Ferner hat in jüngster Zeit die Buchhandlung Velhagen & slajing erscheinen lassen: Kompendium der griechischen und römischen Altertümer, bearbeitet von Dr. Tegge, Prof. am Gymnasium zu Ratibor. I. Teil, griech. Altertümer, 114 S., 1,20 Mk.; II., röm. Altertümer, 216 S., 2 Mk. Format und Ausstattung sind die gleichen gefälligen, die für die Müller-Jäger'sche Sammlung griechischer und lateinischer Autoren gewählt sind. Der römische Teil ist, was auffallen könnte, hier ungleich umfangreicher ausgefallen, als der griechiiche: „entsprechend sowohl der Wichtigkeit des Stoffes an sich, als auch der Bedeutung des lateinischen Unterrichtes am Gyninasium“, wie die Vorrede sagt. So ist der Umfang der Abidnitte über römische Staatsgewalten, Rechtswesen, Finanzwesen, Kriegswesen auch größer als der der entsprechenden Teile des Wagner-Sobilinski'schen Werkes. Verdient u die Genauigkeit, mit der Tegge auch manche verwickeltere Verhältnisse dem Schüler klar zu legen sucht, allé Anerkennung, so meinen wir doch: in Anbetracht des Bedürfnisses der Schule hätte Manches wegbleiben können. Dagegen würde sich für weitere Auflagen, die gewiß nicht ausbleiben werden, die Hinzufügung einer topographischen Schilderung des alten Rom empfehlen. Auch die in Herstellung von Schulausgaben altklassischer Schulautoren mit Velhagen & Nlasing wetteifernde Buchhandlung von G. Freytag in Leipzig hat sich jüngst in der Richtung der eben genannten Publikationen bethätigt durch: Römische Altertümer von Dr. Eduard Dula. Mit einem Plane der Stadt Rom und 60 Abbildungen. 120 S., Preis geb. 2 Mk. Mit Geschick ist hier der Stoff so gesichtet, daß eben gerade nur das zusammengestellt ist, was der Schüler für die Präparation bei den lateinischen Autoren braucht. Solche Benußung wird zugleid, durch einen Ŝnder wesentlich erleichtert. Einen besonderen Vorzug des Buches bilden einzelne sehr instruktive Abbildungen, die in anderen Handbüchern nicht zu finden sind. Erwähnt sei hier auch, daß vor einem Jahr eine vermehrte dritte Auflage er: schienen ist von dem im gleichen (rade praktischen wie wissenschaftlich gut fundamentierten Buch von Prof. Luckenbach in Karlsruhe, dessen erste Auflage wir im Jahrgang 1893 der Zeitschrift besprochen haben: Abbildungen zur Alten Geschichte für die oberen Klassen höherer Lehranstalten. München und Leipzig, R. Oldenbourg. 72 S. Preis geh. 1,20 Mk., gebunden 1,50 ME. Endlich sei der Fortseßung der von Oberlehrer Hugo Hoffmann in Gütersloh herausgegebenen Gymnasialbibliothek gedacht, die den Schulern die reale Kenntnis des klassischen Altertums in geschickter Weise durch Monographien über einzelne Gegenden, Baureste, Einrichtungen, Personen zu vermitteln bestrebt ist. Wir denken an die im vorigen Jahre erschienenen Bändchen: Pergamon, eine Pflanzstätte hellenischer Künste. Von Prof. Dr. K. Hachtmann. Mit 30 Abbildungen. 111 S. 1,80 Mk. Eenophon. Sein Leben, seine Geistesart und seine Werke. Von Dr. Edmund Lange. 88 S. 1,20 MI. Ein Gang durch die Ruinen Roms Palatin und Kapitol). Von Prof. Dr. Friedr. Lohr. Mit 5 Bildern und 1 Plan. 72 S., 1,40 Mk. Von Werken, die nicht für Schüler verfaßt, aber doch der sachlichen Erklärung der Klassiker in der Schule ficher zu Gute kommen werden, nennen wir noch Die Kunst des Altertums von Wilhelm Lüblie, vollständig neu bearbeitet von Prof. Dr. Mar Semrau. Mit zwei farbigen Tafeln und 408 Abbildungen im Tert. (Erster Teil des Grundrisses der Kunstgeschichte von Lübke.) Stuttgart, Neff. 371 S. Geschichte des Altertums von Eduard nener. III. Band: Das Perserreich und die Griechen; 1. Hälfte: Bis zu den Friedensschlüssen von 448 und 446 v. Chr. Stuttgart, Cotta. 