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dadurch die anderen aus ihrer Geltung, durch die Mischung des Angelsächsischen mit dem Französischen bildete sich das jetzige Englisch, das bald auch die Sprache der Poesie wurde, in der man nur noch jene Stoffe so lange behandelte, bis sich endlich Dichter zeigten, die selbstständig Neues schufen oder wenigstens neue bisher unbekannte Stoffe, mit vollem künstlerischen Bewusstsein aus fremden Reichen entlehnten und auf ihre Weise der Nation zugänglich machten, während die Volkspoesic sich unbekümmert entwickelte und die ihr eigenen lyrischen und epischen Stoffe darstellte, auf die Form nur so weit Rücksicht nehmend, als der Gesang der von ihr unzertrennlich war, diese verlangte. Sie hat später einen grossen Einfluss auf die englische Kunstpoesie geübt, als diese sich von den Fesseln der Schule im achtzehnten Jahrhundert befreite und wieder national und ursprünglich zu werden strebte. Seit dieser Zeit ist ihr voller Werth dankbar anerkannt und mit grosser Vorliebe für die Sammlung und Erhaltung ihrer reichen aber verstreuten Schätze, durch Männer wie Percy, Ritson, Wright, Sandys u. s. w. und in Schottland durch Ramsay, Herd, W. Scott, Motherwell, Jamieson, Chambers u. A. m., gesorgt worden. In ihr finden sich alle jene Bestandtheile wieder, welche das Wesen der bretonischen, angelsächsischen, dänischen und nordfranzösischen Dichtung ausmachten, ausserdem nahm sie aber noch auf was die Gegenwart ihr zutrug und erweiterte so ihr Gebiet ausserordentlich.

Nach ihrem Entwickelungsgange zerfällt die Geschichte der englischen Kunstpoesie in folgende Abtheilungen.

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I. Die Periode des Einflusses der antiken und der modernen ausländischen Kunstpoesie. Diese beginnt mit Chaucer (S. S. 1 fgde. d. Sammlung) zu Anfange des vierzehnten Jahrhunderts und geht bis zum Jahre 1580, der Blüthenzeit des nationalen Dramas. Chaucer brach nicht plötzlich und selbstständig die Bahn, talentvolle Vorgänger, wie namentlich Langland und Gower waren ihm schon vorangeschritten, aber man kann nicht sagen, dass sie die neue Richtung unbedingt einschlugen, da der Einfluss der älteren geschiedenen Elemente noch zu grosse Herrschaft auf sie ausübte. Robert Langland, Weltgeistlicher und Lehrer zu Oxford um 1362 blühend, schrieb unter dem Namen Pierce Plowman, Visionen, allegorisch-satyrische Gedichte zwar englisch, aber in angelsächsischer Weise und Form; John Gower dagegen, ein Edelmann am Hofe Richard's II., dichtete ein allegorisch romantisches Werk in drei Theilen von denen er den ersten speculum meditantis in nordfranzösischer Weise und Sprache, den zweiten vox clamantis lateinisch in Nachahmung des Ovid und den dritten confessio amantis englisch aber in mehr angelsächsisch mönchischer Behandlung abfasste. Chaucer dagegen verstand es italienische und französische Vorbilder, wie er sie auf seinen Reisen kennen lernen, mit Geschick und Eigenthümlichkeit so sich anzueignen, dass sie einen durchweg englischen Character in seiner Bearbeitung erhielten und namentlich seine Canterbury Tales als ein selbstständiges und eigenthümliches Werk gelten konnten. Sprache und Form hatten ihm viel zu verdanken und er verdiente es durchaus von gleichzeitigen Dichtern als Muster betrachtet zu werden. Zu diesen gehören namentlich Occleve, Lydgate, Juliane Barnes u. A. m. Leider aber störten oder unterbrachen wenigstens die Kämpfe zwischen der weissen und der rothen Rose (1453 -1485) diese ruhmwürdigen Bestrebungen in England, während dagegen die Poesie

in Schottland mit Vorliebe gepflegt wurde und Dichter wie John Barbour durch sein Epos Robert Bruce, der Minstrel Harry durch das Epos William Wallace und der König selbst, Jacob I. durch The Kings Quair und treffliche Balladen und Lieder sich ein ehrenvolles Andenken sicherten.

