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170710-298

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fehlt von Rom an gänzlich und wird schon in Florenz nur sehr selten benugt. Da bleiben denn an kalten Tagen Lehrer wie Schüler in Paletot oder Havelock gehüllt, was das Schreiben freilich etwas unbequem macht.

Doch wäre es unrecht, wenn ich bei Besprechung der italienischen Schulgebäude nicht noch einer glänzenden Anlage Erwähnung thun wollte, die zwar nicht dem Unterricht, aber Erholungszwecken einer bestimmten Schule dient. Ich meine den Sommeraufenthalt der Alunni des Convitto und Liceo Vittorio Emanuele in Neapel. Auf dem Vomero vecchio ist aus den bedeutenden Mitteln, welche diese Anstalt aus alten Stiftungen hat, eine gräfliche Villa mit prächtigen Gartenanlagen um 300,000 Lire angekauft, und dort bringen die meisten Zöglinge des Konvikts mit einzelnen Lehrern in zauberischer Umgebung die langen Sommerferien, zum Teil auch studierend, zu. Etwas Ähnliches würde jeder deutsche Schulmann seinen Schülern und sich wünschen.

Zur Schulhygiene gehört auch das Turnen und Spielen, und speziell auch auf diese Dinge habe ich gern mein Augenmerk in fremden Ländern gerichtet. Nach meinen Beobachtungen muß ich nun sagen, daß hier Italien entschieden nicht bloß gegen England, Skandinavien und Deutschland, sondern auch gegen andere Länder, in denen die Gymnastik erst seit kürzerer Zeit geübt wird, zurücksteht. Man hat Gerätturnen wie Turnspiele aufgenommen, aber die Sache erweckt, wie schon andere Beobachter berichteten, durchaus noch den Eindruck eines Anfangs. Die angeborene Lebendigkeit und Gewandtheit der italienischen Jugend wird in Verbindung mit gut geschulten Lehrern hoffentlich daraus bald mehr machen.')

Die Disciplin während des Unterrichts habe ich an den italienischen Anstalten sehr verschieden gefunden, wie sie ja auch bei uns wesentlich von der Individualität des Lehrers abhängt. Ich fand durchweg die beste Ordnung, wie schon erwähnt, in der römischen Jesuitenschule, und auch in den staatlichen Gymnasien) habe ich

1) Diese Hoffnung dürfte sich bald allerdings wohl nur bezüglich der Spiele verwirklichen. Gegen das eigentliche Turnen, wie es sich in der Schweiz, in Deutschland und den skandinavischen Ländern zum Heile der Jugend ausgebildet hat und auch die Militärtüchtigkeit zweifellos wesentlich erhöht, besteht in Italien noch in weiten Kreisen starke Abneigung, die sich vielfach auf die Autorität des bekannten Physiologen Mosso beruft. Denn dieser erklärt sich in seinem Buch über die educazione fisica della gioventù gegen anstrengende Turnübungen, wie sie bei uns üblich. Das gymnastische Spiel dagegen hat die letzten Jahre in Italien an Gunst entschieden gewonnen und beginnt besonders in Oberitalien durch private Veranstaltungen lebhafter gepflegt zu werden. In jüngster Zeit hat sich in Rom ein Verein unter dem Vorsitz des Fürsten Doria gebildet, der sich bemühen will, die Spielgymnastik durch ganz Italien zu verbreiten.

Von besonderem Interesse dürfte bei solchen Bestrebungen den Italienern ein in Deutschland vor Kurzem erschienenes Buch sein, auf das wir zugleich unsere deutschen Leser, soweit sie es noch nicht kennen, bei dieser Gelegenheit nachdrücklich aufmerksam machen möchten. Wir meinen: Die italienischen Humanisten und ihre Wirksamkeit für die Wiederbelebung gymnastischer Pädagogik. Ein Beitrag zur allgemeinen Geschichte der Jugenderziehung und der Leibesübungen, herausgegeben von Wilhelm Krampe, Oberturnlehrer und Dirigent des städtischen Turnwesens zu Breslau. Breslau 1895 bei W. G. Korn" (3 M.), ein Werk, das sich ebenso durch die Genauigkeit der Untersuchungen, wie durch anmutende Darstellung auszeichnet und gleicherweise von den Vertretern der Turnkunst, wie von den für Geschichte der Erziehung Interessierten mit Nugen und Genuß gelesen werden wird.

