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Erster Tag (S. XVII- CCXXV). Es sind bereits mehrere Versuche gemacht worden, aus den alten Handschriften Beiträge zur Geschichte der Zeichenkunst und Malerei zu sammeln. Die Werke von Joseph Strutt (the regal and ecclesiastical antiquities of England,

manners

customs of the inhabitant of England, dresses and habits of the people of England u. f. w.) find nicht ohne Verdienst; indessen nicht treu genug und wäh. len nur das aus, was sich auf Sitten und Trachten bezieht. Ein specielleres Werk kündigte Abbé Rive, ehemaliger Biblio thekar des Herzogs von Valliere, in seinem essai sur l'art de vérifier l'age des miniatures peintes dans des Mss. depuis le XIV. au XVI. siècle (Par. 1782, 12) an, von welchem aber blos die 26 Kupfertafeln ohne Text erschienen, welche ungeachtet ihrer Seltenheit und Kostbarkeit (blos 80 Exemplare im Subser. Pr. zu 25 und im Ladenpr. zu 40 Louisd'or) ungenau, geschmacklos und wahre Sudeleien sind. Bekannter in unserm Vaterlande ist des wackern Seroux d'Agincourt histoire de l'art par les monumens, welches der Verf. erst in den Supplementen anführt. Nach vorläufis gen allgemeinen Bemerkungen über Kalligraphie und Miniaturz malerei, soweit sie Handschriften betreffen, und wobei Astle's Wert: The origin and progrefs of writing, mit Ruhm erwähnt wird, bemerkt der Verf., daß die ältesten Manuscripte gewöhnlich mit Capitals oder Uncialbuchstaben geschrieben sind, über welche S. XXVII. eine lange Note beigebracht wird. Die bekannte Stelle des Hieronymus, in welcher das Wort uncialis zuerst vorkommt, wird angeführt, und Dav. Casley's Conjectur, daß initialibus zu lesen sei (catal. of the mss. of kings library p. VIII.) gebilligt. Aber wäre dann der Zusatz des Hieronymus,, ut vulgo ajunt" nöthig gewesen? Ueberhaupt wie weit gründlicher ist, was unser deutscher Pfeifs fer über Bücher handschriften S. 132 ff. hierüber sagt! Nachdem bemerkt worden ist, daß die griechischen Handschriften in Hinsicht der Kunst gewöhnlich die schönsten sind, werden die åltesten Handschriften mit Gemälden in chronologischer Folge aufgeführt. Zuerst also der römische Calender in der Bibl. zu Wien, aus dem Jahr 354 u. C. G., von welchem Lam becies L. IV. p. 277. eine ausführliche Beschreibung und Ab: bildung liefert, welche beide im Thes. antiq. rom. VIII, 95 ff. wiederholt sind. Von besserem Geschmacke zeugen die Gemälde des Vatican. Virgilius aus Constantin des Gr. Zeit, welche der Cardinal Camillo Massimi von Bartoli 1677 in 4. auf 55. Bl. stechen ließ. Von dieser fast ganz unbekannten

ersten Ausgabe, welche keinen Tert hat, gibt es auch Exem: plare auf Pergament. Correcter und aus einem andern Vatic. Virgilius vermehrt erschienen diese Kupfer, auch ohne Text 1725, mit Text 1741. Sie wurden auch Ambrogi's Ausgabe von 1763 beigefügt und abermals einzeln 1782 herausgegeben. Die Gemälde des Vatic. Terentius von demselben Alter sind zuerst in der Ausgabe des Ter. zu Urbino 1736 und sodann, doch weniger gut, in der des Coquelini 1767 geliefert worden. Von den in England aufbewahrten Handschriften mit Gemål: den ist die älteste ein Fragment der griech. Genesis in der Cots tonianischen Bibliothek aus dem 5. oder 6. Jahrhunderte. Der Coder selbst verbrannte im J. 1731 bei dem Brande dies ser Bibliothek. Von den übrigen wird ganz vorzüglich gepries sen und sowohl wegen der guten Erhaltung als wegen der Kunst zum Range eines der schönsten Manuscripte im Britti schen Reiche erhoben ein Missale in der Bibliothek des Her: zogs von Devonshire, welches der H. Ethelwold von einem sehr kunstreichen Schreiber Godemann zwischen 970 und 984 schreiben ließ. Es ist mit trefflichen Gemälden, herrlichen goldnen Initialen und geistreichen Arabesken verziert, leider aber ist die Farbe so stark aufgetragen, daß sich über die Zeichnung selbst nicht sehr viel sagen läßt. - Hierauf kommt der Verf. auf die ältesten griechischen Manuscripte in Capitalbuchskaben ohne Gemälde. Mit einer hochtönenden Einleitung werden hier zuvorderst der allbekannte Codex Bezae und Alexandrinus genannt, ersterer zu Cambridge, leßterer im brittischen Museum aufbewahrt. Kipling's und Woide's Ausgaben sind bekannt. Zu lehterer hat Hr. Baber 1812 den Psalter als Nachtrag geliefert, von welchem 12 Exemplare auf Pergament gedruckt find, und ist eben beschäftigt, auch die übrigen Bücher des A. T. herauszugeben, wovon der Pentateuch bereits beendigt ist. Es werden, wie vom Psalter, nur 250 Exemplare auf Papier und 12 auf Pergament abgedruckt, und zwar mit solcher Genauig keit, daß die Ausgabe eine treue Nachbildung des Coder wird. Die dem Rande desselben in Abbreviaturen beigeschriebene Vas rianten werden genau in Holz nachgeschnitten (Woide schrieb sie vollständig aus) und auch die zu Ende jedes Buchs befindz lichen Verzierungen werden sorgfältig nachgebildet. Das Werk wird in vier Bänden bestehen, wovon drei den Text des A. T. und einer die Prolegomená und Anmerkungen enthalten sollen. Nach der Aufzählung mehrerer anderer Mss. macht der Verf. eine Abschweifung über Handschriften mit schön verzierten Iniz tialbuchstaben. Besonders schön findet man diese Zierathen in Missalen und andern ähnlichen kirchlichen Büchern; doch wird

