Изображения страниц
PDF
EPUB

vergriffen war: Deutsche Nationalfeste, Auskunftsbüchlein für Jedermann, der sich darüber unterrichten will, von Wilhelm Rolfs." (63 S. in Kleinoktav, Preis 40 Pf.) Verfasser ist der in München lebende Hofrat Dr. Rolfs, der als erster Geschäftsführer des Ausschusses durch mühevollste Arbeit, besonders durch Herausgabe der seit dem Anfang des vorigen Jahres erscheinenden Mitteilungen und Schriften des Ausschusses, sowie durch eine an Umfang ihres Gleichen suchende Korrespondenz sich zweifellos mit Schenckendorff die größten Verdienste um die Förderung des Planes erworben hat. Wir empfehlen in diesem Schriftchen besonders die Bemerkungen über die Gründung der Ortsausschüsse, die Aufbringung der Geldmittel, das Wirken auf Volk, Presse, Behörden und Vereine der Beachtung und hoffen, daß insonderheit alle Ausschußmitglieder in diesen Richtungen thätig sein werden.

Im Einzelnen waren die Organisation der Vorarbeiten und die Sazungen für die deutschen Nationalfeste am Tage nach der Debatte über die Ortswahl durch die in Berlin anwesenden Ausschußmitglieder durchberaten worden. Die zweitägige Verhandlung schloß mit dem Ausdruck des lebhaftesten Dankes für die Arbeiten des Vorstandes.

Wir lassen den uns vor einem Monat zugegangenen Aufruf folgen.

G. Uhlig.

Aufruf.

Mit der erfolgten Wahl des Festortes Niederwald-Rüdesheim sind die ersten Vorarbeiten zur Einrichtung der Deutschen Nationalfeste beendigt; wir treten in der Zuversicht, daß die an den Festort gestellten Bedingungen demnächst ihre weitere Erfüllung finden werden, jezt an die Durchführung des vaterländischen Unternehmens heran.

Hoch über den Fluten des Rheins, dort, wo die Germania stolz und friedensstark die Kaiserkrone über die deutschen Lande emporhebt; an den Ufern des Stro= mes, um den das deutsche Volk gelitten und gestritten hat, seitdem es in die Weltgeschichte eingetreten ist; an der Stelle, wo der erste Kaiser des neuen Reiches inmitten seines Volkes dessen siegreich erstrittene Einheit feierte: Dort, auf dem Niederwalde, soll die Feststätte geschaffen werden, welche dereinst zum Weiheplaz der Nation, ja, des gesamten deutschen Volkstums werden möge!

Was wollen die Deutschen Nationalfeste?

Sie wollen den Reichsgedanken und vaterländisches Empfinden festigen, deutschen Bürgersinn stärken, ein Vorbild der Einfachheit der Sitte im Festesleben schaffen und Volksgesundheit wie Volkskraft heben. Dies unter der lebendigen Mitwirkung deutscher Kunst im Wettstreite der Besten zum schönen Ausdruck zu bringen, und diese Aufgaben auf alle unsere Volksfeste zu ihrer Läuterung und Veredlung zu übertragen, das betrachten wir als die großen Ziele der in vier- oder fünfjährigen Zwischenräumen zu feiernden Deutschen. Nationalfeste. Für diese hohen vaterländischen Ideale muß das ganze deutsche Volk gewonnen werden!

Diese Aufgabe fällt vor Allem den Orts-Ausschüssen zu, die sich über die deutschen Lande und über die Fremde, wo Deutsche wohnen, verbreiten sollen. Damit werden die Orts-Ausschüsse zu den wichtigsten Trägern deutschen Volkstums! Von ihnen geht die Arbeit unmittelbar im Volke aus, und auf ihrer Thatkraft und hingebenden Mitarbeit beruht das Deutsche Nationalfest jezt und für alle Zeiten, beruht besonders die Wachhaltung eines mächtigen deutschen Nationalgefühls in allen Kreisen des Volkes.

