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Die Darstellung reicht noch nicht bis zu den neuesten Schulereignissen, aber bespricht nicht bloß die Reformen von 1892, sondern auch die Reform- und die Mädchengymnasien. Auf die ersteren Anstalten ist der Verfasser nicht so gut zu sprechen, wie man vielleicht von einem Franzosen deshalb erwartet, weil an ihnen der fremdsprachliche Unterricht mit dem Franz. begonnen wird und der Beginn des Lateinunterrichts, wie in Frankreich seit 1880, ein paar Jahre hinausgeschoben ist Nachdem Pinloche als Bezeichnung dieser Reform= schulen die Namen l'école unique, l'école de l'avenir citiert hat, fügt er hinzu: Elle a aussi malheureusement déjà mérité, en certains endroits, le nom d'école tapageuse, charlatanesque (Radauschule) à cause du bruit un peu exagéré qu'on a fait autour de cette nouveauté; und weiterhin bemerkt er: ce système est loin d'avoir prouvé qu'il peut définitivement remplacer, pour l'élite de la nation, le vieil et solide enseignement des gymnases allemands.

Die Rührigkeit und Einsicht der nordamerikanischen Pädagogen tritt uns in jedem Monat einmal durch die Educational Review von N. M. Butler und die School Review von Ch. H. Thurber vor Augen, die Gründlichkeit und die Fortschritte in den altphilologischen Leistungen der Nordamerikaner z. B. durch die von der Cornell University herausgegebenen Studies in classical Philology, so durch Nr. X: The Athenian archons of the third and second centuries before Christ, von W. Scott Ferguson; Nr. XI: Index in Xenophontis Memorabilia, confecerunt Catharina Maria Cloth et Maria Francisca Kellog; Nr. XII: A Study of the Greek Paean, by Arthur Fairbanks, Ph. D. Eine Mitteilung über das Vordringen der klassischen Studien in den Westen brachte uns ferner ein Schriftchen mit dem Titel:

Outlines of a System of Classical Pedagogy by Thomas Fitz-Hugh. Berlin, Mayer und Müller 1900. 24 S.

Es ist ein Bericht über die Thätigkeit des Verfassers als professor in charge of the school of Latin ân der Staatsuniversität von Teras. Besonders interessant scheint uns, mit welcher Strenge darauf gehalten worden ist, daß die Studenten die „allein rationelle und wissenschaftliche Aussprache" des Lateinischen sich aneigneten, daß sie unlearn the errors of past practice (d. h. von der, welche die lateinischen Worte nach Analogie der englischen aussprach); ferner wie es mit der Latin prose composition und mit dem Speaking of Latin gehalten worden ist. Als Motto ist dem Bericht das Wort v. Wilamowigens vorgedruckt: „Es gehen die philos logischen Schüßenschwärme schon von dem gesicherten Osten westwärts vordringend über das unendliche Gebiet des Sternenbanners vor."

Am Ende dieser Reihe sei doch auch noch einer Publikation aus dem Süden unserer Hemisphäre gedacht. Der Elementar-Unterricht und der mittlere und höhere Unterricht in der Südafrikanischen Republik hat auf der Pariser Ausstellung den Grand prix erhalten. Het algemeen Nederlandsch Verbond veröffentlichte nun eine Reihe von Karten, Tabellen und Photographien, um Jedermann Einblick in die ungemeinen und erfolgreichen Anstrengungen zu geben, welche die Regierung der Republik besonders in dem lezten Jahrzehnt des vorigen Jahrhunderts zur Hebung des Unterrichtswesens gemacht. In Pretoria besteht eine höhere Schule, die sich in Gymnasium und Realschule spaltet, und das Bild von der Vorderansicht des Gebäudes, das beide Abteilungen umfaßt, dürfte den Neid manches deutschen Gymnasiums_erwecken. u.

Von den diesjährigen Versammlungen der Gymnasiallehrervereine. Genaueres, als wir im vorigen Heft S. 165-170 bieten konnten, berichtet über die wichtigen Verhandlungen der heurigen (XXI) Versammlung des bayerischen Gymnasiallehrervereins das jezt bei Datterer in München gedruckte Protokoll.

