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1903

Das humanistische Gymnasium

Organ des Gymnasialvereins
Vierzehnter Jahrgang

Der Jahrgang umfaßt durchschnittlich 12 Bogen.
Gewöhnlich vierma! im Jahr erscheint ein Heft.

Preis jährlich 3 Mark (einschließlich freier Zusendung im Inland) für Solche,
welche nicht Vereinsmitglieder sind.
Zu beziehen durch alle Buchhandlungen

und direkt unter Kreuzband gegen Voreinsendung des Betrages von

der Verlagsbuchhandlung.

Inserate: 35 Bf. für die gespaltene Betitzeile. Beilagen nach Vereinbarung.
Schriften, deren Besprechung gewünscht wird, sind an Carl Winter's
Universitätsbuchhandlung in Heidelberg zu senden.

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Heft I u. II

Geh. Hofrat Prof. Dr. G. Uhlig
in Heidelberg, Gaisbergstr. 78.

Seite

Zum neuen Jahrgang

Palaestra vitae pon P. Cauer, besprochen von Jäger

Ed. Meyer's Geschichte des Altertums IV. V, besprochen von Jäger.
Ein Mittelschulrecht, von W. Nestle

1

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5

6

Die antike Triere, von P. O. Schjött

11

Aus Dr. Vömels Vortrag über Fragen der Schulhygiene

16

Aus Dr. J. Hülsens Vortrag über die Ausgrabungen in Milet
Aus Direktor Wegehaupts Vortrag über die Entwicklung des Ham-
burgischen höheren Schulwesens

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E. Sahlin, Die neuesten Reformvorschläge in Schweden, nebst
Bemerkungen von 1.

Aus der Praris des griechischen Unterrichts an der Westminster-
schule, von G. Rutherford

Musbauer, Bemerkungen über den Wert des lateinischen und grie
chischen Unterrichts

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34

38

44

52

55

Literarische Anzeigen (die Büchertitel auf der 2. Seite des Um
schlags)
Mitteilungen (Ein Arzt über Schulüberbürdung . 81. Urteile
juristischer Professoren über die Zulassung der Realabiturienten zum
rechtswissenschaftlichen Studium S. 81. Gymnasialklassen für
Mädchen in Köln S. 83. Lateinunterricht an der Höheren Töchter-
schule Zürich S. 84. Mitteilung des Verbands für Hochschulpäda-

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gogik S. 85. Ausstellung neuerer Anschauungsmittel für den
Unterricht an höheren Schulen (in Wien) S. 85. Pädagogische
Beilagen der Wiener Zeit" S. 86. Der Kampf des Germanen-
tums mit dem Geiste der Antike S. 87. Gymnasiastenausstand in
Rom S. 87. Die diesjährige Hauptversammlung des Gymnasial-
vereins S. 88).

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88

Die Mitglieder des Gymnasialvereins werden gebeten, die Mitteilungen
auf der zweiten Seite des Umschlags zu beachten.

Heidelberg

Carl Winter's Universitätsbuchhandlung

1903

י,

An die Mitglieder des Gymnasialvereins.

Die Geldsendungen (Mindestbeitrag für Deutschland und Österreich 2 Mk. und 5 Pf. Bestellgebühr, für die anderen Länder 21, Mk.) sind an Herrn Professor Dr. Hilgard in Heidelberg, Plöcstraße 73, zu richten. Auf der Rückseite der Postkarte möge gefälligst bemerkt werden, für welches Jahr der Beitrag gelten soll; wo Zweifel walten, für welches die lezte Zahlung geleistet worden ist, wird der genannte Herr gern Auskunft erteilen. Werden Beiträge für ein Kollegium gemeinsam gesandt, so bitten wir bei etwaigen Veränderungen in Bezug auf Zahl oder Namen der Mitglieder um möglichst genaue Angaben. Der Empfang jeder Geldsendung wird ausdrücklich bescheinigt. Falls die Bescheinigung nach Ablauf von 14 Tagen nicht eingetroffen ist, wolle man sie einfordern. Wenn bei Sendung mehrerer zur Verteilung bestimmter Eremplare die Zahl der Hefte nicht ausreicht, ersuchen wir um sofortige Nachforderung.