Darum richten wir an alle, die für solche Ziele wirken wollen, die Bitte, nunmehr in ihren Kreisen die Bildung von Orts-Ausschüssen in die Hand zu nehmen. Unsere Reichsabteilung, Vorsitzender Bürgermeister Heyne in Görlig, wird den im Reichsgebiete wohnenden, und unsere Alldeutsche Abteilung, Vorsigender Reichstags-Abgeordneter Professor Dr. Hasse in Leipzig, den außerhalb der Reichsgrenze ansässigen Deutschen mit Rat und That, besonders auch mit den erforder= lichen Schriften zur Seite stehen. Aber auch an alle Diejenigen, die sich nur für ihre Person, als Förderer des Unternehmens, in dessen Dienst stellen wollen, richten wir die Bitte, ihren Namen dem mitunterzeichneten 1. Geschäftsführer Hofrat Dr. Rolfs in München, mitteilen zu wollen.

Hand in Hand mit diesem auf die Erreichung idealer Güter im Volke gerichteten Streben muß aber, wo wir jezt an die Durchführung des vaterländischen Planes herantreten, auch die Beschaffung der notwendigen Mittel gehen.

Groß ist unsere Arbeit und groß sind naturgemäß auch die Mittel, deren wir bedürfen, um selbst bei bescheidenem Beginn eine des deutschen Volkes würdige Einrichtung schon für 1900 schaffen zu können.

Wir haben die feste Zuversicht, daß unser deutsches Volk gern bereit sein wird, diese Mittel in zureichendem Maße für ein solches Werk aufzubringen. Denn wenn im Jahre 1900 das erste Deutsche Nationalfest gefeiert wird, dann muß es ein würdiges, ein stolzes Bild sein, das von den Höhen des Rheines herab in die deutschen Lande schaut. Das Fest muß Zeugnis dafür ablegen, daß wir Deutsche es endlich gelernt haben, mit großem Sinn uns zur Ausführung eines großen nationalen Gedankens zusammenzufinden. Denn ein Werk gilt es zu fördern, mit dessen Vollendung deutsche Vaterlandsliebe, deutsche Volkskraft und deutscher Bürgersinn zu neuer kräftiger Blüte sich entfalten werden!

Wir wenden uns an alle Deutschen im Reiche und im Auslande, auf daß jeder Einzelne sein Scherflein, sei es als einmalige, sei es als laufende Beihilfe hierzu beitrage. Wir wenden uns insbesondere an alle Vereine, die der Volksgesundheit und der Pflege der Leibesübungen dienen, wie auch an alle anderen Vereine Deutschlands, die von nationalem Geiste und von deutschem Bürgersinne getragen werden, damit ihre Mitglieder in freiwilliger Selbstbesteuerung wöchentliche oder monatliche, den Verhältnissen des Einzelnen angepaßte größere, kleinere oder auch ganz kleine Beiträge für dieses vaterländische Werk opfern. Wir wenden uns endlich auch an die Wohlhabenden unseres Volkes, auf daß sie es als eine Ehrenpflicht erachten, für die minder Begüterten einzutreten zur Förderung eines Werkes, das dem ganzen Volke zum Segen gereichen soll. Und gelingt es uns, wie wir zuver

fichtlich hoffen, das deutsche Volksgemüt für unsere vaterländische Sache zu begeistern und zu thätiger Mithilfe anzuregen, so dürfen wir in einer späteren Entwicklung der Dinge mit vollem Recht auch an die Gemeinden, an die deutschen Staaten und an das Reich herantreten.

Möchten jezt zahlreiche freiwillige Sammelstellen in allen Landesteilen durch Einzelne, Gemeinschaften und durch Zeitungen geschaffen werden und sich dem Dienst der guten Sache widmen. Ihre Sammelbeträge, wie auch alle unmittelbar gespendeten Beihilfen werden angenommen von der Depositenkasse der Deutschen Bank in Berlin W., Mauerstraße, sowie von ihren Filialen in München, Frankfurt a. M. Hamburg, Bremen, Dresden und London. Eine größere Reihe anderer Sammelstellen wird demnächst bekannt gegeben werden.