691 S., 13 Mk. Geschichte der römischen Dichtung von Otto Ribbedt. Zweite durch gesehene Auflage. II. Band: Augusteisches Zeitalter. Stuttgart, Cotta. 373 S., 8,75 ME. lleber das legte Werk vgl. Jahrgang 1898, S. 161. Neue oder nenaufgelegte lateinische und griechische Grammatiken, liebungsbücher und für die Schule bestimmte Ausgaben von Klassikern sollen ein anderes Mal verzeichnet werden. Zum Französischen Interricht. Grammaire de Récapitulation de la langue française à l'usage des écoles secondaires von Dr. Th. Link. München und Leipzig, Oldenbourg 1899. Gebunden 2 Mt. 50 Pig. Das französisch geschriebene Buch ist für die oberen Klassen der verichiedenen Mittelschulen berechnet. Man hat darüber gestritten, ob die Grammatik mit den Schülern in französischer Sprache behandelt werden soll. Ich neige mich zu der Ansicht derer, die jedes Mittel für willkommen halten, mit den Schülern französisch zu sprechen, und ich sehe nicht ein, weshalb man sich dieses Mittels bei der Erlernung der Grammatik entschlagen soll. Das Buch schließt sich an die Breymann'schen Lehrbücher an (nicht nur die Musterbeispiele, sonderir auch die Anordnung des grammatischen Stoffs durfte der Verfasser ihnen entlehnen), wenn auch manches von Breymann abweicht, z. B. in den Stammzeiten des Verbums. Breymann nimmt als besondere Atennform das Partic. Prés. an und leitet davon das Gerundium her; doch ist dieses m. E. mehr eine syntaktische Erscheinung und gehört daher nicht in die Formenlehre: die herfömmliche Ableitung der Verbalformen von 4 Hauptformen, wie fie auch Link annimmt, scheint mir annehmbarer. - Die Fassung der Regeln in ein gutes Franzöfisch wurde von einem Franzosen geprüft. Das Link'sche Buch ist durchaus empfehlenswert. Maler. Ausführliche Grammatilt der französischen Sprache. Eine Darstellung des modernen französischen Sprachgebrauchs mit Berücksichtigung der Volkssprache von Ph. Plattner. I. Teil. Grammatik der französischen Sprache für den Unterricht. Karlsruhe, Bielefeld, 1899. 464 S., 4 Pk. 80 Pig. Die Lehrbücher des Verfassers sind von der Kritik überall günstig aufgenommen worden. Sie haben infolge der Bestrebungen der Methodik in der neueren Zeit mehrfach Aenderungen, vor allem Kürzungen erfahren. So entstand die kurzgefaßte Schulgrammatik der französischen Sprache, die wir seinerzeit einer Besprechung im ,,humanistischen Gymnasium" unterzogen haben (vgl. 6. Jahrgang 1995, Heft I, p. 33). Jeßt hat der Verfasser eine ausführliche Grammatik" veröffentlicht, die für Studienzwecke bestimmt ist; durch Vermehrung der Regeln, Anmerkungen und Beispiele wird sie einen sicheren Führer in der Fremdsprache bilden. Nach der Absicht des Verfassers soll nicht ausgeschlossen sein, daß diese Grammatik auch in Schulen Verwendung findet, vorausgeseßt daß die betreffende Stundenzahl vorhanden ist und die Lektüre nicht dadurch beeinträchtigt wird. Der Inhalt der ausführlichen Grammatik ist folgender: 1. Teil: Lautlehre und Rechtschreibung nebst Interpunktion. § 18 Anm. heißt es: „Talleyrand wird tallèran gesprochen“, während im „traité complet par Lesaint“, Halle 1890 Seite 80 und 198 „taleran“ vorgeschrieben wird. - II. Teil: Formenlehre; ihr voraus gehen Laut- und Schriftregeln, wobei die Plural-Bildung auf x statt auf s, die Cédille u. a. besprochen wird. Mit dem Verbum wird begonnen. Nach den Hilfsverba wird im $ 73 schon über den Gebrauch derselben in den umschreibenden Zeiten gesprochen, was sonst der Syntar zugewiesen wird. Wir vermissen sowohl eine Bemerkung über die