Der sächsische Verein hielt seine XI. Jahresversammlung am 1. und 2. April zu Plauen i. V. ab. Ihr Protokoll (41 S.) erschien jüngst in der Dürr'schen Buchhandlung in Leipzig. Aus den Verhandlungen der Sektionssizungen am ersten Tage heben wir folgende hervor. Dr. Reinhardt aus Annaberg sprach über die Bedeutung der Persönlichkeit Bismarcs für die Erziehung unserer Jugend. Dr. Meier von Baußen berichtete sehr Günstiges über seinen Studienaufenthalt zu Grenoble im Frühjahr 1900, insbesondere über die förderlichen Vorlesungen und Uebungen an der dortigen faculté des lettres. Prof. Hartmann von Leipzig besprach das von ihm im Verein mit Mr. Stead in London und Prof. Mieille in Tarbes herausgegebene Jahrbuch des internationalen Schülerbriefwechsels. Aus dem Vortrag und der Diskussion ergab sich, daß diese Korrespondenz, wenn nur richtig organisiert, doch recht erfreuliche Ergebnisse habe. Prof. Reinhardt von Meißen erörterte die Ziele des mathematisch-naturwissenschaftlichen Unterrichts am Gymnasium und empfahl dabei eine Einschränkung der Breite des mathematischen Lehrstoffs zu Gunsten des naturwissenschaftlichen Unterrichts. In der Hauptversammlung wurden zwei

sehr beachtenswerte Vorträge gehalten. Prof. Wirth von Plauen sprach über die Lebensfähigkeit der griechischen Mythologie in der heutigen bildenden Kunst, Rektor Kämmel von Leipzig über die Satiren des Horaz im Lichte des modernen italienischen Lebens. (Dieser Vortrag ist vollständig in den „Grenzboten" abgedruckt.) Die XI. Landesversammlung des württembergischen Gymnasiallehrervereins fand am 11. Mai in Stuttgart statt. Ein Bericht steht im Neuen Korrespondenzblatt für die Gelehrten- und Realschulen Württembergs im 6. Heft d. J. Von den Verhandlungsgegenständen hat nicht bloß für Württemberg Interesse das Thema „Der französische Unterricht in den Mittelklassen". Der Korref. Oberpräz. Dr. Hesselmeyer sprach sich entschieden gegen eine Vermehrung der franz. Stunden aus, und auch der Ref. Prof. Dr. Miller wünschte sie nicht auf Kosten des Lateins. Zugleich wurde von der Majorität eine zwischen der alten und der neuen vermittelnde Unterrichtsmethode für zweckmäßig erklärt.

Ein Schreiben und ein Kongreß zur Förderung der Jugendspiele.

Unter dem 11. Juni versandte der Zentralausschuß des Vereins für Volks- und Jugendspiele ein Schreiben, Zum heutigen Stand der Spielbewegung in Deutschland" betitelt, dem wir Folgendes entnehmen.

„Die heutige Spielbewegung kämpft, wie man aus den Jahrbüchern des Ausschusses (herausgegeben von E. v. Schenckendorff und Dr. med. Schmidt bei Voigtländer in Leipzig) entnehmen kann, nicht mit inneren Schwierigkeiten. Doch macht sich eine Reihe äußerer Hindernisse geltend, deren Widerstand noch kaum zu weichen begonnen hat. Er liegt zunächst in der vorwiegend verbreiteten Auffassung, daß die Pflege der Leibesübungen innerhalb der Schule zwar ganz wertvollen, aber doch nur äußerlichen, nicht erziehlichen Zwecken zu dienen bestimmt ist, und daß die Ausführung von Leibesübungen im Leben des Volkes ebenso nur als eine ganz nügliche, aber doch nur körperliche Bethätigung aufgefaßt wird. Ferner zeigt sich, daß auch die oberen Stände noch verhältnismäßig wenig mitwirkend in den Kreis dieser Bestrebungen eingetreten sind."