Und nun mit frohem und festem Mute vorwärts! An jedem Orte, wo deutscher Sinn wach ist, trete man zusammen und nehme den Gedanken auf. In jedem Gaue unseres geliebten Vaterlandes vereinige man die vaterländisch gesinnten Kräfte zur Erreichung des Zieles der deutschen Nationalfeste. Möchten deutsche Männer und Frauen, Jünglinge und Jungfrauen einmütig und thatkräftig für dieses hohe Ziel eintreten und mithelfen, daß das deutsche Volk das anbrechende Jahrhundert mit einer Weihefeier beginnen kann, welche dies bedeutungsvolle vaterländische Werk einleiten und hierdurch für Jahrhunderte hinaus segensreich auf unser Volk zurückwirken wird!

Im April 1898.

Der Reichs-Ausschuß für die Deutschen Nationalfeste.

v. Schendendorff, Görlitz, Mitglied des Landtages, 1. Vorsitzender. Dr. med. F. A. Schmidt, Bonn, Arzt, stellvertr. Vorsigender, Vorsitzender der techn. Abteilung. Dr. Rolfs, München, 1. Hofrat, 1. Geschäftsführer. Profeffor H. Raydt, Leipzig, Studiendirektor der Handelshochschule und Direktor der öffentl. Handelslehranstalt, 2. Geschäftsführer. Dr. G. Siemens, Berlin, Direktor der Deutschen Bank, Schatzmeister. Dr. jur. Krause, Berlin, Rechtsanwalt und Notar, 2. Vizepräsident des preuß. Hauses der Abgeordneten, Rechtsbeistand. R. v. Oldenbourg, München, Generalkonsul, Beistand in Druck- und Verlagssachen. Heyne, Görlik, Bürgermeister, Vorsitzender der Reichsabteilung. Professor Dr. Ernst Hafse, Leipzig, Mitglied des Reichstages, Vorsitzender der Alldeutschen Abteilung. Frhr. v. Perfall, München, f. Generalintendant der Hofmusik und Direktor der k. Akademie der Tonkunst, Exc., Vorsitzender der künstlerischen Abteilung. Professor Fr. v. Thiersch, München, Vorsitzender der Bauabteilung.

Alberti, Rüdesheim a. Rh., Bürgermeister. Graf Arnim Muskau, Muskau, Oberlausit, Legationsrat a. D., Mitglied des Reichstages. Dr. Friedrich Ernst Aub, München, 1. Regierungs- und Kreismedizinalrat, Vorsitzender des deutschen Ärztevereins, Landtagsabgeord neter. Bad, Straßburg i. E., Bürgermeister, Staatssekretär z. D. Bandelow, Guhrau i. Schl., Rittmeister a. D., Mitglied des Landtages. Beɗer, Köln, Oberbürgermeister, 2. Vizepräsident des Herrenhauses. Kurt v. Bederath, Rüdesheim a. Rh., Gutsbesitzer u. Kaufmann. Direktor Beer, Berlin, Direktor der städtischen Wasserwerke, Vorsitzender des Deutschen RuderVerbandes. von Behr, Goslar, Kreisbauinspektor. Dr. R. v. Bennigsen, Hannover, Oberpräfident a. D., Mitglied des Reichstages. Otto Berninger, Langfuhr bei Danzig, Garnisonbauinspektor. Dr. W. Beumer, Düsseldorf, Generalsekretär des Vereins zur Wahrung der gemeinsamen wirtschaftlichen Interessen in Rheinland und Westfalen, Mitglied des Landtages. Beutler, Dresden, Oberbürgermeister. Bojanowski, Wiesbaden, Rechtsanwalt, 1. Vors fitzender des Kriegerverbandes im Reg.-Bez. Wiesbaden. v. Borscht, München, 1. Bürgermeister. Das humanistische Gymnasium 1898. II. 7