Ableitung der Zeiten, als eine Tabelle der unregelmäßigen Zeitwörter. Das zweite Kapitel handelt vom Artikel, das dritte von Substantivum, Plural-Bildung und Genusregeln. Dankenswert ist $ 134 ein Verzeichnis der Wörter, deren Geschlecht leicht verfehlt wird. Dann kommt das Adjektiv, Adverbium, dabei auch schon (163) die Art, wie deutsche Adverbia durch verbale Ausdrücke umschrieben werden. In den solgenden Kapiteln werden die anderen Wortarten behandelt, darunter die Präpositionen in großer Ausführlichkeit. Den III. Teil nimmt die Syntar cin, zuerst die Wortstellung in Aussage und Fragejas, dann das Verbum (Tempus- und Moduslehre, Infinitiv und Participium); daran schließt sich die Lehre von den anderen Wortarten. Das ganze Buch, voll von gelehrtem, gründlichem Wissen, wird jedem, der sich über einen Punkt in der französischen Grammatik unter: richten will, überall die genaueste Auskunft geben. Maler, Lehrgang der französischen Sprache von PH. Plattner. II. Teil. IV. veränderte Auflage. Karlsruhe, Bielefeld, 1898. 422 Š., 4 Mk. Im Vorwort bezeichnet sich der Verfasser selbst als „Anhänger der gemäßigten, schrittweisen Reform", also der vermittelnden Methode. Er will die Grammatik am Leje: stück leh en, ohne Uebungsjäge und Uebungsstücke zum Uebersetzen aus dem Deutschen ins Französiiche auszuschließen. Auf die jog. Umbildungen legt er besonderen Wert. Auch in diesem Buch findet sich Grammatik, Lesebuch und Uebungsbuch vereinigt. Das Buch fann je nach dem Schulplan in Gymnasien und Realschulen gebraucht werden und ist für vier Jahrespensa berechnet . Voraus geht die regelmäßige Formenlehre von § 1-62; erst von $ 62 an bis zum Schluß der Formenlehre (8 82) finden sich im Lesebuch und in III. Teil (Uebungsbuch) die dazu gehörigen Stücke. Mit dem dritten Schuljahre ist nach dem Plan des Verfassers die regelmäßige Formenlehre abgeschlossen; das vierte beginnt die Syntax mit dem Gebrauch der Hilfsverben ($ 98); die Lehre von der Wortstellung (S 86–92), Apposition, Teilungsartikel (S 93-97) ist aber erst für das fünfte Schuljahr bestimmt. So müssen auch die betreffenden llebungen dazu nach der Inhaltsangabe aus verschiedenen Teilen genommen gesucht werden; ihre Auffindung wird durch die Anordnung des Ganzen erschwert. Was den Inhalt der Lesestücke betrifft, so ist dieser hauptsächlich aus der französischen Geschichte und dem französischen Leben entnonimen; auch die französische Litteratur der klassischen Zeit (Racine, Molière) ist berücksichtigt, und die französischen und deutschen Stücke darüber können dem Schüler sehr förderlich sein. Die äußere Ausstattung des Buchs verdient mustergiltig genannt zu werden. Hieran schließen wir noch die Besprechung eines Buchs, das allerdings kein Schulbuch ist, aber dem Lehrer vielfach gute Dienste leisten wird. Vocabulaire technique, français-allemand et allemand-français; technisches Vokabular für höhere Lehranstalten und zum Selbstudium für Studierende, Lehrer, Techniker, Industrielle von Prof. Dr. F. 7. Wershoven, II. umgearbeitete und vermehrte Auflage. Leipzig, Brockhaus, 1897. 