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Veränderungen des Wohnsiges sind von den Mitgliedern gefälligst immer bald Herrn Dr. Hilgard mitzuteilen.

Diejenigen Herrn, welche Mitglieder des Niederrheinischen Zweigverbandes des Deutschen Gymnasialvereins sind, werden gebeten, den Jahresbeitrag für 1903 mit mindestens drei Mart bis läng stens 15. Mai an Herrn Fabrikant Joh. Wilhelm Simons, Elberfeld, Alexanderstraße 22 einzusenden.

Die in den literarischen Anzeigen dieses Heftes besprochenen Bücher: Kehrbach, Erziehungs- und Unterrichtswesen IV (64). Rein, Encyklop. Handb. der Pädagogik, 2. Aufl. (64). Schmid, Geschichte d. Erziehung V (64). Fauth, Wie erzieht und bildet das Gymnasium? (66). - 3um deutschen Unterricht: J. Fischer, Nationalliteratur, 4. Aufl. (67); Brunner-Stöckle. Literaturgesch. (68); Prosch, Gesch. der deutschen Dichtung, 2. Aufl. (68); Smolle, Literaturgesch. (68); Nagel, Maturitätsfragen aus der Literaturgeschichte (68); K. Fischer, Goethes Faust (69); Vogel, Goethes Selbstzeugnisse (69); Bardt, Römische Komödien (69). Zum philosophischen Unterricht: Seidenberger, Grundlinien idealer Weltanschauung (70); Deußen, Metaphysik (70). Zum französischen Unterricht: Plös-Kares, Kurzer Lehrgang, Ausgabe E (71) und Sprachlehre, 8. Aufl. (72); Breymann, Elementarbuch (72); Michaelis-Passy, Dictionnaire phonétique (72); Lüdeding, Leseb. II, 11. Aufl. (72); Plattner, Grammatik II (72); Roßmann, Studienaufenthalt in Paris, 2. Aufl. (72): Kron, Sprechübungen (72); Kanzler Hilfsbüchlein (73); Engelke, La classe en français, Le petit vocabulaire, Cahier de notes (73). Schulausgaben (73): Neche put-Heuten, Recueil de poèmes (Teubner); Hubert, Quatre nouvelles modernes (Roßberg); d'Hérisson, Journal d'un officier d'ordonnance und Thiers, Bonaparte in Aegypten und Syrien (Perthes); Theuriet, Gr= zählungen, Michelet, Tableau de la France und Bruno, Francinet (Mart. Hartmann). Zum Geschichtsunterricht: Helmolt, Weltgeschichte II (74); Heinze, Quellenlesebuch, 2. Aufl. (75); Rothert, Karten und Skizzen aus der Entwicklung der größeren deutschen Staaten (75). - 3ur Kunstgeschichte: Wickenhagen, Sturzgefaßte Geschichte der Kunst (76); v. Bracker, Kunstgesch. im Grundriß, 5. Aufl. (76); Seemanns Porträtgallerie II (76); Luckenbach, Abbild. z. Alten Geschichte, 4. Aufl. (77). - 3um geographischen Unterricht: Sievers-Hahn, Afrika, 2. Aufl. (77); Stielers Handatlas, 9. Aufl. Liefe:. 11-14 (78). Zum mathematischen Unterricht: Martus, Aufgaben III. IV (75); Müller-Kutnews fy, Aufgaben II (78); Wimmenauer, Arithmetische Aufgaben (78); H. Müller, Mathematik (78); Juling, Logarithmentafeln (78). - 3um naturwissenschaftlichen Unterr.: Landsberg-Schmeil-Schmid, Natur u. Schule I (78); Coßmann= Huisgen, Schulflora, 2. Aufl. (79); Pokorny-Fischer, Tierreich, 25. Aufl. u. Pflanzenreich, 21. Aufl. (79); Wasdorf, Tierkunde (79); Kraepelin, Naturstudien im Hause, 2. Aufl. (79); K. Fischer, Der naturwissenschaftliche Unterricht in England (80); Berichte der deutschen physikal. Gesellschaft (80); Wernicke, Mechanik 1 2 (80); Blochmann, Mechanik und Akustik (80); Stöckhardt, Chemie, 20. Aufl. (80); Koppe, Physik I. II, 24. bezw. 22. Aufl. (80); Martus, Astronom. Erdkunde, 2. Aufl. (80).