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hier auch ein Horatius (ehemals in des Königs von Neapel Ferdinand I., jezt in des Marquis von Douglas Besik) und. les croniques et gestes des trehautx et tresvertueux faitz du trescrestien roy Francoys premier de ce nom vom J. 1514 angeführt. Lehteres (in J. North's Sammlung) ist ein Tagebuch des Privatz und häuslichen Lebens Franz I. und auch in Hinsicht seines Inhalts interessant. Beiläufig wird von einigen Illuminatoren des Mittelalters, doch nicht erschöpfend, gesprochen, und es werden unter andern mit vor: züglichem Lobe erwähnt die Irländer Dagáus und Ultan im 6. Jahrh., Bischof Osmund zu Salisbury im 11. Jahrh. und die Italiäner Oderigi d'Agobbio (von Dante im XI. Gesange des Purgat. verewigt), Franco Bolognese (um 1310, von seiz ner Arbeit finden sich Bücher in der Vaticana), Don Silvestro (Camaldulensermönch zu Florenz im 14. Jahrh.), Bartolomeo. Czu Arezzo, + 1461) und der Florentiner Gherardo (um 1470). Im Anfange des 14. Jahrh. trat zu Florenz eine ganze Gesellschaft solcher Künstler unter dem Namen einer Corporation des h. Lukas zusammen, und verbreitete sich auch anderwärts, namentlich zu Antwerpen, wo man sie 1442 zuerst findet. Vasari und Lambinet haben mehrere Nachricht von ihr gegeben. Endlich kommt der Verf. auf die Handschriften des 14. u. 15. Jahrhunderts. Wir heben hier aus ein Manuscript der Sonette des Petrarca, 1 Zoll hoch und Zoll breit, wel: ches aber dessenungeachtet Malereien von Werth und 50 Zei len auf der Seite enthielt, und nur mit bewaffnetem Auge-ge: lesen werden konnte. Dibdin selbst sahe es bei dessen Besizer, Hrn. Würk, einem Ausländer. Nicht minder merkwürdig ist ein Missale, welches sich John, Herzog von Bedfort, Regent von Frankreich, fertigen ließ, und worin sich 59 Gemälde von der Größe einer ganzen Seite und über 1000 Miniaturen bes finden. Rich. Gough beschrieb es 1794 in einer besondern Schrift von 83 Quartseiten, und in der Versteigerung der Bibliothek des Hrn. Edwards 1815 brachte es der bekannte Biblioman Marquis von Blandford für 687 Pfd. 15 Sch. an sich. Je näher man dem Ende des 15. Jahrh. kommt, desto mehr verlieren diese Malereien an Werth und Geschmack, und die Flamländische Manier und ein Hang zu ausschweifenden Verzierungen tritt immer mehr hervor. Nur Francesco Veros nese und sein Sohn Givolamo machen eine ehrenvolle Ausnahme. Man hat von ihnen ein für Sirtus IV. gefertigtes Missale mit 31 Gemälden, welches Hr. Esdaile 1816 in einer Londoner Auction für 307 Pfd. erkaufte. Die hier mitgetheilten Pro ben zeugen von so großer Schönheit, daß Rec., ein entschied:

