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Te collocò la provida
Sventura in fra gli oppressi:
Muori compianta e placida;
Scendi a dormir con essi:
Alle incolpate ceneri
Nessuno insulterà.

Muori; e la faccia esanime
Si ricomponga in pace,
Com' era allor che improvida
D'un avvenir fallace,
Lievi pensier virginei
Solo pingea. Così

Dalle squarciate nuvole

Si svolve il sol cadente,
E dietro il monte imporpora
Il trepido occidente;
Al pio colono augurio

Di più sereno dì. *).

Die Tragödien Manzoni's sind, so viel ich weiß, nie aufgeführt worden. Er selbst scheint darauf verzichtet zu

*) Edle, lösch' in der bedrängten
Seele nun die ird'schen Gluten,
Und erheb' in reinem Opfer
Deinen Sinn zum ewig Guten,

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Wo viel unglücksel’ge Frauen

Schlafen, einst des Schmerzens Beute,
Weiber durch das Schwert verwitwet,
Und umsonst verlobte Bräute,
Mütter, die die Söhne finken

Sahen von der Lanze Stoß.

haben, sie auf der Bühne zu sehn. Dennoch dürften sich einer solchen Aufführung nur geringe Hindernisse in den Weg stellen. Andere dramatische Werke der Gegenwart haben hingegen diese Probe wiederholt und mit Glück bestanden. Ich nenne unter ihnen zuerst die Trauerspiele Silvio Pellico's, denn sein Name ist in Aller Munde.

Dich, dem Stamm der Unterdrücker,
Jenem schuldigen, entsprossen,

Welchem Kriegsmuth war die Anzahl,
Ruhm ein Sinn, der Huld verschlossen,
Berlegung, Kränkung, Unbill,

Recht

--

Und Geset Gewalt und Blut,

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Dich rief zu den Unterdrückten

Das Geschick zu bitterm Streite:
Stirb, beklagt und sanft und friedlich,
Schlummre dort an ihrer Seite,
Wo der Staub der Armen, schuldlos,
Frei von Fluch und Schimpfe ruht.

Stirb, und dein entseeltes Antlig
Füge wieder sich zum Frieden,
Den's gezeigt, als du nicht ahntest,
Welch Verhängniß dir beschieden ;
Als es froh in jedem Zuge
Leichten Mädchensinn gemalt.

So entringt die Sonne, sinkend,
Sich zerrißnem Wolkenschleier,
Hinter'm Berg verstralt sie Purpur
Durch den Weft in stiller Feier,
Die dem Hirten Vorbedeutung
Eines heitrern Tages stralt.

(Uebers. von Streckfuß.)

Das Unglück, welches ihn betraf und welches hart und schaudererregend war, welcher Meinung man auch immer hinsichtlich der Veranlassung zu so strengem Urtheil sein mag; das schöne Buch sodann, welches er über seine Gefängnißjahre geschrieben und welchem die milde, christliche, fromme Gesinnung, die aus jeder Zeile spricht, tausende von Herzen gewonnen hat, während die Darstellung durch ihre ungesuchte Einfachheit und die keusche Anmuth und Neinheit der Sprache unter den neuern Prosaschriften hervorragt: diese haben bewirkt, daß man seinen übrigen Werken größere Aufmerksamkeit zugewandt hat, als vielleicht unter andern Umständen geschehn wäre. Indeß war seine Francesca da Nimini längst ein Lieblingsstück, mehr wegen des Süjets, das seit dem großen Vater Alighieri so viele Thränen entlockt hat, und wegen des zarten zugleich und warmen Gefühls, das in melodischen Versen sich ausspricht, als weil ein bedeutendes dramatisches Talent sich kundgäbe. In diesem frühesten und gelungensten Werke Pellico's enthüllt sich seine ganze Dichternatur: eine tiefe Innigkeit und Hingebung, deren Neigung zur Melancholie zu stark hervortreten würde, wäre sie nicht, in späterer Zeit, mit dem Enthusiasmus religiöser Kraft und Ueberzeugung gepaart. Einen großen Umfang hat dieses Talent nicht, dramatischen Nerv am wenigsten. Allerdings war es für diesen Mann ein fürchterliches Schicksal, zu einer Zeit, wo sein Dichterruhm, in Folge des Erscheinens der Francesca, man kann sagen Italien erfüllte, Jahre lang und ohne Hoffnung beinahe auf Wiedererlangung der Freiheit in einen graufigen Kerker geworfen zu werden: aber seinem literarischen Namen hat dies Unglück wahrscheinlich Glück gebracht. Es ist damit