Die seit Ende des vorigen Jahres eingelaufenen Nummern der uns im Austausch zu gehenden Zeitschriften werden im nächsten Heft aufgezählt werden.

Zum neuen Jahrgang.

Als vor nunmehr vierzehn Jahren diese Zeitschrift begründet wurde, hob das von zwölf Schulmännern verschiedener deutscher Staaten unterzeichnete Vorwort in erster Linie das Verkehrte und Gefährliche der Vorschläge zu einer völligen Umgestaltung unseres höheren Unterrichtswesens hervor. Gegenüber einer Beurteilung des deutschen Gymnasialunterrichts, bei welcher die Wirklichkeit völlig verkannt oder ignoriert wird, und gegenüber den phantastischen Hoffnungen, die man an das Betreten neuer Wege knüpft, wurde der Grundsay betont, daß radikales Aendern einer Einrichtung nur dann zu rechtfertigen sei, wenn die Erfolge dem, was erreicht werden solle, in wesentlichen Punkten nicht entsprächen. Auch für die Gymnasien sei freilich eine stets fortschreitende Entwicklung zu wünschen, die jeden wirklichen Mangel der Organisation oder des Betriebes zu beseitigen strebe. Aber die erprobte Tüchtigkeit der Berufsklassen, denen das Gymnasium bisher die Vorbildung gegeben habe, beweise unwiderleglich, daß es ein im Ganzen gesunder Organismus sei.

In der seitdem verflossenen Zeit haben nun verschiedene deutsche Staaten mancherlei Aenderungen in der Gestaltung ihres höheren Schulwesens vorgenom men. Daß diese sämtlich Unterricht und Erziehung der Gymnasien verbessert hätten, wird man allerdings schon deswegen unmöglich behaupten können, weil sie einander teilweise widersprechen. Welche von ihnen zu billigen seien, welche nicht, ist hier nicht zu erörtern. Dagegen muß die Frage beantwortet werden, ob denn nun infolge so mancher Aenderungen das radikale Anstürmen gegen die Organisation unserer humanistischen Lehranstalten soweit zurückgedrängt sei, daß man sich darum nicht weiter zu kümmern brauche, und diese Frage müssen die Unterzeichneten nach verschiedenen Erscheinungen auch der letzten Zeit verneinen. Denn noch häufig kann man Aussprüche hören und lesen, nach denen auch die in Preußen geschaffene Gestaltung des höheren Unterrichtswesens nur als Uebergangsstadium und auch die neueste Lehrplanordnung daselbst nicht als Abschluß, sondern als Abschlagszahlung angesehen wird; und während in dem Erlaß des Kaisers vom 26. November 1900 die kräftigere Betonung der Eigenart der verschiedenen höheren Anstaltsgattungen als ein zu erstrebendes Ziel erscheint, drängt man von anderer Seite umgekehrt nach einer größeren Gleichartigkeit der Lehrplangestaltung für Gymnasien, Realgymnasien und Oberrealschulen. So ist denn offenbar heute, wie vor vierzehn Jahren, das Bestehen einer festzusammenhaltenden, unausgeseßt wachsamen und tätigen konservativen Partei auf dem Gebiet des öffentlichen Unterrichtswesens eine dringende Notwendigkeit, wenn nicht Phrase und Neuerungssucht über Erfahrung und redliche Arbeit obsiegen und der Bildung wichtigster Berufsklassen, ja dem gesamten Bildungsleben der Nation unheilbaren Schaden zufügen sollen.