Über das Verhalten der Mutter der Gymnastik, Griechenlands, zum deutschen Turnen wird unten gesprochen werden.

Ich brauche den Ausdruck Gymnasium für die vollständigen humanistischen Anstalten von 8 Jahreskursen, obwohl in Italien die Benennung ginnasio nur die 5 unteren Klassen führen und die drei oberen liceo heißen.

manche Lehrer vortrefflich Disciplin halten sehen. Daneben aber sind mir manche Stunden im Gedächtnis, wo sich die Schüler oberer und mittlerer Klassen auch durch die Anwesenheit des Fremden und des mich begleitenden Direktors wenig in ihrer Ungebundenheit stören ließen. Zumteil hängt das mit einer Unterrichtsmethode zusammen, von der ich gleich sprechen werde, zumteil wohl auch mit der Art, wie die Lehrer den Schülern von der untersten Klasse an herkömmlicherweise begegnen. Das tu ist aus allen Klassen ausgeschlossen. Selbst der zehnjährige bekommt den Titel Signore und die Anrede lei; nicht einmal voi ist gebräuchlich, wenigstens nicht in Florenz. Und wie junge Herren benehmen sich die Schüler dann auch auf der Straße. Hier erscheinen sie disciplinierter als unsere Jungen. Eine kleine Rauferei, wie sie sich bei uns doch bisweilen auch in der Öffentlichkeit ereignet und die von uns zwar bestraft, aber bei Knaben ganz natürlich gefunden wird, kommt, wie mir gesagt wurde, zwischen italienischen Gymnasiasten kaum vor. Was sonst ihr Verhalten außerhalb der Schule betrifft, so verzichtet man in den kleineren wie den größeren Städten auf jeden kontrolierenden Einfluß; und die Unfitte, mit der wir nicht selten in oberen Klassen zu kämpfen haben, der frühzeitige und über den Durst gehende Genuß von geistigen Getränken in Wirtshäusern, scheint bei der italienischen Jugend keineswegs so beliebt, daß die Schule sich um ihrer Zwecke willen veranlaßt sehen sollte dagegen einzuschreiten; zeigt doch auch das Volk in Italien eine nachahmenswerte Nüchternheit. Daß dagegen in serueller Beziehung bei den Schülern der höheren Lehranstalten nicht immer alles so ist, wie es sein sollte, will ich hier nur andeuten.

Davon, daß die italienischen Gymnasiasten sich wie selbständige Erwachsene benehmen, muß ich aber doch noch einen Punkt hervorheben. Sie fühlen sich auch durchaus schon als junge Staatsbürger und politisieren wohl mehr, als bei uns viele Studenten. Sie zeigen ihre Gleichberechtigungsvorstellung bisweilen auch den Schulbehörden gegenüber, indem sie sich ohne Weiteres über den Kopf der Lehrer und Direktionen an die höchste Instanz wenden. So haben, wie mir erzählt wurde, eines Tages Abiturienten, die gern einer Eramenarbeit überhoben sein wollten, weil periculum in mora war, eine Petition an den Minister telegraphiert. 1)

Ich sprach so eben von einer Methode des Unterrichts, die der Undisciplin Vorschub leiste. Es ist folgende, die ich überall in den südlichen Ländern noch so verbreitet fand, daß mir das Abweichen von ihr als bemerkenswerte Ausnahme erschien. Während bei uns jezt als Prinzip gilt, daß möglichst alle Schüler möglichst oft in jeder Stunde gefragt werden, ist umgekehrt die Sitte in italienischen wie griechischen Schulen zu finden, daß man nur etwa 3-4 Schüler während der ganzen Stunde beansprucht. Diese werden an das Katheder gerufen und über das zu Lernende, Präparierende gründlichst ausgefragt. Das erste und das zweite

