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ausdrücke zu schaffen. Wenn diese Belehrung in den Gymnasien zum größten Teil von dem Gebrauch antifer Philosophen ausgehen wird, so bietet auch nach dieser Richtung das Eisler'sche Lerikon, soweit wir es durchgesehen, fast immer die nötige Belehrung.

Ebenso ist im Interesse auch des Unterrichts an höheren Schulen zu bewillkommnen die gleichfalls im vorigen Jahr erfolgte Vollendung der zweiten Auflage von der

Geschichte der Philosophie von Dr. W. Windelband, Professor an der Universität zu Straßburg. Tübingen und Leipzig, J. C. B. Mohr, 571 S. 12 Mk. In ihr ist das Eigenartige des Buches gewahrt, die meisterhafte Darlegung, wie die philosophischen Begriffe und Probleme sich entwickelt haben und wie die Lösung der lezteren im Lauf der Jahrhunderte seit den Tagen der ionischen Weisen versucht worden ist. Die Persönlichkeiten und persönlichen Verhältnisse aber derer, die Träger dieser Entwicklung waren, haben in der nenen Auflage ungleich mehr Berücksichtigung erfahren. Zugleich ist der Endabschnitt über die Philosophie des 19. Jahrhunderts wesentlich erweitert worden. Er schließt mit einer Würdigung Niezsche's.

Wir fügen die Erwähnung von Büchern an, die dem Verständnis einzelner Philosophen dienen wollen:

Die Gestalt des Sokrates in der Litteratur des vorigen Jahrhunderts, von Emil Brenning (Sonderabdruck aus der Festschrift der 45. Versammlung deutscher Philologen und Schulmänner). Bremen, G. Winter 1899. 59 S., 80 Pig.

Platon von Wilhelm_Windelband (Nr. IX von Frommans Klassiker der Philosophie, herausgegeben von Prof. Dr. Rich. Falckenberg in Erlangen). Stuttgart, Fr. Fromman (Hauff) 1900. 190 S., geh. 2 Mk., geb. 2,50 Mk.

Ein Buch, das nicht blos kein Lehrer der philosophischen Propädeutik, sondern auch keiner ungelesen lassen darf, der den Schülern platonische Schriften zu erklären hat.

Zur Lehre von der Willensfreiheit in der Nicomachischen Ethik. Von Dr. Alfred liastil. Prag, J. G. Calve. 1901. 44 S., 1 Mk.

Immanuel Kants Kritik der reinen Vernunft. Herausgegeben, erläutert und mit einer Lebensbeschreibung versehen von J. H. v. Kirchmann. Achte revidierte Auflage bearbeitet von Theodor Valentiner (Philosoph. Bibliothek Bd. 37). Leipzig, Dürr 1901. 769 S., 4 Mk.

Kantkritik oder Kantstudium? Für Immanuel Kant. Von Dr. Ludwig Goldschmidt, Mathematischer Revisor der Lebensversicherungsbank f. D. in Gotha. Gotha, Thienemann 1901. 218 G., 5 Mk.

Eine Streitschrift gegen Paulsens Buch über Kant.

Kant-Aussprüche. Zusammengestellt von Dr. Raoul Richter, Privatdozent an der Universität Leipzig. Leipzig, Wunderlich 1901. 111 S. 1,20 Mk.

Gesondert in die der vorkritischen und die der kritischen Periode und innerhalb der Perioden nach Materien geordnet. Die Aussprüche über Erziehung in der zweiten Periode reichen von S. 169-180.

Fichte's Atheismusstreit und die Kantische Philosophie. Eine Säkularbetrachtung von Dr. Heinr. Rickert, o. Prof. der Philosophie an der Universität Freiburg i. B. Berlin bei Reuther & Reichard 1899. 31 S., 80 Pfg.

Klassicismus und Naturalismus bei Friedr. Theodor Vischer. Von Erich Heyfelder. Berlin 1901. K. Gärtner. 86 S.

Eine Erstlingsarbeit, wenn wir nicht irren, aber eine, die den Wunsch erweckt, daß ihr bald ähnliche desselben Verfassers folgen möchten. In einer Einleitung wird die Entwicklung der Aesthetik skizziert und dann eine klare Charakteristik von Vischers Standpunkt oder vielmehr von seinen Standpunkten gegeben und, wie er zu ihnen gelangt ist, klargelegt.