Gegen das Ende des funfzehnten Jahrhunderts als die heftigen innerlichen Fehden aufgehört, begann man in England sich wieder mit Vorliebe der Poesie zuzuwenden und es waren namentlich Männer der höchsten wissenschaftlichen und Weltbildung damaliger Zeit die vorzüglich in lyrischen Poesieen den Italiener Petrarca nachzuahmen und dessen Weise nicht bloss auf englischen Boden zu verpflanzen, sondern englischer Sitte und Gesinnung anzueignen strebten. Als die Vorzüglichsten sind hier zu nennen Wyat (S. S. 3) durch welchen besonders die Ausbildung der Sprache gewann, Surrey (S. 4) dessen Gedichte zart, anmuthig und innig obwohl in Petrarchischer Weise doch als selbstständige Schöpfungen erscheinen, Vere (S. 7) reich an Anmuth und Grazie, Gascoigne (S. 9) elegant und gedankenreich aber mitunter zu gekünstelt, Raleigh (S. 14) eigenthümlich und gewandt, Sidney (S. 20) elegant, voll Gefühl, reich an Phantasie, u. A. m. Den Höhenpunkt dieses Strebens erreichte jedoch vor Allen Spenser (S. 17) vorzüglich durch sein romantisch allegorisches Epos, die Feenkönigin, das, indem es die ganze geistige Richtung seiner Zeit wiederspiegelt ein lebendiges Zeugniss von der Fülle seiner Einbildungskraft und seiner Herrschaft über Sprache und Form ablegt, übrigens aber italienischen Einfluss nicht abzuläugnen vermag.

Es

II. Die Periode der Blüthe des englischen Drama 1580 — 1647. Wię im übrigen gebildeten Europa, namentlich aber in Frankreich, entsprang die. englische dramatische Poesie der neueren Zeit aus den religiösen Mysterien (geistlichen Schauspielen des Mittelalters) die später um dem weltlichen Sinne zu genügen in Moralitäten und endlich in Farcen übergingen, aus welchen letzteren, da namentlich unter Heinrich VIII. jede Hindeutung auf geistliche Gegenstände gefährlich werden konnte, sich das echt nationale Lustspiel und dann bei höheren Anforderungen die ihrer Form nach gleichfalls durchaus nationale Tragödie herausbildete. sei uns gestattet, hier und weiterhin an den passenden Stellen theilweise eine übersichtliche Skizze einzuschalten, welche wir bereits früher an einem anderen Orte von der Gestaltung des englischen Drama in jenen reichen Jahren gaben; wir glauben um so mehr dazu berechtigt zu sein, als wir an dieser Stelle so wohl wie überhaupt in diesen Blättern doch weiter Nichts thun könnten, als dasselbe mit anderen Worten zu sagen. Unter der blutigen Marie (1553-1558) wie die Engländer selbst diese bigotte Herrscherin zu nennen pflegten, herrschten kurze Zeit die Mysterien, welche den eigennützigen Absichten des Klerus so vortrefflich in die Hände arbeiteten wieder vor, doch erhielten sich dieselben nur während der Regierung dieser Fürstin und verschwanden unter Elisabeth's wohlthätiger Herrschaft ganz und gar (1558-1603). Die grössere literärische Regsamkeit, welche sich von nun an verbreitete, die genauere Kenntniss der Dichter des Alterthums und der lebhafte Verkehr mit dem Auslande ermangelten nicht einen höchst vortheilhaften Einfluss auf die dramatische Kunst, welche von nun an grossen Anklang bei der Nation fand, auszuüben. Es bildeten sich viele Theater (von 1570 bis 1629 bestanden in London, das überhaupt als der Heerd dieser Bestrebungen zu betrachten ist, deren allein