1) Das Bedenklichste aber, was in der oben bezeichneten Richtung geschah, ist doch eine Geschichte, die vor einigen Wochen die Zeitungen brachten und deren Thatsächlichkeit mir von einem italienischen Herrn bestätigt wurde. In Turin forderte ein Schüler der obersten Lycealklasse einen Lehrer der Anstalt auf Säbel, und das Duell fand statt. Sehr bemerkenswert ist auch, daß bei den letzten Studentenunruhen in Rom, wie gemeldet wurde, Gymnasiasten noch weiter tumultuierten, als die Studenten bereits zu Ruhe gekommen waren.

Mal meinte ich, offen gestanden, daß dies mit besonderer Absicht geschehe, deutlicher gesprochen, daß einzelne Musterschüler vorgeführt würden; aber dann erfuhr ich, daß ich den Kollegen entschieden unrecht gethan, daß jenes Verfahren die Regel ist. Das Rufen an das Katheder hat jedenfalls den Zweck, daß die Examinanden von ihren Kameraden nicht unterstüßt werden sollen. Um ganz sicher zu sein, daß alles im Kopf des Schülers sizt, was er sagt, wird auch oft verlangt, daß er sein Eremplar des Autors oder des Übungsbuches dem Lehrer gebe und dafür das des Lehrers nehme. Am Ende des Eramens aber bekommt er seine Censur. Es ist nun wohl klar, daß dies Verfahren auf die Aufmerksamkeit der anderen Schüler eine abstumpfende Wirkung üben muß. Es übt zugleich auf ihr Benehmen vielfach eine sehr ermunternde, und ich habe wiederholt gesehen, daß von den Nichtbeschäftigten allerlei Allotria getrieben wurden. Doch will ich noch einmal bemerken, daß ich manche Lehrer anders verfahren und auch in überfüllten Klassen die Mehrzahl der Schüler zur Thätigkeit heranziehen sah.

Von den Leistungen der italienischen Gymnasiasten interessierten mich natürlich am meisten die in den klassischen Sprachen, und hier muß ich zunächst sagen, daß wenigstens in den Stunden, die ich besucht habe, sprachliche Genauigkeit in der Interpretation der Schriftsteller nicht zu vermissen war. Die grammati= kalischen Stunden, denen ich beiwohnte, zeigten mir durchweg das eifrige Bemühen, ein festes Fundament zu schaffen; im griechischen Elementarunterricht, dem ich gewöhnlich eine italienische Übersehung der Grammatik von Curtius zu Grunde gelegt fand, ging man mir sogar manchmal zu weit in Besprechung des Einzelnen. Und auch in sachlicher Beziehung leistete die Interpretation bei guten Lehrern, was wir verlangen, war jedenfalls nicht mager, sondern ercurrierte bei lateinischen Autoren manchmal stark in die Antiquitäten, besonders auf das Gebiet, das in Rom so herrlich nah liegt, das topographische. Und wie ganz anders macht sich doch eine Auslegung des Tacitus und Livius in der ewigen Stadt selbst! Auch die ästhetische Erklärung endlich fehlte nicht. Ich habe sie besonders in einer Horazlektion gefunden: der sehr feinsinnig interpretierende Herr führte die von dem Dichter skizzierten Bilder, um dessen Phantasie und Kunst zu zeigen, aus, auch das Erycina ridens quam locus circumvolat et Cupido. Was aber Geläufigkeit und Umfang der Lektüre betrifft, so mag man mit dem, was im Lateinischen geleistet wird, einigermaßen einverstanden sein; doch im Griechischen sieht es da nach unseren Begriffen schlimm aus. Beim Latein wird doch wenigstens die lexikalische Kenntnis sehr durch die Muttersprache unterstüßt. Als ich in einer Lateinstunde einer mittleren Klasse gefragt wurde, was ich zu hören wünsche, sagte ich, daß mir extemporierte Übersetzung eines gerade vorliegenden Autors das Liebste sei. Es wurde Ovid vor= genommen, und es gelang zwei Schülern, ein noch nicht gelesenes Stück ziemlich rasch zu bemeistern. Aber in der That lag die Sache so, daß bei fast allen Vokabeln, über die unsere Jungen gestrauchelt wären, der Italiener nur nötig hatte, die lateinische Form in die italienische umzusehen. Wesentlich anders dagegen stehts im Griechischen. Man kommt hier in Folge der geringen Zahl von Jahren und