Erinnerungen an Friedrich Nietzsche. Von Dr. Paul Deussen, Prof. der Philosophie an der Universität Kiel. Leipzig, Brockhaus 1901. 111 Seiten, brosch. 2,50 Mk.

Die Persönlichkeit Nießsches kennen zu lernen, die Entwicklung seines wissenschaftlichen Denkens und Strebens, dazu wird dieses Buch sicher beitragen, vor Allem die zahlreichen hier abgedruckten Briefe von ihm an seinen Schulkameraden und treuen Freund Deussen, aber auch was der Lettere aus seinen Erinnerungen mitteilt. Vorwiegend erhält man allerdings Einblicke in die Jahre des Verstorbenen, die den Philologen am meisten interessieren, in die Schul-, Studien- und Professorenzeit, in Nießsches Verhältnis zu seinem Meister Ritschl, zu Richard Wagner, zu gleichaltrigen Freunden. Aber auch über seine philosophische Entwicklung empfangen wir Aufklärungen, über die beherrschende Wirkung, die Schopenhauer auf ihn übte, und wir erfahren, wie Deussen Niegsches Weltanschauung beurteilt.

Zum lateinischen und griechischen Unterricht.

Kleine Schriften von Erwin Rohde. I. Band: Beiträge zur Chronologie, Quellenkunde und Geschichte der griechischen Litteratur. II. Band: Beiträge zur Geschichte des Romans und der Novelle, zur Sagen, Märchen- und Altertumskunde. Tübingen und Leipzig, J. C. B. Mohr (Siebeck) 1901. XXVII, 436 und 481 S., zus. 24 Mk.

Diese von Friß Schöll besorgte hocherfreuliche Sammlung der wertvollen kleineren Arbeiten eines der bedeutendsten Philologen des verflossenen Jahrhunderts, die mittelbar auch für den klassischen Schulunterricht von entschiedener Bedeutung sind, wird in einem der nächsten Hefte besprochen werden.

Das Dringen auf eingehendere sachliche Interpretation der altklassischen Schriftsteller und auf die Einführung der Schüler in das Kulturleben des Altertums hat offenbar mitveranlaßt, daß seit einer Reihe von Jahren Kompendien der römischen und griechischen Altertümer und Litteraturgeschichte zum Gebrauch der Schüler erschienen find. Als ein sehr glücklicher Versuch in Kürze zusammenzufassen, was die Gymnasiasten auf den verschiedenen Stufen in dieser Hinsicht erfahren und behalten sollen, muß das Büchlein gelten, das Oberschulrat Wohlrab in Dresden zuerst 1889 bei Teubner unter dem Titel „Die altklassischen Realien im Gymnasien“ herausgab. Zwei ältere Bücher der Art, die aber neuerdings wieder aufgelegt wurden, sind:

Geschichte der römischen Litteratur für höhere Lehranstalten und zum Selbststudium von G.-Dir. Dr. Kopp, 7. Aufl. nach der Umarbeitung von F. G. Hubert besorgt von Dr. D. Seyffert, Prof. am Sophiengymnasium in Berlin. Bei J. Springer in Berlin. 1901. 147 S. 2 Mk.

Geschichte der griechischen Litteratur von Dr. Kopp, 6. Aufl. nach der Umarbeitung von Hubert besorgt von Gerh. Heinr. Müller, Professor am Gymnasium zu Saargemünd. Ebenda. 1901. 243 S. 3 Mk.

Die letten Herausgeber haben sich offenbar eifrig bemüht, die Brauchbarkeit der Bücher durch Zusäße und Aenderungen zu erhöhen, und haben andererseits mit Recht die früher gegebenen Proben von Uebersehungen weggelassen. Daß übrigens viele vieles anders wünschen werden, besonders in der griechischen Litteraturgeschichte (die bis zur Renaissance reicht und vieles jenseits des Schülerinteresses Liegendes enthält), versteht sich von selbst. Um einen solchen Beitrag auch unsererseits zu geben, möchten wir wünschen, daß Seite 176 der Gegenfäß von Aristarchos' und Krates' Homerkritik das nächste Mal zutreffender bezeichnet würde. Dafür könnte dort wegbleiben, daß der erstere „72jährig den Leiden der Wassersucht durch freiwilligen Hungertod ein Ende machte“.