ner Kunstlaie, in Versuchung kommt, dieses Missale dem Bedford Missal noch vorzuziehen. Die hebräischen Manuscripte werden übergangen,, from my ignorance of the language in which they are written.' Ist dieß blos ein Gestand: niß des Sprechers, oder soll es auch vom REVEREND Dibdin selbst gelten? Den Beschluß machen Nachrichten von französis schen Handschriften, meist Ritterromane des Mittelalters ent: haltend, wovon wir Melusina,' Meliadus, Roman de la Rose, sowie die Chroniques de St. Denis und d'Angleterre auszeichnen. Aber vernahm hier der Verf. nicht Töne aus einer fernen schönen Zeit? Dachte er nicht der kunstlic benden alten Herzoge von Burgund, vornehmlich Philipp des Guten, welche eine zur Zeit ihrer schönsten Blüthe wahrhaft einzige Sammlung der herrlichst gezierten Handschriften besaz Ben. Es ist in der That zu bewundern, daß dem so sehr bes lesenen Dibdin die interessante Monographie des verdienten Serna Santander über jene Bibliothek (Bruxelles, 1809, 8) entgehen konnte, und noch mehr, daß in den von ihm oft ciz tirten Notices et extraits des mss. de la bibl. roy. der Aufsaß über den Werth der Malereien in den Hand schriften Herz. Philipp des Guten (T. VI. p. 108 ff.) seine Aufmerksamkeit nicht rege machte. Rec. schäßt sich überglück. lich, aus jener Sammlung, von welcher sich nur der bei weis tem kleinste Theil noch in Brüssel findet, mehrere Meisterstücke vor sich liegen zu haben, unter diesen ein Exemplar_desselben livre de Chasse von Gaston surnommé Phebus Conti de Foys, welches Hr. D. in den Nachträgen Th. 3. S. 478. als dem Herzog von Marlborough (der es für 161 Pfd. an sich brachte) zuständig beschreibt. Es enthält außer einem Gemälde von der Größe einer halben Folioscite 85 Miniatus ren; Dibdin hingegen jählt in dem seinigen (wenn anders die Zahl richtig ist) 88. In denselben_Nachträgen beschreibt er zwei persische Handschriften in der Sammlung des berühmten Geschichtschreibers von Persien, Herrn Malcolm, das Schah: nameh des Ferdusi (geschr. im J. der Hedschra 429) und den Diwan des Hafiz (geschr. 947), beide mit Gemälden. konnte hinzufügen, daß orientalische Handschriften mit Gemål: den zu den bedeutendern Seltenheiten gehören, vorzüglich wenn fie von der Größe sind, wie sie Rec. in einer Sammlung von Faals (Sortibus) in Imperialfolio fand, welche 51 Gemälde enthält, von welcher die größten 1 engl. Fuß 11 3. hech und 1 F. 3 3. breit, die kleinsten aber 1 F. 6 3. hoch und 1 F. 1 3. breit sind.

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Zweiter Tag, S. 1119). Der Verf. geht nun zu den åltern gedruckten Büchern über, welche mit Abbilduns, gen versehen sind; beschränkt sich aber dabei, ohne es ausdrück lich zu bemerken, blos auf die Erzeugnisse der Holzschneidekunst. Den Anfang machen Missale, Breviarien und ähnliche kirch liche Andachtsbücher. Als erster Missaldrucker ist Zarotus in Mailand zu betrachten, der 1475 das Ambrosische Misale druckte. Nach weitern, mehr kirchenhistorischen als bibliogras phischen, Untersuchungen über die verschiednen Bearbeitungen, Namen und Inhalt des Missale, so wie über seine Verschies denheit von breviariis, officiis und horis werden Proben von Holzschnitten aus einem von Verard zu Paris 1498 in 8. gedruckten Missale gegeben, welches zugleich als das erste das tirte Buch merkwürdig ist, in welchem sich eine Abbildung des Todtentanzes vorfindet. Ohne Jahrsangabe (um 1489) waren bei demselben Drucker schon horae mit dergleichen Darstellun: gen erschienen. Dieß führt zu einer Nachricht über die Tod tentänze und ihre verschiednen Abbildungen in Büchern (S. 37 ff.). Sowenig man Holbein den Erfinder der Todtentänze überhaupt nennen kann, so ist doch gewiß, daß seine Zeichnuns gen die erste Veranlassung zu diesen Abbildungen gaben. Von der wahrscheinlich ersten Ausgabe, 40 Darstellungen mit deutz schen Ueberschriften und Versen enthaltend, besißt Hr. Ottley das einzige bisjekt bekannte Eremplar. Sie ist wahrscheinlich zu Basel vor 1538 erschienen. Die Liste der Ausgaben be schließt die englische: the dance of death, painted by Holbein and engraved by Hollar, (1794), 8, aus deren Vor? rede der Verf. seine Nachrichten meist wörtlich genommen hat. Die Ergänzungen zu Füßli's Künstlerlexikon würden ihm weit bestimmtere und vollständigere Nachrichten gegeben haben. Die Gegenstände der Figuren in den Misssalen sind meist aus der Geschichte Jesu und David's entlehnt, und die Abbildungen selbst in der Zeichnung, Gruppirung und in der Vertheilung des Lichtes und Schattens ziemlich von einer Manier. Ein andes rer Stil zeigt sich in den wundernswürdig schönen Decoratio nen des Missale von Vallombrosa (Venedig, Giunta, 1503, f.) Beiläufig eine Nachricht von dem Verf. desselben, dem h. Guz albertus, so wie eine meist aus Brunet genommene Notiz über die Acta Sanctorum. Der Verf. nennt die Bollandisten hier durchgehends Benedictiner! Den Schluß machen Nachrich ten von einigen mit Abbildungen verzierten Ausgaben des Prayerbook der englischen Kirche.

Dritter Tag (S. 121

298). Zuerst als Nachtrag ein alphab. Verzeichniß der ersten Ausgaben der Missalen und

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