Stunden1) auch bei tüchtigen Lehrern nicht zu der Art des Lesens, welche meines Erachtens erreicht werden muß, wenn die griechische Sprache einen festen Platz in den höheren Unterrichtsanstalten behaupten will. So fehlen denn auch nicht heftige Angriffe auf das Griechische in den Gymnasien. Spaßhaft ist mir dabei ein Grund erschienen, der öfter aufgetreten ist: man kehrte zu der Ansicht zurück, die der alte Cato in seiner früheren Periode gehabt hat, und suchte zu demonstrieren, daß das Griechentum einen verderblichen Einfluß auf das Römertum geübt und daß man jenes auch von der Schule fernhalten, das echte Römertum möglichst rein auf das gegenwärtige Geschlecht übertragen müsse.

Nicht trösten kann über diese schwache Seite der italienischen Gymnasien der Umstand, daß viel über griechische Literatur in literargeschichtlichen. Mitteilungen des Lehrers gesagt oder von den Schülern aus Kompendien gelernt wird. Ich hörte mit an, wie ein Schüler der zweitobersten Klasse eines Liceo eine (auch gewandt vorgetragene) gelehrte Auseinandersetzung über den Unterschied der Äschylischen und Sophokleischen Dichtung, sowie über Thespis, Choerilus und Phrynichus gab, der doch nie eine griechische Tragödie, wenigstens nie im Urtert, gelesen hatte. Ein anderer ließ sich bei Gelegenheit der Lektüre der Horazischen ars poetica über Aristoteles' Poetik vernehmen und bezeichnete als Differenz beider Werke, daß der Grieche mehr theoretische Vorschriften gegeben habe, dagegen Horaz mehr praktische, come un Romano, wie der Lehrer ergänzte und der Schüler wiederholte.

Sehr interessant waren mir auch die muttersprachlichen Stunden, insbesondere die, in denen Dante interpretiert wurde. Die Ausdehnung, in der dieses geschieht, und die Gelehrsamkeit, mit der es gemacht wird, geht besonnenen Pädagogen und Eltern allerdings troz alles Nationalitätsgefühls zu weit. Bedenken Sie, daß die göttliche Komödie den Hauptlektürestoff in den drei obersten Klassen des Liceo ausmacht, und zwar in der Weise, daß die unterste von ihnen das Inferno, die zweite das Purgatorio, die dritte das Paradiso liest, monach auch diese drei Kurse oft genannt werden, so daß die unserer Obersekunda entsprechende Klasse Hölle, unsere Unterprima Fegefeuer, die Oberprima Paradies heißt. Bedenken Sie ferner, daß die Interpretation, wie ich sie wenigstens kennen gelernt, gleicherweise auf alle Abweichungen des Dichters vom heutigen Italienisch, wie auf alle fachlichen Schwierigkeiten eingeht, wozu jeder Lehrer durch gelehrte Kommentare befähigt wird. Und bedenken Sie endlich, daß es in der Divina Commedia zahlreiche Punkte giebt, die nicht durch einfache sprachliche oder historische Bemerkungen erledigt werden können, z. B. wenn man an die Stelle kommt, deren Auslegung ich in einer Stunde beiwohnte, wo Dante Bonifazio den VIII, seinen Feind, im Inferno schildert. Die Religiosität des Dichters wurde hier vom Lehrer in der Weise gewahrt, daß er zeigte, wie Dante das Papsttum stets hochgeehrt und nur diese Person verachtet habe. So begreift man sehr wohl die viele auf Dante verwendete Zeit. Nicht vermindert aber wird dadurch die Empfindung, daß ein guter Teil dieser Zeit besser nicht auf eine so tieffinnige und so viele Kenntnisse beim Leser voraus

1) nach dem Kgl. Dekret vom 5. Okt. 1892 in 5 Jahren 4+4+3+3+3 Stunden.

sehende Dichtung verwandt würde, sondern auf naivere und der Jugend entsprechendere Schöpfungen.