Vortrefflich dient dem Zweck der Schüler durch Anlage, Ausführung und die zahlreichen Bildertafeln und Pläne der

Leitfaden der griechischen und römischen Altertümer, für den Schulgebrauch zusammengestellt von Prof. Dr. Ernst Wagner und Oberlehrer Dr. Georg von liabilinski (Lehrern am Wilhelmsgymnasium zu Königsberg i. Pr.). Zweite verbesserte Auflage. Berlin, Weidmann 1899. XVI u. 188 S., geb. 3 Mk.

Ferner hat in jüngster Zeit die Buchhandlung Velhagen & Klasing erscheinen Lassen:

Kompendium der griechischen und römischen Altertümer, bearbeitet von Dr. Tegge, Prof. am Gymnasium zu Ratibor. I. Teil, griech. Altertümer, 114 S., 1,20 Mk.; II., röm. Altertümer, 216 S., 2 Mk.

Format und Ausstattung sind die gleichen gefälligen, die für die Müller-Jäger'sche Sammlung griechischer und lateinischer Autoren gewählt sind. Der römische Teil ist, was auffallen könnte, hier ungleich umfangreicher ausgefallen, als der griechische: „entsprechend sowohl der Wichtigkeit des Stoffes an sich, als auch der Bedeutung des lateinischen Unterrichtes am Gymnasium", wie die Vorrede sagt. So ist der Umfang der Abschnitte über römische Staatsgewalten, Rechtswesen, Finanzwesen, Kriegswesen auch größer als der der entsprechenden Teile des Wagner-Kobilinski’schen Werkes. Verdient nun die Genauigkeit, mit der Tegge auch manche verwickeltere Verhältnisse dem Schüler klar zu legen sucht, alle Anerkennung, so meinen wir doch: in Anbetracht des Bedürfnisses der Schule hätte Manches wegbleiben können. Dagegen würde sich für weitere Auflagen, die gewiß nicht ausbleiben werden, die Hinzufügung einer topographischen Schilderung des alten Rom empfehlen.

Auch die in Herstellung von Schulausgaben altklassischer Schulautoren mit Velhagen & Klasing wetteifernde Buchhandlung von G. Freytag in Leipzig hat sich jüngst in der Richtung der eben genannten Publikationen bethätigt durch:

Römische Altertümer von Dr. Eduard Hula. Mit einem Plane der Stadt Rom und 60 Abbildungen. 120 S., Preis geb. 2 Mk.

Mit Geschick ist hier der Stoff so gesichtet, daß eben gerade nur das zusammengestellt ist, was der Schüler für die Präparation bei den lateinischen Autoren braucht. Solche Benugung wird zugleich durch einen Inder wesentlich erleichtert. Einen besonderen Vorzug des Buches bilden einzelne sehr instruktive Abbildungen, die in anderen Handbüchern nicht zu finden sind.

Erwähnt sei hier auch, daß vor einem Jahr eine vermehrte dritte Auflage erschienen ist von dem im gleichen Grade praktischen wie wissenschaftlich gut fundamentierten Buch von Prof. Luckenbach in Karlsruhe, dessen erste Auflage wir im Jahrgang 1893 der Zeitschrift besprochen haben:

Abbildungen zur Alten Geschichte für die oberen Klassen höherer Lehranstalten. München und Leipzig, R. Oldenbourg. 72 S. Preis geh. 1,20 Mt., gebunden 1,50 Mk.

Endlich sei der Fortseßung der von Oberlehrer Hugo Hoffmann in Gütersloh herausgegebenen Gymnasialbibliothek gedacht, die den Schülern die reale Kenntnis des klassischen Altertums in geschickter Weise durch Monographien über einzelne Gegenden, Baureste, Einrichtungen, Personen zu vermitteln bestrebt ist. Wir denken an die im vorigen Jahre erschienenen Bändchen:

Pergamon, eine Pflanzstätte hellenischer Künste. Von Prof. Dr. K. Hachtmann. Mit 30 Abbildungen. 111 S. 1,80 Mk.