„Der Zentral-Ausschuß hat es daher schon von seiner Begründung an, zu seiner besonderen Aufgabe gemacht, durch Aufstellung besonderer Ziele die Sache der Leibesübungen zu höherer Wertung im Volke zu führen. Von dieser Thätigkeit giebt das kürzlich erschienene X. Jahrbuch von 309 Seiten besonders nach drei Richtungen eingehende Kunde. Es berichtet von der in diesem Jahre bei allen deutschen Hochschulen gegebenen Anregung zur Belebung der körperlichen Spiele, um die künftigen geistigen Führer der Nation für diese Volkssache zu gewinnen. Weiter wird Mitteilung über die Arbeiten des vom Zentral-Ausschuß eingesetzten Wehrausschusses gemacht, aus denen hervorgeht, daß die Stärkung der Volkskraft gleichbedeutend ist mit der Erhaltung der Wehrkraft des deutschen Volkes, und daß den Bestrebungem somit auch eine hohe vaterländische Bedeutung inne wohnt. Endlich veröffentlicht das Jahrbuch zum Teil eingehend begründete Gutachten hervorragender medizinischer Autoritäten über den notwendigen Umfang der körperlichen Uebungen an den höheren Lehranstalten und den Knaben-Volksschulen, womit eine große Reihe erster Männer der hygienischen Wissenschaft ihr einflußreiches Wort für die Bestrebungen geltend macht. Es sind die Professoren Grüßner-Tübingen, Ebstein-Göttingen, Schmidt-Rimpler und Schmid- Monnard-Halle, Dornblüth und Barfurth - Rostock, Hofrat Brunner, Generaloberarzt Dr. Helferich München, Professor Gaffky - Gießen, Hans Virchow - Berlin, Mar GruberWien und Seminararzt Dr. Bauer-Schwäbisch Gmünd."

Welche Anerkennung die Bestrebungen übrigens andererseits schon gefunden haben, geht besonders aus den Mitteilungen am Schlusse des Jahrbuches hervor, wo die Behörden und Städte mit den Beiträgen aufgeführt sind, die sie dem Zentral-Ausschusse gewähren.

Uebersicht über die Summen der wöchentlichen Stunden, die den allgemeinverbindliche von 1837, 1856, 1882, 1899

Religion

Deutsch

Philos. Propädeutik

Latein..

Griechisch.

Französisch

Geschichte.

VI

V

IV

11. III

D. III

37 56 82 92 01 37 56 82 92 01 37 56 82 92 01 37 56 82 92 01 37 56 82 92

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Erdkunde.

3 2 3

Rechnen u. Mathem. 4

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Summa 30 28 28 25 25 30 30 30 25 25 30 30 30 28 29 30 30 30 30 30 30 30 30 30

Als obligatorische Unterrichtsgegenstände kommen noch Singen und Turnen hinzu. Für de Gesangunterricht wurden in dem Plan von 1837 wöchentlich 2 Stunden_in_VI bis O. III ein gesezt. Von 1882 an lautet die Bestimmung, daß zu je 2 wöch. Singstunden alle Sertaner und Quin taner verpflichtet sind nnd daß von IV an aufwärts die dafür Beanlangten am Chorsingeu_teilzu nehmen haben. Das Turnen wurde obligatorisches Fach durch die Kabinetsordre vom 6. Ju 1842. Bis 1892 durch alle Klassen in 2 wöch. Stunden gelehrt, verfügt es seitdem über je 3 Stun den in der Woche.

Als fakultatives (nur für Theologen obligatorisches) Lehrfach erscheint das Hebräisch schon 1837 mit 2 Wochenstunden von dem Eintritt in Sekunda an. Seit 1892 ist es auf O. II un I mit je 2 St. beschränkt. In derselben Lage befindet sich seit dieser Zeit das Englische, das frühe schon auf der mittleren Stufe (zum Teil schon in III) begonnen wurde. Auf den Gymnasien der Pro vinz Hannover bereits vor 1866 obligatorisch, behielt es dort diesen Charakter auch nach der Einverleibung während es in den anderen Provinzen Preußens bis zur neuesten Ordnung fakultativ blieb. Jezt i allen Gymnasien, dei denen die örtlichen Verhältnisse dies wünschenswert erscheinen lassen, gestatte mit dem Abschluß der U. II den verbindlichen Unterricht im Französischen aufhören und dafür vo O. II an mit je 3 Wochenstunden das Englische eintreten zu lassen, während daneben das Französisch wahlfrei mit 2 Wochenst. weitergeführt wird. Ferner soll an allen Gymnasien, neben denen am glei chen Ort sich keine zur Erteilung von milit. Befähigungszeugnissen berechtigte Realanstalt befinde den Schülern, die nur bis zum Ende der U. II das Gymnasium zu besuchen beabsichtigen, von jes an gestattet sein, sich vom Griechischen dispensieren zu lassen, und die Hälfte der griechischen Stunde soll dann in III und U. II durch englischen Unterricht ersezt werden.

