der ALLGEM. LITERATUR-ZEITUNG Numero 8. Sonnabends den 2rten Januar 1797. LITERARISCHE ANZEIGEN. I. Neue periodische Schriften. Dewelches Magazin. 1796. November (Altona b. Ham merich) enthält: Aphoriftifches Syftem der Grundprincipe vom Rechte als Maasftab zur Würdigung der Rechtsprincipe der kritifchen Philofopher. (Von Hn. G. F. Kellner.) 2) Der Knabe, fein Vater und der Mond. (Von Hrn. Paktor P. F. Tychfen.) 3) Ueber privilegirte Lombards oder Leihehäufer: 4) Alphonfo Piccolomini, Herzog von Monte Marciano. Ein kleines hiftorifches Bruchstück aus dem 16ten Jahrhundert der Staatengefchichte Italiens. (Von' Hrn. Sekretair V...s.) 5) Werden deutsche Reichsfürften das franzöfifche RequiGtionsfyftem mit Erfolg nachahmen? (Von Hrn. Prof. v. Eggers.) 6) Nachträge zu den Rochowfchen Berichtigungen. Erfter Verfuch: Religions - Edikt. (Von Hrn. Probft Wolfrath in Hufum.) December enthält: 1 Ueber die Mängel der Assekuranz-Anftalten. 2) Nachträge zu den Rochowfchen Berichtigungen. Erfter Verfuch: Religions-Edikt. Befchlufs. (Von Hrn. Probst Wolfrath in Hutum.) 3) Der Marder u. die Aufter. (Von IIrn. Paft. P. F. Tychfen in Fehmarn.) 4) Die unterirdifche Quelle, der Lorbeer und die Waldtaube. (Von Friedrike Brun geb. Münter.) 5) So follen wir alfo lieber nicht mehr walzen? (Von einem Ungenannten im Hannoverfchen. 6) Ift es gut, dafs fich die Bauern in Deutschland bewafnen. (Von Rr. Prof. v. Eggers.) Das Journal des Luxus und der Moden voin Monat Januar 1797 ift erfchieren und enthält folgende Artikel: I. Ode an die Mode, von Hrn. Falk. II. Das Aehnlichkeitsfpiel, die beste Mode für lange Winterabende. III. Vorschläge zu Masken fürs Carneval. Erfte Muftertafel. 1) Eine junge Bäuerin aus der Gegend von Botzen. 2) Eine Veroneferin in Mezzaro. 3) Ein Veronefifches Landmädchen. IV. Englifche neue Patentartikel. 1) Eiferne Brücken. 2) Unaufbrechbare Särge. V. Musik. 1) Englifche Mufikalien.. 2) Tonleiter zur Guitarre. 3) Neuerfchienene Muûkalien. VI. Theater. 1) Theatercorrefpondenz. Braunfchweig. Hamburg. Wien. Paffau. Altona. Leipzig. Anfpach. 2) Ifland in Berlin. VIL Kunft. Brief aus Mannheim über einen feltenen Van (Man wendet fich wegen diefes Journals an jede Buch- Denkwürdigkeiten und Tagesgefchichte der Mark Brandenburg. 1797 is Stück. Herausgegeben von Fischbach, Kosmann u. Heinfius. (Berlin b. Belitz u. Braun) enthält: A. Abhandlungen. 1) Ueber die Akademie der Artillerie in Berlin. 2) Einige Gedanken über die durchaus nöthige Vorforge für die vernachläffigte Bildung des Märkischen Landmanns u. feiner Jugend, vom Hrn. Infpekt. Bauer in Zoffen. 3) Von den jetzigen Klagen der Kurmärkischen Einwohner, über die Befchädigungen ih rer Feldfrüchte durch das Wildpret. 4) Von den adelichen Gutsbesitzungen der Kur- Alt- und Neumark a) im Oberbarnimmifchen Kreife. 5) Ueber den märkischen Dialekt, vom IIrn. D. Efchke. 6) Leben des Hrn. Ge nerallieutenants von Kowalsky. 