siebenzehn); auf Universitäten und Schulen wurden dramatische Darstellungen geübt, und man beeiferte sich, eine gewisse, dem Nationalgeschmacke zusagende Regelmässigkeit vereint mit der Auffassung historischer Stoffe und localer Eigenthümlichkeit einzuführen. Viele gute Köpfe nahmen sich der Bühne an und bereiteten, rasch vorwärts schreitend, derselben eine glänzende Epoche. Als die ältesten Producte dieser Umwandlung des dramatischen Geschmackes betrachtet man die beiden Lustspiele Ralph Rayster Dayster und Gammer Gurton's needle, die eine reiche Fundgrube von derbem, hausbackenem Witz enthalten, sowie Sackville's romantisch antike Tragödie mit Chören, Gorbo duc, deren Stoff der altbritischen Geschichte entlehnt war. Im Ganzen sind alle Leistungen jener Zeit streng genommen, nur als dramatisirte Novellen zu betrachten, das tragische Element ist durchaus nicht von dem komischen unterschieden und beide kreuzen sich oft auf die seltsamste Weise; aber trotz ihrer Unbeholfenheit und Rohheit waltet ein frisches Leben in ihnen und viele sind mitunter reich an poetischen Schönheiten und nicht selten bedeutend durch tiefere psychologische Charakterzeichnung. Die namhaftesten Dichter aus jener Zeit sind Preston, Edwards, der unbekannte Verfasser der Tragödie Tancred und Ghismunda, George Peele (S. S. 13), John Lilly, Christopher Marlowe (S. S. 10), Fulke Greville (S. S. 22) u. A. m. Ihnen schloss sich der unsterbliche Shakspeare unmittelbar darin an, dass er, wie sie, streng Rücksicht auf den Geschmack des Volkes nahm, doch das Gebiet der dramatischen Poesie nach allen Seiten hin erweiternd, den grössten Reichthum der Phantasie neben tiefster, consequentester Characterschilderung siegreich walten liess (Vgl. S. 32). Eine grosse Zahl talentvoller Männer wetteiferte mit ihm in gleichen Bestrebungen und wenn sie ihn auch nicht erreichten, so lieferten sie doch Erzeugnisse, die in jeder Periode ihnen grosse Ehre bringen mussten. Als die Bedeutendsten mögen hier Ben Jonson (S. 43), Thomas Decker (S. 50), John Fletcher und Francis Beaumont, welche das Meiste gemeinschaftlich arbeiteten (S. 53), George Chapman (S. 57), John Webster (S. 58), J. Marston, Th. Heywood, Massinger u. s. w. genannt werden. Die Neigung für die Bühne erhielt sich im englischen Volke bis zur Enthauptung Karl's I., als aber mit dem Sturze dieses unglücklichen Monarchen, der bigotteste Obscurantismus die Oberhand erhielt, ward auch der dramatischen Kunst auf eine vernichtende Weise der Krieg erklärt und sämmtliche Theater geschlossen (1647), womit denn natürlich alle dramatische poetische Production von selbst ein Ende fand.

Während jener glänzenden Tage hatte man indessen auch die übrigen Gattungen der Poesie nicht vernachlässigt und namentlich die Lyrik mit Vorliebe behandelt. Shakspeare selbst war auch in Liedern und Sonnetten der Liebe und in epischen Versuchen bedeutend, neben ihm glänzten fast gleichzeitig oder bald nachher Southwell (S. S. 24) als religiöser Dichter, Daniel (S. S. 26), ausgezeichnet durch Correctheit und Eleganz, Drayton (S. 30) der Verfasser des Polyolbion und trefflicher kleinerer Poesieen, Davies (S. 38) gefeiert als didakitscher Poet, Donne (S. 39) einer der ersten englischen Satyriker, der schon erwähnte Ben Jonson, Phineas Fletcher (S. 64) ein Nachahmer Spensers, Giles Fletcher, dessen Bruder (S. 65), Verfasser einer religiösen Epopöe Drummond (S. 68), gepriesen als Lyriker u. A. m. Im Ganzen wurde keine Gattung der Poesie vernachlässigt, man nahm das klassische Alterthum und unter den Neueren vorzüglich die Italiener zum Muster,

ohne jedoch dem eigenen Nationalgeiste Eintrag zu thun; nur gegen das Ende dieser Periode begann der Hofton, namentlich bei lyrischen Poesien seinen Einfluss zu üben; man gefiel sich in Spielen des Witzes und Verstandes mit denen man zu glänzen suchte, aber diese Bemühungen arteten nicht selten in Schwulst und Uebertreibung aus.