Sehr abweichend von dem, was wir im Allgemeinen für richtig halten und thun, ist die in Italien übliche Behandlung der muttersprachlichen Auffäge, speziell die Themenstellung. Verlangen wir von den Schülern in unteren und mittleren Klassen immer, in den obern auch noch vielfach nichts anderes, als daß sie mit logischer Klarheit und in korrekter Form Stoffe darstellen, die ihnen durch Mitteilung des Lehrers, durch Besprechung in der Klasse oder durch Anschauung gegeben sind, so erscheint es dagegen in Italien zweckmäßig, schon auf unteren Stufen componimenti d'invenzione zu fordern und durch die gestellten Themen Phantasie und produktives Denken anzuregen. So ist Erläuterung von Sprichwörtern durch erdachte Beispiele mit moralischer Schlußbetrachtung schon in den Schulen, die auf die unterste Gymnasialklasse vorbereiten, eine beliebte Aufgabe.1)

Überbürdung der Schüler (sopracaricare heißt das Verbum) ist auch in Italien ein beliebter Ruf. Daß der Schulstunden zu viel seien, wäre lächerlich zu behaupten2). Aber eines habe ich allerdings durch Gespräche mit Eltern erfahren, daß nämlich den Jungen oft sehr große und unfruchtbare Schreibarbeit auferlegt wird, unfruchtbar besonders auch deswegen, weil der Lehrer das wenigste von dem Geschriebenen korrigiert, sondern nur Stichproben anstellt, sich damit auch begnügen muß gegenüber den Bergen von Heften.

Das Schülermaterial ist seiner Qualität nach, soweit ich gesehen und ge= hört, als ein sehr günstiges zu bezeichnen. Die Fassungsgabe und die Redegabe der Jungen darf im Durchschnitt vielleicht sogar hervorragend genannt werden. Die mündlichen Darlegungen Einzelner, die ich im Unterricht hörte, konnten zum teil meinen Neid erregen, wenn ich daran dachte, wie schwer es uns bei nicht wenigen Schülern fällt, sie zu zusammenhängendem Reden zu bringen. Freilich hat diese Redegewandtheit, wie man mir sagte und wie ich mir a priori sagen konnte, auch ihre Schattenseite: die Jungen schwagen gewandt auch über Dinge, von denen sie nichts verstehen. Eine Spezialität der italienischen Schüler ist ferner das lebhafte Gestikulieren. Auch wenn sie den Autor in einer Hand haben, fehlt es nicht. Auch, wo eine grammatische Regel vorgetragen wird, geht es gewöhnlich ohne Gesti= kulation nicht ab, und das Beispiel wird öfter mit einem pathetischen Gestus citiert. Doch eines fehlt dieser talentreichen Jugend leider wohl zu einem nicht geringen Teil, die Ausdauer. In der deutschen Schule zu Neapel, die von der deutschen Kolonie dort gegründet, sah ich deutsche und italienische Zöglinge zusammen und fragte den Leiter, welche Beobachtungen er bezüglich der verschiedenen Begabung mache. Die Antwort war: Die Italiener begreifen rascher, die Deutschen haben mehr Energie. 3)

1) Das Merkwürdigste aber, was mir mitgeteilt wurde, ist das in einer solchen Primärschule gegebene Thema: wie ein braves Kind denke, wenn sich ein Zwist zwischen seinen Eltern erhoben habe. 2) Die einzelnen Klassen haben nach dem Dekret v. J. 1892 folgende Zahlen von obligatorischen_wissenschaftlichen Stunden in der Woche: ginnasio I 21 II 21 III 23 IV 25 V 25, liceo I 24 II 24 III 24.

3) Ein Italiener, der sowohl die deutschen wie die italienischen Schulverhältnisse kennt, fügte, als ich ihm dieses Urteil mitteilte, hinzu, der Mangel an ausharrendem Fleiß habe bei den

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