7) Nachrichten aus dem Leben des Hrn. Prof. Heindorf. B. Tagesgefchichte. ten; Werk felbft für das Glück vieler Millionen Menfchen wohlthätig feyn wird. Nicht nur ein conte rendu, getreuer, als je ein Regent es feinen Unterthanen gab; nicht blos ein ehrwürdiges Monument des glücklichen Zustandes von Toskana, errichtet den treuen und dankbaren Florentinern von ihrem väterlich gefinnten Regennicht allein ein koftbares Vermächtnifs für Leopolds glorreiche Nachfolger: nein, auch ein goldner Spiegel der unbedingten Gerechtigkeit und weifen Staatskunft für alle Regenten Europens, follte das Governo della Toscana feyn, fo wie den Völkern ein Buch zur Beruhigung, und ein Aufruf zur dankbaren Verehrung gegen ihre Souverains, welche Leopolds eben fo weife als menfchenfreundliche Grundfätze und thätiges Bestreben, fein Volk glücklich zu machen wirklich beherzigen und befolgen. Plan und Ausführung entsprechen allen von diefem Werke gehegten Erwartungen, und die deutsche Kopie kaun fich wegen der eingeftreuten fchätzbaren Anmerkungen des fach- und sprachkundigen Ueberfetzers felbft eines Vorzugs vor dem Original mehr rühmen. Die Staatenkunde und Politik find in unfern Tagen allgemeine Gegenftände der Lektüre und des Denkens geworden; allein durch die fich täglich vermehrende Anzahl der Schriften, welche fich über Kenntnifle und Unterfuchungen diefer Art verbreiten, wird das Studium diefes fo wichtigen Zweiges des menfchlichen Wiffens gar sehr erschwert. Gegenwärtiges periodische Werk, wodurch man in Stand gefetzt wird, mit der Zeit und der Litteratur fortzugehen, planmäfsig zu lefen und zu prüfen und feine Kenntniffe aufs Reine zu bringen, ein folches Werk mufs daher allen Staats- und Gefchäftsmännern, den Gelehrten in allen Fächern, jedem deakenden Staatsbürger, vor allem aber dem Jünglinge, der fich den Wissenschaften, dem Geschäftsleben, oder einer andern mit dem gemeinen Wohl zusammenhängenden Beftimmung widmet, eine erwünschte Erfcheinung feyn. Bis jetzt find von diefem Werke zwei Bände in gr. 8. jeder aus zwei Stücken beftehend, erfchienen, worin mehr als 30 Auszüge aus grofsen wichtigen Werken, mit Anmerkungen und Berichtigungen vom Herausgeber; eben fo viel ausführliche Beurtheilungen und eine beträchtliche Anzahl merkwürdiger Staatsfchriften, Gesetze und Vefordnungen enthalten find. Ankündigung einer neuen franzöfifchen Sprachlehre für Deutfche. Die grofse Menge der Sprachlehren in den meisten kultivirten Ländern ist keinesweges ein Beweis von der Unnützlichkeit einer neuen Sprachlehre; fie beweiset im Gegentheil die Nothwendigkeit derfelben. Der alte Schlendrian, nach welchem bisher die gewöhnlichen Sprach lehren bearbeitet worden, ift bereits auf alle Seiten gekehrt und gewendet; man hat ihn mit den richtigsten Bemerkungen bereichert, und die lehrreichften Beyspiele hinzugefügt, ohne jedoch die Forderungen des Publi kums ganz befriedigen zu können: es ift alfo nothwendig, die bisherige Lehrart endlich zu verlaffen, und eine folche einzuführen, welche auf unveränderlichen, mit der Vernunft, und dem Wefen der Rede übereinftimmenden Grundfätzen beruhet. Ich habe es verfucht, nach diefen Grundfätzen eine Sprachlehre zu verfertigen, welche ich hiemit dem Publikum anbiete, mit dem Wunfche, dafs folches diefen Verfuch gütig aufnehmen möge. Das Werk zerfällt, feiner Natur nach, in zwey Haupttheile. Der erfte enthält die allgemeinen Grundfätze der Sprachen; die vornehmsten Bemerkungen über die franzöfifche Sprache, welche mit den allgemeinen Grundfatzen wefentlich verbunden find, oder zur Entwickelung derfelben dienen; die Bildung und Ableitung der Wörter; die Wortfügung; die Eigenschaften und Fehler der Rede; die Interpunktion; ein neues Mittel Franzöfifch lesen zu lernen; das neue und alte System der Modi und Zeitformen. Der zweite Haupttheil enthält die befonderen Bemerkungen über die