Wilh. Bödmann, Berlin, t. Baurat. Dr. Bocdiker, Berlin, Präsident des Reichsversicherungsamtes a. D. Th. Boedling, Essen a. R., 1. Vorsitzender des Deutschen Radfahrerbundes. Dr. Henry Böttinger, Elberfeld, Fabrikdirektor, Mitglied des Landtages. Brandenburg, Bersenbrück, Amtsgerichtsrat, Reichstags- und Landtagsabgeordneter. G. W. Büfenstein, Berlin, Buchdruckereibesizer, Präsident des Berliner Regatta-Vereins, Ehrenpräsident des Berliner Ruderklubs. Claß, Mainz, Rechtsanwalt. L. Clausnißer, Friedrichsfelde-Berlin, Lehrer, Vorsitzender des deutschen Lehrervereins. Felix Dahn, Breslau. Dr. Dedolph, Aachen, Königlicher Stabsarzt. V. Felisch, Berlin, Baumeister, Mitglied des Reichsversicherungsamtes und des Landtages. Frey, Nürnberg, Kunstschlosser. Fuß, Kiel, Oberbürgermeister, Mitglied des Herrenhauses. Dr. jur. Gensel, Leipzig, Handelskammersekretär. Dr. Georgi, Leipzig, Oberbürgermeister. Dr. Giese, Altona, Oberbürgermeister, Mitglied des Herrenhauses. Dr. v. Goßler, Danzig, Staatsminister, Oberpräsident der Provinz Westpreußen. Groppler, Berlin, Lehrer, Vorsitzender des Berliner Lehrervereins. Dr. O. Hamm, Leipzig, Oberreichsanwalt. von Hansemann, Berlin, Geheimer Kommerzienrat, Direktor der DiskontoGesellschaft. G. Har, Berlin, Lehrer, Vorsitzender des deutschen Schwimmverbandes. August Hermann, Braunschweig, herzoglicher Turninspektor. Dr. Herrmann, Danzig, Redakteur der Danziger Zeitung. Frhr. Heyl zu Herrnsheim, Worms, Mitglied des Reichstages und der Ersten Kammer des Großherzogtums Hessen. Johannes Heß, Wiesbaden, Bürgermeister. Dr. Hans Ritter v. Hopfen, Berlin-Groß-Lichterfelde. Horn, Goslar, Mitglied des Landtags und Präsident der Handelskammer. G. v. Hülsen, Wiesbaden, k. Intendant und Kammerherr Seiner Majestät des Kaisers und Königs. Professor Dr. Hueppe, Prag. Dr. Os far Jäger, Köln, Direktor des k. Friedrich Wilhelms-Gymnasiums. Dr. Mar Jähns, Berlin, Oberstlieutenant a. D., Vorsitzender des Allgemeinen deutschen Sprachvereins. Dr. Hans Jordan, Elberfeld, Direktor der Bergisch- Märkischen Bank. Professor D. Dr. Kahl, Berlin, Geh. Justizrat. v. Keßler, Merl, Kreis Zell a. Mosel, General der Infanterie a. D., Exc. Joh. Fr. Kleine, Erbach a. Rh., Baumeister. Geheimrat Knebel, Köln, Landrat a. D., Mitglied des Landtages. Professor Dr. K. Koch, Braunschweig. R. Koch, Berlin, Direktor der Deutschen Bank. Köbner, Berlin, Chefredakteur der Nationalzeitung. Professor Dr. E. Kohlrausch, Hannover. Amtsgerichtsrat Kolisch, Lissa i. P., Mitglied des Landtages. Adolf Kröner, Stuttgart, Geh. Kommerzienrat. Kuf, Görlik, Stadtrat, stellvertr. Vorsitzender der Reichsabteilung. Karl Latarz, Kattowiz, Rektor, Mitglied des Landtages. Dr. Lehr, Berlin, Redakteur der Alldeutschen Blätter, stellvertr. Vorsitzender der Alldeutschen Abteilung. Franz v. Lenbach, München. Edmund Linse, Aachen, Architekt. von Mendelssohn-Bartholdy, Berlin, Geheimer Kommerzienrat. Menfing, Wiesbaden, Vizeadmiral z. D., Exc. J. L. Meg, Rüdesheim a. Rh., Buchdruckereibesitzer. Franz A. Meyer, Hamburg, Oberingenieur der Stadt Hamburg, Vorsitzender des Vereins für Kunst und Wissenschaft. Oskar v. Miller, Müns chen, Ingenieur. Hofrat Dr. Näher, München, Vorsitzender des Turnvereins München, Neff, Bingen a. Rh., Bürgermeister. Oberregierungsrat U. v. Derßen, Remlin. Senator Ohrmann, Hildesheim. Rechtsanwalt Dr. jur. Osann I, Darmstadt, Mitglied des Reichstages. Geheimrat Dr. Mar v. Pettenkofer, München, Präsident der k. bayer. Akademie der Wissenschaften, Erc. Frhr. v. Puttkamer, Oldenburg, f. Hauptmann und Kompagniechef. vom Rath, Frankfurt a. M., Landtagsabgeordneter. Dr. Reinhardt, Frankfurt a. M., Direktor des Goethe-Gymnasiums. Dr. O. Reinhardt, Berlin, Privatdozent. Rettig, Mainz, t. Baurat. Graf v. Roon, Krobit, Oberlausitz, Generallieutenant z. D., Mitglied des Reichstages, Erc. Dr. Arwed Roßbach, Leipzig, t. Baurat, Mitglied des Stadtrates. Geheimrat Dr. Schauenburg, Krefeld, Vorsitzender des deutschen Realgymnasial-Vereins. Geh. Oberschulrat Dr. Hermann Schiller, Giessen, Gymnasialdirektor und Universitätsprofessor. Schlabiş, Görlitz, Rittmeister a. D., Stadtrat, Mitglied des Landtages. E. Schlöbde, Hannover, Regier. Baumeister und Privatdozent. Joseph Ritter und Edler v. Schmädel, München, Architekt. Landgerichtsrat a. D. Schmieding, Dortmund, Mitglied des Landtages. Bruno Schmit, Professor, Berlin-Charlottenburg. Schneider, Magdeburg, Oberbürgermeister, Mitglied des Herrenhauses. Oberlehrer Dr. H. Schnell, Altona. Schneßler, Karlsruhe,