jrgegenständen in den einzelnen Klassen der preuß. Gymnasten durch die Lehrpläne

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Fakultativer Zeichenunterricht ist für die oberen Klassen jedenfalls seit 1856 eingerichtet
d jüngst jeine Benütung den künftigen Aerzten, Mathematikern, Naturforschern und Technikern
rch Kaiserl. Erlaß ans Herz gelegt worden.

Für Schüler der IV und III mit schlechter Handschrift ist nach diesjähriger Verfügung des Mi-
teriums besonderer Schreibunterricht einzurichten und für diese dann doch wohl obligatorisch.
Von den 4, bezw. 3 deutschen St. der VI u. V 92 u. 01 ist 1 für Geschichts erzählungen bestimmt.

Von Interesse ist auch jezt noch der Normallehrplan vom Jahr 1816, wenn er auch
ht zu allgemeiner Anwendung gelangte. Dessen Bestimmungen in die obige Tabelle aufzunehmen.
ig aber schon deshalb nicht wohl an, weil nach ihm der gesamte Gymnasialkurs 10 Jahre dauern
lte, so daß der mit 9 Jahren Eintretende frühestens mit zurückgelegtem 19. Lebensjahr die Schule
solvieren konnte. Die VI, V und IV sollten nämlich zwar einjährig, die III und II aber zweijährig
d die I dreijährig sein. Für die Religion waren hier nach Wiese's Angabe 2 Wochenst. in allen
angesezt, also zusammen 20; für das Deutsche je 6 St. wöch. in VI und V und in den übrigen
-. je 4,
44; für das Latein je 6 in VI und V und in den übrigen Kl. je 8, 76; für das
riechische je 5 in IV und III und je 7 in den oberen Kl., 50; für Geschichte und Geogr. von
27; für Rechnen und Mathematik in jeder Kl. 6 St., = 60; für Naturwissen-
aften durchweg je 2, = 20. Der Zeichenunterricht reichte bis III einschl., der Schreib unterricht
V. Hebräisch war nicht obligatorisch, Französisch wurde ebensowenig wie Englisch gelehrt;
ich die Philosophie war vom Lehrplan ganz ausgeschlossen. Die Gesamtzahl der wöch. oblig.
tunden sollte in allen Klassen, abgesehen von Gesang und Turnen, 32 betragen.

an je 3,

=

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Die Darstellung reicht noch nicht bis zu den neuesten Schulereignissen, aber bespricht nicht bloß die Reformen von 1892, sondern auch die Reform- und die Mädchengymnasien. Auf die ersteren Anstalten ist der Verfasser nicht so gut zu sprechen, wie man vielleicht von einem Franzosen deshalb erwartet, weil an ihnen der fremdsprachliche Unterricht mit dem Franz. begonnen wird und der Beginn des Lateinunterrichts, wie in Frankreich seit 1880, ein paar Jahre hinausgeschoben ist Nachdem Pinloche als Bezeichnung dieser Reform= schulen die Namen l'école unique, l'école de l'avenir citiert hat, fügt er hinzu: Elle a aussi malheureusement déjà mérité, en certains endroits, le nom d'école tapageuse, charlatanesque (Radauschule) à cause du bruit un peu exagéré qu'on a fait autour de cette nouveauté; und weiterhin bemerkt er: ce système est loin d'avoir prouvé qu'il peut définitivement remplacer, pour l'élite de la nation, le vieil et solide enseignement des gymnases allemands.