franzöfifche Sprache; fie find gröfstentheils aus der Sprachlehre von Vailly gefchöpft; fie be ruhen aber auf den Grundfätzen, welche im erften Thei le erklärt find. Der erfte Theil, welcher bereits die Preffe verlaffen hat, ift bis zur Erfcheinung des zweiten Theils bey mir, in meiner Wohnung auf dem Bohlwege bey dem Zinngiefser Herrn Barthels, für 16 gute Grofchen zu haben. Diejenigen, welche den erften Theil vor der Erfcheinung des zweiten bey mir nehmen, erhalten diefen zweiten Theil für 12 gute Grofchen, alfo das ganze Werk für einen Thaler und vier gute Grofchen. Nachher wird der Preis erhöht. Braunschweig den 2ten Januar 1797. Pierrard Abbé. Von der compendiöfen Bibliothek der gemeinnützig. ften Kenntniffe für alle Stände find erschienen: IV. Abtheilung: Der Künstler, II. oder Comp. Bibl. des Vissenswürdigften aus dem Gebiete der schönen Künfte. Heft 1. Ladenpreis 6 gr. Sächüfch. Inhalt: I. Von den fchönen Künften überhaupt I. Begriff der schönen Künfte. Ihre Eintheilung, Unterschie de, Hülfswiffenichaften, und Behandlung in diefer Bibliothek. 2. Kurzer Abrifs der phyfischen, moralischen, intellectuellen und bürgerlichen Lage des Künftlers. Von den fchönen Kunften befonders. 6. Schöne Gartenkunft. 1. Ihr Begriff. 2. Ueber ihre bisherigen Theorien. 3, Eigenthumlichkeiten des Genies zur Gartenkunft. 4 Unterschied vom landfchaftlichen Genie. 5. Worin besteht die höchfte Vollendung eines Gartens? 6. Grundfätze zur Entwickelung diefes Begriffs. 7. Wie wird in der Gartenkunft der Zweck erreicht, den die Kunftschönheit zum Unterschiede des Werkes schöner Kunk 61 Kunft befriedigt? 8. Worin nützt die Landfchaftsmale- rey dem Gartenkünftser? 9. Aehulichkeiten und Unter- fchiede der Garten- und Baukunft. 10. Darf die Gar- tenkunft die eigenthumliche Form der Naturkörper än- dern oder nicht? 11. Chinefifche und englische Anla- 12. Womit beschäftigt sich die Gartenkunft als Nachahmerin wirklicher Natur? 13. Refultate zur Be- gründung des Begriffs vom Wesentlichen eines schönen Gartens. III. Hülfswiffenfchaften. A. Mytholo- gie. Einleitung. Erfter Abschnitt. Griechisch-römische Mythologie in alphabet. Ordnung. Buchstabe A. Drit- ter Abschnitt. Allegorie. I. Allegorifche Perfonen. Der Geiftliche oder Religionslehrer, d. i. Compendiöfe Bibliothek alles Willenswürdigen über Religion and populäre Theologie. Heft VIII und IX. La- deupreis 12 gr. Sächfs. Inhalt: I. A. Chriftliche Religion überhaupt. 9. Der Geift wahrer Religion von Schwarz. I. E. Kirchengefchichte. 16. Sixtus V. (Fortf. v. Heft IV-VI.) 20. Erasmus von Rotterdam. 23. Religion der-Drufen. 24. Leben Anfchars, er- ften Erzbischofs von Hamburg. II. C. Religionslehrer. oder Compendiöfe Bibliothek alles Wissenswürdigsten über oder Comp. Bibl. des Wissenswürdigften aus den gefamm- - oder Comp. Bibl. des Vienswürdigfien aus dem Gebiet der fchönen Willenschaften. Heft V. Ladenpreis 6 gr. Sächí. Inhalt: Praktischer Theil. Zweyter Abschnitt. Schauspiele. IX. Der Emigrant, von Buufen. Dritter Abschnitt. Gedichte. A. Lyrische Gedichte. II. Lieder. 2. Erndtelied. 3. An die Unfchuld, von Salis. III. Oden. 3. Klopftocksche Ode. 4. Betrachtungen. B. Satyren 1. Authentische Nachricht von dem Manne im Monde. C. Schäfergedichte. 1. Siegmund, Idylle von Schubart. 2. Damon und Mufidora, von Thomfon. - 3. Celadon und Amelia, von Thomson. D. Sinngedichte. 1. Ge fpräch. 2. Wunch einer Baurin. 