Oberbürgermeister. Heinrich Prinz zu Schönaich-Carolath, Amtit, erbl. Mitglied des Herrenhauses, Mitglied des Reichstages. Dr. v. Schuh, Nürnberg, 1. Bürgermeister. Jean Schumacher, Frankfurt a. M., Vorsitzender des Turnsports. Franz Schwechten, Berlin, k. Baurat. Ernst Seyffardt, Aachen, Rentner. Sohnrey, Berlin, Vorsitzender des Ausschusses für Wohlfahrtspflege auf dem Lande. Albrecht Prinz zu Solms, Braunsfels. Stübben, Köln, Geh. Baurat, Beigeordneter der Stadt Köln, Vorsitzender des Verbandes deutscher Architekten. J. Lews, Berlin, Generalsekretär der Gesellschaft für Verbreitung von Volksbildung. Clemens Thieme, Leipzig, Architekt, Vorsitzender des Patriotenbundes. Graf Lörring, München, Reichsrat der Krone Bayern. J. v. Türk, München, Probst am 1. Hof- und Kollegiat= stifte St. Cajetan. Geheimer Hofrat Dr. Uhlig, Heidelberg, Gymnasialdirektor und Universitätsprofeffor. Dr. Vorberg, Schöneberg, Superintendent und Kreisschulinspektor. Oberlehrer Wetekamp, Breslau, Mitglied des Landtages. Major Dr. Hermann v. Wißmann, Lautenberg im Harz, Gouverneur 3. D. Witting, Posen, Oberbürgermeister, Mitglied des Herrenhauses. v. Woikowski-Biedau, Berlin, Mitglied des t. preuß. statistischen Bureaus. Dr. Zuschlag, Kassel, Professor.

Litterarische Anzeigen.