2 Mk. 80 Pfg. Bei der überaus wichtigen Stellung, die heute die technischen Wissenschaften einnehmen, war es ein glüdlicher Gedanke, ein Wörterbuch herauszugeben, das in handlicher Form und in übersichtlicher Weise Ausdrücke der verschiedenen technischen Wissenschaften zusammenstellt . Das vorliegende Vokabular erfüllt demnach ein entschiedenes Bedürfnis, wenn auch nicht für die Schule. Dadurch daß es nach Materien geordnet ist, können die Wörter mühelos aufgefunden werden, was noch durch ein am Schluß des Büchleins angefügtes alphabetisches deutsches und französisches Register erleichtert wird. Es enthält zuerst die Ausdrücke aus der Physik, darunter die der Akustik, Optik, Elektrizität und Meteorologie; dann die anis der Chemie und im Anschluß daran die des Bergbaus, der Eijenindustrie, Zucker-, Papier- und BierFabrikation; endlich die aus der Maschinenlehre mit dem Bau und Betrieb der Eisenbahnen. Der Eisenbahnhochbau, wie die Architektur überhaupt ist nicht mit aufgenommen. Die II. vermehrte Auflage enthält über 6000 Ausdrücke. Aus dem Gesagten ergiebt sich der praktische Wert für jeden, der entweder auf Reisen in Frankreich oder beim Lesen französicher technischer Bücher sich Rat holen will. Einen Druckfehler bemerkten wir auf Seite 175 le voyageurs. Dr. Maler. Zum englischen Unterricht. konrad Meier und Bruno Aßmann, Hilfsbücher für den Interricht in der englischen Sprache. Teil I: Englische Schulgrammatik, XVI, 213 Š. Teil II: Englisches Lese- und Uebungsbuch. A. Unter- und Mittelstufe VIII, 188 S. nebst 2 S. Regententafeln, 7 S. Liederanhang und einer Karte der Umgebung von London. Bei Dr. Seele & Co. Leipzig 1899. Eine hervorragende Leistung auf dem Gebiet der englischen Sprachlehre, diese beiden Hilfsbücher ! Die Grammatik, in besonderein Bande vorliegend, ist synthetisch gehalten. Sie ist für Schüler bestimmt, die sich die grammatischen Grundbegriffe schon durch Erlernung einer oder mehrerer Fremdsprachen erworben haben, in allen Abschnitten begegnen wir einer eigenartigen, anziehenden Behandlungsweise, in der Wortlehre z. B. beim Subitans tivum und bei den Präpositionen. Geistvoll ist die Sablehre aufgebaut, fie bietet dem Schüler eine gute geistige Schulung. Die im allgemeinen reichlich bemessenen Beispiele geben ein modernes Englisch. Wie die Grammatik, wirkt auch das Lese- und liebungsbuch in anregender Weise. Eingeleitet von einem Lautkurs, steigt der Lesestoff von kurzen Anekdoten und Beschreibungen, die die Natur, die Geschichte und das Familienleben Englands zum Gegenstand haben, auf zu längeren Erzählungen und verbindet immer geschickte llebungen mit einer trefflichen Einführung in die englischen Zustände. Für Schüler, die in etwas vorgeschrittenem Alter das Studium des Englischen be: ginnen, wie Sekundaner eines Gymnasiums, eignet sich das Werk von Meier und Aßmann vorzüglich. M. E. Ascott R. Hope, An Emigrant Boy's Story, herausgegeben von J. Klapperich. 6. Freitag. "Leipzig. XII und 180 S. Geb. 1,50 Mk. Die Erzählung schildert die Erlebnisse eines 14 jährigen Deutschen im Staate Minnesota während des Indianeraufstandes von 1862. Sie ist genau so wiedergegeben, wie sie unser pommerscher Landsmann dem Verfasser mitgeteilt hat. Die Flucht der überraschten Ansiedler vor den Indianern, die Belagerung der Flüchtigen in einer kleinen Stadt, ihre Verteidigung und schließliche Entießung sind schlicht und einjach, aber mit der Anschaulichkeit eines Augenzeugen erzählt, die lehrreicher wirkt als manche vielgelesenen, phantastischen Indianergeschichten. Die Sprache des Nacherzählers, eines bekannten Jugendschriftstellers, ist leicht und fesselnd. Einleitnng und Anmerkungen des Herausgebers sind erschöpfend, das Wörterverzeichnis ist sorgfältig angelegt und erleichtert durch die vollständige Bezeichnung der Aussprache der englischen Wörter dem Schüler die Arbeit. R. E. Zum geschichtlichen und geographischen Interricht. Die Urgeschichte der Kultur. Von Dr. Þeinrich Schurtz. Mit 434 Abbildungen im Tert, 8 Farbendrucktafeln, 15 Tafeln in Holzschnitt und Tonäßung und einer Kartenbeilage. Bibliographisches Institut, 1900. 