Die Rührigkeit und Einsicht der nordamerikanischen Pädagogen tritt uns in jedem Monat einmal durch die Educational Review von N. M. Butler und die School Review von Ch. H. Thurber vor Augen, die Gründlichkeit und die Fortschritte in den altphilologischen Leistungen der Nordamerikaner z. B. durch die von der Cornell University herausgegebenen Studies in classical Philology, so durch Nr. X: The Athenian archons of the third and second centuries before Christ, von W. Scott Ferguson; Nr. XI: Index in Xenophontis Memorabilia, confecerunt Catharina Maria Cloth et Maria Francisca Kellog; Nr. XII: A Study of the Greek Paean, by Arthur Fairbanks, Ph. D. Eine Mitteilung über das Vordringen der klassischen Studien in den Westen brachte uns ferner ein Schriftchen mit dem Titel:

Outlines of a System of Classical Pedagogy by Thomas Fitz-Hugh. Berlin, Mayer und Müller 1900. 24 S.

Es ist ein Bericht über die Thätigkeit des Verfassers als professor in charge of the school of Latin ân der Staatsuniversität von Teras. Besonders interessant scheint uns, mit welcher Strenge darauf gehalten worden ist, daß die Studenten die allein rationelle und wissenschaftliche Aussprache" des Lateinischen sich aneigneten, daß sie unlearn the errors of past practice (d. h. von der, welche die lateinischen Worte nach Analogie der englischen aussprach); ferner wie es mit der Latin prose composition und mit dem Speaking of Latin gehalten worden ist. Als Motto ist dem Bericht das Wort v. Wilamowigens vorgedruckt: „Es gehen die philologischen Schüßenschwärme schon von dem gesicherten Osten westwärts vordringend über das unendliche Gebiet des Sternenbanners vor."

Am Ende dieser Reihe sei doch auch noch einer Publikation aus dem Süden unserer Hemisphäre gedacht. Der Elementar-Unterricht und der mittlere und höhere Unterricht in der Südafrikanischen Republik hat auf der Pariser Ausstellung den Grand prix erhalten. Het algemeen Nederlandsch Verbond veröffentlichte nun eine Reihe von Karten, Tabellen und Photographien, um Jedermann Einblick in die ungemeinen und erfolgreichen Anstrengungen zu geben, welche die Regierung der Republik besonders in dem lezten Jahrzehnt des vorigen Jahrhunderts zur Hebung des Unterrichtswesens gemacht. In Pretoria besteht eine höhere Schule, die sich in Gymnasium und Realschule spaltet, und das Bild von der Vorderansicht des Gebäudes, das beide Abteilungen umfaßt, dürfte den Neid manches deutschen Gymnasiums erwecken. u.

Von den diesjährigen Versammlungen der Gymnasiallehrervereine.

Genaueres, als wir im vorigen Heft S. 165-170 bieten konnten, berichtet über die wichtigen Verhandlungen der heurigen (XXI.) Versammlung des bayerischen Gymnasïallehrervereins das jezt bei Datterer in München gedruckte Protokoll.

Der sächsische Verein hielt seine XI. Jahresversammlung am 1. und 2. April zu Plauen i. V. ab. Ihr Protokoll (41 S.) erschien jüngst in der Dürr'schen Buchhandlung in Leipzig. Aus den Verhandlungen der Sektionssitungen am ersten Tage heben wir folgende hervor. Dr. Reinhardt aus Annaberg sprach über die Bedeutung der Persönlichkeit Bismarcs für die Erziehung unserer Jugend. Dr. Meier von Baußen berichtete sehr Günstiges über seinen Studienaufenthalt zu Grenoble im Frühjahr 1900, insbesondere über die förderlichen Vorlesungen und Uebungen an der dortigen faculté des lettres. Prof. Hartmann von Leipzig besprach das von ihm im Verein mit Mr. Stead in London und Prof. Mieille in Tarbes herausgegebene Jahrbuch des internationalen Schülerbriefwechsels. Aus dem Vortrag und der Diskussion ergab sich, daß diese Korrespondenz, wenn nur richtig organisiert, doch recht erfreuliche Ergebnisse habe. Prof. Reinhardt von Meißen erörterte die Ziele des mathematisch-naturwissenschaftlichen Unterrichts _am Gymnasium und empfahl dabei eine Einschränkung der Breite des mathematischen Lehrstoffs zu Gunsten des naturwissenschaftlichen Unterrichts. In der Hauptversammlung wurden zwei

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