Das gesamte Erziehungs- und Unterrichtswesen in den Ländern deutscher Zunge. Bibliographisches Verzeichnis und Inhaltsangaben der Bücher, Aufsätze und behördlichen Verordnungen zur deutschen Erziehungs- und Unterrichtswissenschaft nebst Mitteilungen über Lehrmittel. Im Auftrage der Gesellschaft für deutsche Erziehungsund Schulgeschichte herausgegeben von Karl Kehrbach. Berlin, Druck und Kommissionsverlag von 3. Harrwitz Nach folger. Preis vierteljährlich (für 3 Hefte) 5 Mark.

Wir haben im letzten Heft des Jahrgangs 1896 unserer Zeitschrift die Anzeige und den Aufruf abdrucken lassen, die der Redaktionsaus schuß der Gesellschaft f. d. Erz. u. Sch. bezüglich der oben genannten Unternehmung erlassen hatte. Nunmehr ist der erste Band vollendet, 15 Hefte und 1243 Seiten umfassend, ein müheund entsagungsvolles Werk, wie feines in der pädagogischen Litteratur der letzten Jahre. Ein Blid in ein einziges der Hefte wird dies beweisen; ein Blick in die Arbeitsstuben Lindenstraße 43 mit den Gestellen voll von Büchern, Broschüren, Verordnungsblättern, Zeitschriften und Vereins publikationen, mit den Schreibtischen voll Zettelfästen beweist es noch augenscheinlicher; und auch Zahlen beweisen hier, wie anderwärts, wenn wir 3. B. in dem Nachwort hören, daß bei Herstellung des ersten Bandes 15950 Postkarten und 68600 Zettel für die redaktionellen Arbeiten gebraucht worden sind. Mühevoll aber war nicht bloß die geradezu musterhafte Bearbeitung des Materials, sondern ebenso die Beschaffung. Man höre und beachte, soweit man selbst getroffen wird, folgende Bemerkung des Nach worts:

„Es sei bemerkt, daß eine nicht unbedeutende Anzahl von Zeitschriften, deren Titel uns be

kannt geworden, selbst solcher, die sich als Pflichtexemplare hätten vorfinden müssen, auf den hiesigen Bibliotheken nicht vorhanden waren; wieder andere, die in dem Besitz der Bibliotheken waren, trotz mehrfacher Bemühungen von uns nicht erlangt werden konnten. Besonders erwünscht wäre es, wenn alle die Zeitschriften, die als speziell pädagogische den Grundstock unserer Arbeiten bilden, und die, deren Inhalt öfter auf das pädagogische Gebiet hinübergreift, von den Verlegern unmittelbar nach dem Erscheinen regelmäßig der Redaktionsbibliothek überwiesen würden, so daß die schwierigen und zeitraubenden Versuche, zu dem Inhalt dieser Zeitschriften auf Umwegen zu gelangen, der Schriftleitung mehr und mehr erspart blieben. So sehr auch hier, wie es bereits im Vorwort geschehen ist, das bereitwillige Entgegenkommen vieler Verleger. von Zeitschriften zum Erziehungs-, Unterrichts- und Studienwesen freudig anerkannt werden kann, so muß doch leider auch andererseits beklagt werden, daß so manche Verleger trotz mehrfacher dringlicher Bitten nicht zu be wegen waren, die von ihnen verlegten Zeitschriften uns zugehen zu lassen, oder uns wenigstens die Titel-kopicen der betreffenden Abhandlungen und Berichte zu übersenden, wodurch sie nicht nur unsere Thätigkeit erschwerten, sondern auch dem Interesse ihrer Zeitschrift und dem ihrer Mitarbeiter entgegenwirkten."

Im Ganzen konnten bisher 620 Zeitschriften mit Erfolg benutzt werden. Man gewinnt hier: aus schon, wie aus jedem Hefte des ersten Jahrgangs, den Eindruck, daß gegenwärtig auf pådagogischem Gebiete eine Produktivität herrscht, gegen welche die auf allen anderen wissenschaftlichen Gebieten zurücktritt. "Ecuv dáλassa, τίς δέ νιν κατασβέσει; Der Ginjelne bermag es nicht mehr zu bewältigen, auch nicht auf einem einzelnen Unterrichtsgebiet, auch nicht ein xaλ

« ПредыдущаяПродолжить »