3. Rath-herrnvotum. 4. Hochzeitgeftändniffe - famtlich von Haug. Vierter In der Weverfchen Buchhandlung in Berlin ift eine - Neucfte deutsche Chreftomathie zur Uebung im Ueber- Setzen aus dem Deutfchen ins Franzöfifche, enthaltend kurze und leichte Sätze, Bruchfucke aus der Naturge Schichte, Erzählungen, Gefprüche und Briefe. gängig mit hinlänglicher Phrafeologie versehen. Zum Ge brauch für Schulen und Erziehungsanftalten. Dritte Auf. lage. Berlin 1797. Die allgemeine Literaturzeitung vom Jahre 1796 Nro. 273. fällt bereits über die erste Auf- lage diefes Schulbuchs das günftigfte Urtheil. In der zweiten wurden in Anfehung der Wahl der aufgenomme. nen Stücke mancherley Verbefferungen vorgenommen, ein ganz neuer Abschnitt hinzugefügt;-infonderheit wur- de die franzöfifche Phrafeologie genau revidirt und vie les berichtigt. Letzteres ift dann auch bey diefer drit. Auf das in Nro. 107. des Int. Bl. der Jen. A. L. Z. in Nro. 205. des Reichs- Anz. etc. in Nro. 146. 148. 154. der Neuen Hamb. Zeit. etc. vor. J. angekündigte, nicht blofs für dänifche, fondern auch zur Erlauterung der teutfchen Rechte, Alterthümer und Gefchichte, für teutfche Gelehrte fchätzbares und befonders in Rücksicht auf Letztere von mir bearbeitetes Werk (man fehe die, allen löbl. Buchhandl. mitgetheilte, Einladung zur Subfcription etc.) unter dem Titel: des weil. Königl. Dän. Confer. R. und Prof. d. R. zu Kopenhagen, Peter Kofod Ancher, Geschichte der dänischen Rechte etc. 2 Th. gr. 8. I rthlr. 24 fs. dân. Cour. oder 1 rthlr. 16 gr. fächf. Prän. Preis, wird der Subfcriptions-Termin bis zu Ausgang der Leizziger O. M. d. J. verlängert. Wenn eine hinlängliche Anzahl von Subfcribenten mein Unternehmen auch nur in foweit unterstützt, dafs ich der Koften wegen gesichert bin, (worüber ich gleich nach abgelaufenem Subfcriptions-Termine und eingegangenen Liften öffentl. Anzeige thun werde) und die Pränumerations - Gelder um Johannis bey mir eingehen, fo foll der erfte Theil ohnfehlb~~ auf Michaelis erfcheinen. Jena den 9. Januar 1797. Joh. Andr. Leffer Königl. Dän. Canzley-Rath. Von Harwood über Anatomie und Phyfiologie des Menfchen nebft Vergleichung des thierifchen Baues werde ich nächstens eine Ueberfetzung mit Zufätzen liefern, die hoffentlich um fo reichhaltiger werden können, da ich mich jetzt vorzüglich mit verglichener Anatomie befchäftige. W. Wiedemann, (Antwort auf Hrn. E. Erkl. vom 6. Dec. 1796. in den Rintelfchen Annalen S. 816. 1796.) Meine erfte Erkl. vom 6. Oct. war nichts als Proteftation gegen eine Befchuldigung, deren Ungerechtigkeit in die Augen fpringt und meine ganze Seele empört. Dafs ich Irn. E. darin zur Antwort aufgefordert und nur gebeten habe zu warten, bis meine Erläut. z. n. T. vollendet feyen, ist nur Schlufs, und unrichtiger Schlufs; denn wie konnte es mir einfallen, Hrn. E. zur Antw. aufzufordern, und ihm dabey eine so lange Frist zu geben, dafs ich leicht noch vor Ablauf derfelben fterben kann? Es gefiel indeffen Hrn. E. nicht, auf meine nothgedrungene Prote tation ... zu schweigen. Er ant wortete, ob ich ihn gleich nicht zur Antw. aufgefodert hatte. In diefer Antw. war keine Spur von Reue, kein Schatten eines Widerrufs einer in Ewigkeit unerweisl. und unwahren Befchuldigung, die zugleich von einer folchen Befchaffenheit ift, dafs ich mein Amt unverzüg lich niederlegen werde, went fie in meiner Gemeine Glauben findet. Dagegen