Auch innerhalb dieser Partei wird es selbstverständlich in sekundären Punkten Meinungsverschiedenheiten geben, wie in dem auf der leßten Vereinsversammlung zu

Das humanistische Gymnasium, 1903. I u. II.

1

Bonn erörterten, ob die gegenwärtig in Preußen geltende Verteilung des Geschichtspenfums auf die verschiedenen Gymnasialklassen beibehalten oder die frühere wiederhergestellt werden solle, welche der Geschichte des Altertums die beiden Jahre der Sekunda zuwies. In dubiis libertas. Dagegen giebt es gewisse Kernfragen in dem Streit um die Gestaltung des humanistischen Gymnasiums, deren Beantwortung für die Stellungnahme des einzelnen entscheidend ist, und vor allem ist zu betonen, daß, wer auch nur zweifelt, ob ein obligatorischer und lebenskräftiger griechischer Unterricht ein notwendiger Bestandteil des Gymnasiallehrplans sei, damit aus den Reihen der Verteidiger des humanistischen Gymnasiums ausscheidet. Daß Tausende in Deutschland aus den verschiedensten Ständen gleich uns von der besonderen Mission dieses Unterrichts für das nationale Bildungsleben überzeugt sind und deswegen das Zeitmaß und den Lehrplan desselben als eines Pflichtfaches nicht geändert zu sehen wünschen, hat die Unterzeichnung der Braunschweiger Erklärung bewiesen.

Auch sonst haben viele außerhalb des Vereins Stehende ihrer Zustimmung zu seinen Anschauungen und Bestrebungen deutlichen Ausdruck gegeben. In den Verein eingetreten sind im verflossenen Jahr nach den Mitteilungen auf S. 242 ff. des vorigen Heftes 77 neue Mitglieder (während 52 durch Tod oder Austritt ausschieden). Erfreulich ist, daß unter den 2176, die er gegenwärtig zählt, die nicht dem höheren Lehrerstand Angehörenden einen bedeutenden Bruchteil ausmachen, mehr als ein Viertel. Recht wünschenswert aber erscheint, daß die Beteiligung besonders der Gymnasiallehrer sich noch weiter ausdehne, daß man in ihren Kreisen die dem Gymnasium drohende Gefahr nicht unterschäße und nicht meine, zu ihrer Abwehr brauche man ja wohl selbst nicht mitzuwirken. Indes, wie immer sich die Erfüllung dieses Wunsches im neuen Jahr gestalten mag, — die Worte, die der verewigte König Albert von Sachsen im September 1900 zu Grimma sprach: „Gott erhalte uns die humanistische Bildung; ich werde für sie kämpfen bis an mein Ende," werden unser Wahlspruch sein und bleiben, und daß so viele und so hervorragende Männer treu zu dem im Jahr 1890 gestifteten Verbande stehen, wird uns in dem Kampf für unsere gute und in hohem Sinne nationale Sache allezeit stärken.

D. Jäger.

G. Uhlig.

Palaestra vitae, eine neue Aufgabe des altklassischen Unterrichts, von Paul Cauer. Berlin, Weidmannsche Buchhandlung 1902.

Die Bedeutung dieser Schrift, die auf mäßigem Raume, 156 Seiten, einen großen Reichtum fruchtbarer Gedanken in klarer und reiner sprachlicher Form enthält, liegt darin, daß sie den Beweis zu führen unternimmt, wie der altklassische Unterricht, weit entfernt seine Schüler den geistigen Bedürfnissen und Bestrebungen der Gegenwart zu entfremden, vielmehr darauf angelegt und dazu angetan ist, gerade für dieses Leben der Gegenwart auf den wichtigsten Gebieten Erkenntnisse und Richtpunkte zu geben. Der Verfasser, dem zu diesem Zweck ein Wissen von nicht gewöhnlicher Vielseitigkeit und Tiefe zu Gebote steht, weist

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