wie mit dem frühen Heldentode Körners. Jene Umwandlung, die uns namentlich Pellico's spätere Prosaschriften so lieb und werth und so interessant macht, jenes vollkommene Aufgehen in der reinen christlichen Liebe an der Hand der Religion, ist die Frucht der bittern Kerkernächte. So schön wie einfach drückt er dies in einem seiner besten lyrischen Gedichte aus, einer Ode an seine Vaterstadt Saluzzo. Der Jugend gedenkt er und des Beifalls, den Italien seiner,,Scena innamorata“ spendete und der frohen Hoffnungen, und wie plöglich sie verschwunden schienen:

„Mie mille ardenti vanità un flagello
Orribile di Dio ratto deluse,

E negra carcer mi divenne ostello.
Non più sorriso d'immortali muse!
Non più suono di plausi! e tutte vie
A crescente rinomo indi precluse!
Ma conforti reconditi alle mie

Tristezze pur il ciel mescolar volle,
E il cor balzommi a rimembranze pie.
Del captivo l'afflitta anima s'estolle

A vita di pensier, che in qualche guisa
Il compensa di quanto uomo gli tolle.

E quella vita di pensier, divisa

Fra le non molte più dilette cose,
Ora è tormento, ed ora imparadisa.

Io fra tai mura tetre e dolorose

Pregava e amava, e sentía desto il raggio
Del poëtar, che il cielo entro me pose.
Miei carmi erano amor, prece e coraggio."*)

*) Der Jugend glühn'den Glückestraum vernichtet,
Von Gott gesendet, eine grause Geißel

Und Obdach wurde mir ein finstrer Kerker.

In einigen der Pellico'schen Tragödien ist mehr äuBere Bewegung. So im Eufemio di Messina, der Geschichte eines Sizilianers, welcher selbst die Sarazenen in seine Heimat führt, von der er Unrecht erlitten zu haben glaubt; ein Stück, dem es nicht an dramatischer Wirkung fehlt. Ester d'Engaddi, worin die Schicksale einer zum Christenthume übergegangenen Jüdin dargestellt werden, die der Haß ihrer vormaligen Glaubensgenossen zum Tode führt, hat namentlich viele lyrische Schönheiten. Der am wenigsten glücklich gewählte Stoff ist die Geschichte des Thomas, Morus, woraus ein etwas schleppendes Stück geworden, an dem nur die Entwickelung der religiösen Resignation im Unglück interessiren kann.

Silvio Pellico lebt seit seiner Rückkehr nach Italien (1830) meist in Turin. Den Sommer bringt er zum

Nicht lächelten mir mehr die holden Musen!

Nicht scholl mir froher Beifallsklang entgegen!
Gesperrt schien fürder jeder Pfad zum Ruhme!
Doch meinem Schmerz wollte der Himmel einen
Verborg'nen Troft, und alter Zeiten fromme
Erinnerung machte das Hrz mir pochen.
Im Kerker hebt sich die betrübte Seele

Zum Leben der Gedanken, das ihr bietet
Ersag für jenes, was die Menschen nehmen.

Und dieses Geistesleben, eng' umschließend,
Was wir mit wahrer, fester Neigung lieben,
Bald wird's zur Qual, bald wird's zum Paradiese.

Von jener schwarzen Schmerzenswand umfangen,
Betet' und liebt' ich, fühlte neu erglimmen

Der Dichtung Stral, den mir geschenkt der Himmel.
und Liebe, Muth, Gebet war meine Dichtung.

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