ftellte er die Sache so vor, als ob ich Beweis oder Widerruf gefodert, und dabey verlangt hätte, er mögte nur das Beweiten noch anftehen laffen, bis die Fortfetzung meiner Erlaut. erfchienen wäre, wozu er fich denn willig erklärte. Er fage nicht, er habe fich alfo doch unter gewiffen Umständen zur Zurücknahme feiner Behauptung gerne verftehen wollen; denn auch davon weggefehen, dafs er bald darauf fagt, er hätte mich nicht beffer als gerade fo zu empfehlen gewufst, fo nimmt er am Ende jene Anerbietung wieder zurück, und besteht auf feiner Behauptung, indem er fagt: Nun, ich will warten, eh' ich beweife, dafs ich weder ungerecht war, noch, dafs ich leichtfinnig fchrieb. (Er machte alfo doch Miene, beweifen zu können, was er nie zu beweifen im Stande feyn wird, bekräftigte feine Befchuldigung, erneuerte feine Beleidi gung, und wollte es nicht Wort haben, dafs er fich übereilt habe.) Ich geftehe, dafs, wenn ich mir jenen erften Angriff allenfalls als eine Uebereilung vorstellen konnte, die, zumal zurückgenommen, immer noch von dem Beleidigten leicht verziehen werden könnte, ich hingegen in diefen Wendungen feiner Antw. auf meine Erklärung nicht den Mann zu erkennen glaubte, der fich würdig gegen mich betrüge, und dafs der füfse Ton derfelben mir um fo widriger auffiel, da der Brieffteller bey dem allen die Laft einer fo unerträglichen Befchuldigung immer noch auf mir ruhen liefs. Nun also erft · ich bitte dies wohl zu bemerken nun erst drang ich auf Beweis oder Widerruf, und da fein Brief mir wenig Hofnung machte, dafs ich fo leicht Gerechtigkeit von ihm erhalten könnte, da mir alfo der Streit mit ihm fehr weitausfehend zu werden fchien, und doch nichts Geringers als meine ganze Existenz als chriftlicher Lehrer auf dem Spiele war, fo mufste ich mit Nachdruck fprechen, und ich werde ihm, wenn er es verlangt, mündlich wie fchriftlich und fchriftlich wie mündlich von jeder Linie, jedem Ausdrucke Rechenfchaft geben. Wenn ich aber dies kann, und ich mache mich anheifchig dazu, dann fpreche er nicht von Ungerechtigkeit und Inhumanität desjenigen, der fich nur gegen einen Angriff vertheidigte, deffen Gerechtigkeit und Humanität er in einer ruhigen Stunde prüfen mag. Bremen, am 22. December 1796. Stolz. Wird Herr Profeffor Schreiter zu Leipzig feine Ueberfetzung der Gefchichte Gibbons von dem Verfall und Untergang des römifchen Reichs nicht fortfetzen? Alle Käufer derfelben warten mit Verlangen auf fie, und es wäre wohl Schade, wenn fie nicht fortgefetzt würde. Der Herr Profeffor wird also gebeten, den, wie ich glaube, fchon einigemal angekündigten neunten Theil derfelben bald herauszugeben. der ALLGEM. LITERATUR-ZEITUNG Numero 9. Sonnabends den 21ten Januar 17 9 7. LITERARISCHE ANZEIGEN. Herr err Hofr. Wieland fagt in feiner Beurtheilung der Gebete (Siehe den Merkur Apr. 1796. S. 446.) von dem Verfaffer obigen Buchs. Für mich ist diefer neue ,,Dichter (Herr Falk) der fich mit fo viel Genie und Feuer, einer fo reichen Ader von Witz und Laune, ei,,nem fo warmen Herzen, fo vielen Kenntniffen und ei,,nem fo entfchiedenen Dichtertalent, der poetifchen Satire gewidmet hat, eine defto intereffantere Erfcheinung, .,,da diefes Fach noch wenig und meines Wiflens von ,,keinem befonders dazu ausgerüfteten und durch zweck,,mäfsige Studien dazu beftimmten Dichter bearbeitet worden ist. Auf diefen find, oder ich mufste mich fehr irren