III. Die Periode des Einflusses der puritanischen Denkweise und ihrer Gegensätze (1647-1689). Eine neue Aera für die Dichtkunst gestaltete sich nun nach kurzer Pause während der bürgerlichen Unruhen und des darauf folgenden Protectorates, worauf sich nach der Restauration bis zur Revolution eigenthümliche Gegensätze offenbarten. Während der Herrschaft der Independenten entwickelte sich eine neue Lebens- und Weltanschauung, die dem Nationalgeiste eine bei Weitem ernstere und tiefere Richtung gab und selbst ihre Wirkung auf die Dichter, welche zur royalistischen Partei gehörten, nicht verfehlte. Religiöser Enthusiasmus, sittliche Strenge, Streben nach grösster Correctheit und Glanz der Diction sind als die Leitsterne dieser Epoche zu betrachten, welche Dichter wie Waller (S. 86), unbedingt der geschmackvollste unter seinen Zeitgenossen, Cowley, der die Ode mit reicher Phantasie und tiefem Geiste behandelte und eigentlich diese Gattung einführte (S. S. 101), Denham, der der erste elegante descriptive Dichter unter den Engländern mit Recht gerühmt wird, (S. S. 100) Samuel Butler (S. 96) dessen satyrisches Epos Hudibras unerreicht geblieben ist u. A. m. aufzuweisen hat. Unter diesen überstrahlt jedoch Alle, als ein Stern erster Grösse der genialste epische Dichter der Engländer, John Milton (Vgl. S. 89 d. S.), dessen grossartiges Heldengedicht, das verlorene Paradies zu den tiefsten und eigenthümlichsten Erzeugnissen, welche je der menschliche Geist an das Licht brachte gerechnet werden muss. Mit der Restauration drang der französische Geschmack, welcher von dem Hofe sehr begünstigt wurde, in England ein und bereitete die folgende Periode vor, welche am Besten characterisirt wird als

IV. Die Periode der Herrschaft des Verstandes in der englischen Poesie (1689-1800). Mit dem Schlusse des siebenzehnten Jahrhunderts begann die Dichtkunst eine neue Wendung in England zu nehmen; die strengste Correctheit in Sprache und Form, neben möglichster Eleganz des äusseren Schmuckes ward das leitende Princip, wobei der Verstand die Oberhand behielt und Phantasie und Gemüth sich nothwendig unterordnen mussten. Zwei Dichter waren es vorzüglich, welche den Uebergang bildeten, Davenant, der am Hofe Karl's II. die Oper einführte und die Bühne mit correcten Dramen versorgte, bei denen Prunk und Decorationen die Hauptsache waren (S. S. 85 d. S.) und der talentvolle, methodische aber oft zu geleckte Dryden (S. S. 109) der sich in fast allen Gattungen versuchte und an die Spitze der neuen Dichterschule trat. Ihm folgten viele begabte Männer nach auf der eingeschlagenen Bahn wie z. B. Pomfret (S. 120), Philips (S. 131), Parnell (S. 133) u. A. m., doch litt das eigentliche Wesen der Poesie darunter, indem einerseits die Künstlichkeit nach welcher gestrebt wurde sich mehr an die Oberfläche hielt, andererseits der practische Sinn der Engländer zu sehr hervortrat und die Neigung für satyrische, descriptive und didactische Poesie so die Oberhand gewann, dass die anderen Gattungen immer mehr in den Hintergrund geschoben wurden. Diese Correctheit erreichte ihre höchste Stufe in der nächstfolgenden Zeit,