658 S., geb. 17 Mark. Ein Werk, das keineswegs bloß den Forscher und Liebhaber angeht, sondern recht sehr auch für den Schulunterricht ersprießlich sein kann, mehr allerdings wohl für den geographischen, als den geschichtlichen, der icine Zeit für Darstellung der weltgeschichtlichen Ereignisse und die Höhen der Kultur braucht, während in den erdfundlichen Stunden sehr wohl die Kultur der Natur- und der halbcivilisierten Völker ins Auge gefaßt werden kann. Und darum, nicht um die Zustände unvordentlicher Zeiten handelt es sich hier. Die Anordnung des überreichen Stoffes ist nicht ethnographisch, sondern so, daß durch alle in Betracht gezogenen Völker hindurch zuerst die Grundlagen der Kultur betrachtet werden, dann die Gejellschaft, weiter die Wirtschaft, die materielle Kultur, die geistige Kultur. Aber der Klarheit dient diese Disposition entschieden, und ein sehr genaues Register ermöglicht es Jedem, sich die über die einzelnen Völker an verschiedenen Stellen gegebenen Mitteilungen zur sammenzustellen. Ausgezeichnet sind die zahlreichen Abbildungen, die Schilderungen durchweg klar und lebendig. Die Anzeige eines Bandes der im gleichen Verlage erschienenen Weltgeschichte findet sich am Schluß dieses Heftes. Auf eine in mancher Beziehung nie wieder erreichte Höhe der Kultur führt uns: Brandi Karl. Die Renaissance in Florenz und Rom. Acht Vorträge. Teubner 1900. VIII und 258 Seiten, 5 Mk. Die Zeit der Renaissance, die für unser Zeitalter der individuellen, der freien Persönlichkeiten immer neue Anzichungskraft enthält, ist durch Burckhardts Kulturgeschichte zunächst bis in die psychologischen Tiefen durchforscht worden. Der Verfasser gab in Vorträgen eine mehr geschichtliche Darstellung, die aber alle wichtigen Erscheinungen des Lebens umfaßt. Wir folgen gern der geistreichen Grörterung, auch wo die Gegenstände mehr angedeutet als erschöpfend behandelt werden. Als lichtvolle Einleitung zu Burchardts Buche dürften sich die Vorträge besonders empfehlen. F. R. Aus der allerneusten Geschichte: Siegen oder Sterben. Die Helden des Burenfriegs. Bilder und Skizzen nach eigenen Erlebnissen von Frederik Rompel, Parlamentsberichterstatter und Kriegskorrespondent der „Volksstimme“ in Pretoria. Mit einer Einleitung von Generalmajor 3. D. Dr. Albert Pfister. 192 S. gr. 8o. . Mit 22 Porträts, 24 ganzjeitigen und 73 Tert-Bildern, einer Kriegschronit und einer Karte des Kriegsschauplapes. Stuttgart, Anton Hoffmann (K. Thienemanns Verlag) 1901. Originell in farbigen Umschlag gebunden, Preis 2,50 Mk. Ein durch Tert wie gute Abbildungen über das Volk, seine Führer insbesondere und den Krieg im Allgemeinen sehr gut unterrichtendes und unterhaltend geschriebenes Buch. Unsere Leser weisen wir besonders auf die Ausführungen und Bilder zum Schulwesen der Südafrifanischen Republik auf S. 26–33 hin. Stein Erzeugnis überschwänglicher Burenbegeisterung. E. Das Bedürfnis einer Erweiterung und Vertiefung des geographischen Unterrichts in den oberen Klassen der höheren Schulen hat zu der Abfassung erdkundlicher Lesebücher geführt. Schon in zweiter Auflage erscheint ein Werk, das sicher seinen Plaß verdientermaßen in vielen Schülerbibliotheken gefunden, aber auch wahrscheinlich schon auf manchem Weihnachts- oder Geburtstagstisch gelegen hat: Umschau in Heimat und Fremde. Ein Lesebuch zur Ergänzung der Lehrbücher der Geographie. Von Prof. Dr. Deutscher und Prof. Dr. Närkel. 1. Band: Deutschland. Mit 127 Abbildungen in Schwarzdruck und zwei Tafeln in vielfachem Farbendruck. Breslau, Hirt 1900. 