die Geifter des Ariftophanes, Horaz, Lu,,cians, Juvenals und Swifts, zugleich mit dem Geifte des Satirenmahlers Hogarth, herabgeftiegen, um ihn ,,zum Satirendichter einzuweihen etc." Von dem näm lichen Verfaffer ift fo eben erschienen: Tafchenbuch für Freunde des Scherzes und der Satire. Nebft einem Jaubern Conterfey auf die Kantische Philofophie und mit einem Kalender aufs Juhr 1797.' Diefes Tafchenbuch enthält: 1) einen Kalender für das Jahr 1797. (NB. man kann es auch ohne Kalender haben) 2) Bekenntniffe eines Weiberfeindes. Is Kapitel: Herodes und feine Kriegsknechte. 25 Kap. Charakteristik aus einem Strickbeutel. 38 Kap. Die drei Masken. 4s Kap. Der chinefifche Tempel. 3) Verfuch einer neuen Art von Dedikation nach kritifchen Principien von Cafparus Dominicus an Ebenden felben. 4) Vernünftige Gedanken von Quackfalbern, item von Kranken; gegeben in den Druck per Chriftophorum Habakuk und bey Sommer in Leipzig zu finden einzig, als wir schrieben Ein tausend fiebenhundert fechs und neunzig. 5) Die Kirchenrech aung. 6) Bon-Ton auf dem Lande. 7) Plycharion, oder die Entkörperung. Eine Gefchichte. Mit Musik von Haffe. 8) Die anmuthige Hiftoria von den Affen, dem dicken Manne Philofophus, genannt Wolf und dessen Begräbnifs, item, von einem, Immanuel Kant, zum gemeinfamen Nutzen der lieben Jugend. Nebft einem fau bern Konterfey. Zu fingen in der Melodie: Es ift gewifslich an der Zeit. 9) Die Uhu: Eine dramatischfatirifche Rhapfodie mit Chören von Ühu'n, Raben und Nachteulen. Nebt Mufik von Dittersdorf. Die handelnden Perfonen find: Die Göttin Dummheit. Doktor Trismegikes. Johann, fein Diener. Ein franzöfifcher Exmarquis. Eine Aebtiffin. Babe, ihre Gefellschafterin. Knipperdolling, ein Kantianer. Friedrich Voltaire. Heineco, ein fchwindfüchtiger Notar. Chor von Uhu`n und Nachteulen und Kauzlein. Chor der Raben. 10) Ein. erbauliches Sach- und Namenregifter, und 11) Eine Nachfchrift an den geneigten und ungeneigten Lefer, die eine Recenfion diefes fatirischen Taschenbuchs enthält, in welcher Recenfent beweifet, dafs es eine elende Scharteke und dafs Herr Falk ein feichter Kopf, ein erbärmlicher Schriftsteller und ein Pasquillenfchreiber fey. (NB. Man vergleiche hiermit Hrn. Hofr. Wielands oben bey Anzeige der heiligen Grüber angeführtes Urtheil über Hrn. Falk.) Es wird künftiges Jahr fortgefetzt, In der Sommerfchen Buchhandlung in Leipzig ift zu haben: -Taschenbuch für Reifende. welche gründliche Menfchenkenstuiffe erlangen und fich und ihrem Vaterlande nützlich werden wollen. Voll intereffanter Lokalbemerkungen, und Wahrheiten. Nebst einem Tagebuche auf jeden Tag des Jahres und einem in Aberlis Manier kolorirten Kupfer nach Chaftelet. Es enthält: 1) allgemeine und auf Erfahrung gegründets Bemerkungen alles desjenigen, was einer, der mit Vorficht und Nutzea reifen will, zu beobachten hat. 2) Vierzig fehr wichtige Maximen für Reifende, von J. J. Rouffeau, Montaigne und Scherok. 3) Anzeige des nothwendigsten Reifegeräthes. 4) Gefundheitsregeln für Reifende. 5) Beobachtungen und unentbehrliche Anleitung für Perfonen, welche zu Pferde reifen, in Ruck ficht der Behandlung der Pferde. 6) Regeln in Rück ficht des Mundvorraths und anderer Bedürfniffe, womit man fich auf einer Seereife zu verfehen hat. 7) Unterfchied der Tage- und Nachtlänge in verfchiedenen europäischen Hauptstädten, 8) Oftertabelle bis 1799. 9) Ver (1) I gei. |