunderts setzt, p. 42: „ce n'est qu'à une époque qui n'est pas antérieure au XIIe sièle que se sont manifestées entre le langage des Français et celui des Normands certaines différences, et elles se sont produites de telle façon que c'est tantôt le dialecte français, tantôt le dialecte normand qui a conservé l'usage ancien. Ainsi, pour n'en donner que deux exemples, ai s'est confondu avec ei en normand tandis qu'en français il est resté distinct beaucoup plus longtemps; rebours ei et oi se sont confondus en français, tandis qu'en normand il sont restés séparés jusqu'à nos jours. Or on ne trouve trace dans le texte d'Alexis, restitué par le critique, d'aucune de ces particularités dialectales, soit normandes, soit françaises, et par conséquent il est antérieur à la séparation des dialectes normand et français.". Die décasyllabes assonants des Originals sind durch Reime und zwar weil dies dem Charakter des Gedichtes entsprechender schien durchgängig durch männliche Reime ersetzt worden. Str. 1. Die Klagen über die Verderbtheit des Zeitalters kehren auch in den anderen Redaktionen (sæc. XII, XIII und XIV) des Alexis-Liedes wieder, und zwar, dem Charakter jener späteren Bearbeitungen entsprechend, in erweiterter Gestalt. Dergleichen Klagen dürften zu den konventionellen und gemeinsamen Zügen der mittelalterlichen Dichtung (cfr. Matzner, Altfranz. Lieder p. 104) zu rechnen sein. Cfr. Gautier de Dargies (ib. p. 1): |