411 S., geh. 4, geb. 5 Mk. Von ungleidgeringerem Umfang ist ein anderes Buch, dessen Anschaffung wegen seines Preises (geb. 1,80 Mk.) von jedem Schüler zum Zweck der Vorbereitung für die geographischen Repetitionen in den oberen Klassen gefordert werden kann: Erdkundliche Aufsäße von Dr. Rudolf Hannckie, Prof. am Gymnasium in Köslin. Glogau, Flemming 1900. 90 S. Sehr anregend geschriebene Schilderungen der charakteristischen Eigenschaften der fünf Weltteile. Deutschland ist dabei ein besonderer Aufsak_gewidmet. Das Ganze schließt mit einem Kapitel über den ,,Sternenhimmel und unser Sonnensystem“. Beigegeben sind 12 verkleinerte Abbildungen aus Hölzels Geographischen Charakterbildern. Ein standard-work über den fremden Erdteil, der für uns gegenwärtig das größte Interesse hat, ist der erste Teil der im Bibliographischen Institut ericheinenden Allgemeinen Völkerkunde: Afrika, nach der von Prof. Sievers verfaßten ersten Auflage bearbeitet von Prof. Dr. Friedrich Hahn, o. ö. Prof. der Geographie in Königsberg. In Halbleder geb. 17 Mk. Wir werden im nächsten Jahrgang die Besprechung von einem gegenwärtig in Deutsch-L stafrika weilenden Landsmann bringen. Zum mathematischen und physikalischen Unterricht. Ad. Wernicke’s Lehrbuch der Mechanili in elementarer Darstellung. I. Teil, 1. Abteilung von Dr. Aler. Wernicke bearbeitet, XV und 314 Š. 4 Mk. II. Teil bearbeitet von Richard Vater (Doz. an der Technischen Hochschule in Aachen), XI und 373 S. 5 Mk. Braunschweig, Vieweg & Sohn. 1900. Das wohlbekannte Wernicke’sche Lehrbuch der Mechanik erscheint hier in einer, den gegenwärtigen Bedürfnissen Rechnung tragenden Umformung. Die uns vorliegende erste Abteilung des ersten Teiles, dessen Bearbeitung vom Sohne des ursprünglichen Verfassers, dem Professor für technische Mechanik an der Technischen Hochschule und Direktor der Oberrealschule in Braunschweig, übernommen ist, und dessen Inhalt die Mechanik der festen Körper bildet, behandelt nach einer längeren, eine Gesamtübersicht gewährenden Einleitung die Phoronomie und die Lehre vom materiellen Punkte. Der zweite, von Vater bearbeitete Teil erstreckt sich auf die in der Mechanik der Flüssigkeiten und Gase üblidhen theoretischen Erörterungen, denen einschlägige Fragen der Technik in reichem Maße angeschlossen sind. Die zu Grunde liegenden mathematischen Anforderungen fönnen im Allgemeinen als elementare bezeichnet werden, wenn auch mitunter die gewöhnliche Grenze überschritten wird, wie 3. B. mit der I S. 91 benüßten Formel für den Krümmungsradius. Die einer elementaren Behandlung entgegenstehenden Schwierigkeiten sind mit Geschick und ohne Verzicht auf wissenschaftliche Strenge, namentlich unter ausgedehntem Beizug von Vektorenkonstruktionen überwunden. Es empfiehlt sich daher das Werk als vorzügliches Mittel zum Studium der Mechanik, wenn auf das Blüstzeug der höheren Mathematik verzichtet werden muß. Es leitet jowohl zur Aneignung der erforderlichen theoretischen Kenntnisse, wie auch in hohem Grade zur praktischen Verwertung der übermittelten Theorien; lekteres, da neben einer reichen Auswahl ausführlich behandelter Anwendungen und Uebungen dem Lernenden auch eine größere Zahl von Uebungsbeispielen zur eigenen Bearbeitung anvertraut wird. Auch für den Unterricht an höheren Schulen kann dem Verke mancherlei Anregung und Nußen entnommen werden; so eignet sich beispielshalber die Behandlung der Centralbewegung und besonders die einfache und elegante Ableitung der Bahn eines unter Wirkung des Newton'schen Attraktionsgeseķes sich bewegenden Körpers auch für eine gut geschulte oberste Stufe dieser Anstalten. Fi. |