die von den Literarhistorikern gewöhnlich mit dem Namen das Pope'sche Zeitalter bezeichnet wird, indem sich nur Scharfsinn, geistige Feinheit und wahrer Geschmack zu derselben gesellten. Fast alle Gattungen wurden mit Erfolg behandelt, doch herrschten die eben erwähnten vor, weil ihnen die allgemeinere Neigung zugewandt blieb, und Namen wie Prior (S. 118) einer der glücklichsten Liederdichter, Gay (S. 145) unerreicht in seinen Fabeln, Tickell (S. 139) ausgezeichnet durch Balladen, Somerville (S. 147) berühmt durch sein beschreibendes Gedicht, die Jagd, Pope (S. 142) der Leitstern dieser Epoche, Thomson (S. 153) der gefeierte Dichter der Jahreszeiten, Dyer (S. 160) dessen Grongar-Hill ewig im Andenken der Nation fortlebt und v. A. m., von denen sich Poesieen in unserer Sammlung finden, deren Aufzählung hier jedoch zu weit führen würde, verleihen dieser Periode nicht mit Unrecht den Namen einer klassischen Zeit. Die didactische Richtung blieb während des achtzehnten Jahrhunderts und namentlich während der zweiten Hälfte desselben die vorwaltende und obwohl einzelne bedeutende Talente dieselbe mit dem grössten Erfolge cultivirten und in ihren didactisch-descriptiven Leistungen viel Schönes brachten, so artete dieselbe doch so aus, dass man zuletzt jeden Gegenstand für passend hielt, auf diese Weise verherrlicht zu werden, sobald nur reeller Nutzen darin zu finden war. Nur wenige wirklich geniale Leistungen offenbaren sich zuletzt und selbst die talentvollsten Männer wie z. B. Goldsmith (S. 188) und Cowper (S. 198) welche den Uebergang zu freierer Natürlichkeit vermitteln, wagen doch nicht gänzlich frei die poetischen Flügel zu rühren. Es ging so weit, dass man ordentliche Compendien in Versen schrieb und selbst die abstractesten Wissenschaften darin zu behandeln versuchte.

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In der dramatischen Poesie befliss man sich ebenfalls strengerer Regelmässigkeit, schied das tragische Element sorgfältig von dem komischen und suchte das Ziel durch glänzende Diction und äussern Schmuck mehr als durch Wahrheit und Tiefe in der Auffassung des Lebens zu erreichen. Es war hier ein beständiges Schwanken vorherrschend und so ist es auch bis auf die neuesten Zeiten geblieben, obwohl viele talentvolle Männer sich in dramatischen Leistungen versuchten, bald ängstlich sich französischen Mustern anschliessend wie es z. B. Addison gethan, bald Shakspeare's Weise anstrebend; die Heroen des Zeitalters der Elisabeth hat Keiner erreicht und ganz Vorzügliches wurde nur im bürgerlichen Lustspiel geliefert.

V. Die Periode der Natürlichkeit und der Geltung der Leidenschaft (1800-***). Endlich zu Anfang dieses Jahrhunderts brach die echte Poesie wieder mächtig hervor und machte sich siegreich Bahn. Auffassung des Lebens und der Natur in ihren tiefsten Tiefen und veredelte Darstellung derselben mit allem Reichthum der Phantasie, allem Zauber der Diction ausgestattet, ruhend auf der Basis der strengsten inneren Wahrheit wurden als unerlässlich zur Erreichung des vorgesteckten Ziels betrachtet und diesem, wenn auch auf verschiedenen Wegen zugestrebt. Drei geniale Männer traten fast gleichzeitig auf, Jeder ganz von seinem hohen Berufe erfüllt, Jeder mit den herrlichsten Mitteln ausgestattet und obwohl innig mit den Andern verwandt doch seinen eigenen Pfad wandelnd. Es waren W. Scott, Byron, Moore. Der erstere liess das Objective, der zweite das Subjective in der Poesie vorwalten; der dritte wusste Beides auf das Innigste zu vereinen und sich gegenseitig durchdringen zu lassen. Die Aufmerksamkeit von ganz

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