Xenophon. Sein Leben, seine Geistesart und seine Werke. Von Dr. Edmund Lange. 88 S. 1,20 Mk.

Ein Gang durch die Ruinen Roms (Palatin und Kapitol). Von Prof. Dr. Friedr. Lohr. Mit 5 Bildern und 1 Plan. 72 S., 1,40 Mk.

Von Werken, die nicht für Schüler verfaßt, aber doch der sachlichen Erklärung der Klassiker in der Schule sicher zu Gute kommen werden, nennen wir noch

Die Kunst des Altertums von Wilhelm Lübke, vollständig neu bearbeitet von Prof. Dr. Mar Semrau. Mit zwei farbigen Tafeln und 408 Abbildungen im Text. (Erster Teil des Grundrisses der Kunstgeschichte von Lübke.) Stuttgart, Neff. 371 S.

Geschichte des Altertums von Eduard Meyer. III. Band: Das Perferreich und die Griechen; 1. Hälfte: Bis zu den Friedensschlüssen von 448 und 446 v. Chr. Stuttgart, Cotta. 691 S., 13 Mk.

Geschichte der römischen Dichtung von Otto Ribbeck. Zweite durchgesehene Auflage. II. Band: Augusteisches Zeitalter. Stuttgart, Cotta. 373 S., 8,75 Mk.

Ueber das lezte Werk vgl. Jahrgang 1898, S. 161.

Neue oder neuaufgelegte lateinische und griechische Grammatiken, lebungsbücher und für die Schule bestimmte Ausgaben von Klassikern sollen ein anderes Mal verzeichnet werden.

Zum französischen Unterricht.

Grammaire de Récapitulation de la langue française à l'usage des écoles secondaires von Dr. Th. Link. München und Leipzig, Oldenbourg 1899. Gebunden 2 Mk. 50 Pig.

Das französisch geschriebene Buch ist für die oberen Klassen der verschiedenen Mittelschulen berechnet. Man hat darüber gestritten, ob die Grammatik mit den Schülern in französischer Sprache behandelt werden soll. Ich neige mich zu der Ansicht derer, die jedes Mittel für willkommen halten, mit den Schülern französisch zu sprechen, und ich sehe nicht ein, weshalb man sich dieses Mittels bei der Erlernung der Grammatik entschlagen soll. Das Buch schließt sich an die Breymann'schen Lehrbücher an (nicht nur die Musterbeispiele, sondern auch die Anordnung des grammatischen Stoffs durfte der Verfasser ihnen entlehnen), wenn auch manches von Breymann abweicht, z. B. in den Stammzeiten des Verbums. Breymann nimmt als besondere Kennform das Partic. Prés. an und leitet davon das Gerundium her; doch ist dieses m. E. mehr eine syntaktische Erscheinung und gehört daher nicht in die Formenlehre: die herkömmliche Ableitung der Verbalformen von 4 Hauptformen, wie fie auch Link annimmt, scheint mir annehmbarer. Die Fassung der Regeln in ein gutes Französisch wurde von einem Franzosen geprüft. Das Link'sche Buch ist durchaus empfehlenswert. Maler.

Ausführliche Grammatik der französischen Sprache. Eine Darstellung des modernen französischen Sprachgebrauchs mit Berücksichtigung der Volkssprache von Ph. Plattner. I. Teil. Grammatik der französischen Sprache für den Unterricht. Karlsruhe, Bielefeld, 1899. 464 S., 4 Mk. 80 Pfg.

Die Lehrbücher des Verfassers sind von der Kritik überall günstig aufgenommen worden. Sie haben infolge der Bestrebungen der Methodik in der neueren Zeit mehrfach Aenderungen, vor allem Kürzungen erfahren. So entstand die kurzgefaßte Schulgrammatik der französischen Sprache, die wir seinerzeit einer Besprechung im humanistischen Gymnasium“ unterzogen haben (vgl. 6. Jahrgang 1895, Heft I, p. 33). Sezt hat der Verfasser eine ausführliche Grammatik veröffentlicht, die für Studienzwecke bestimmt ist; durch Vermehrung der Regeln, Anmerkungen und Beispiele wird sie einen sicheren Führer in der Fremdsprache bilden. Nach der Absicht des Verfassers soll nicht ausgeschlossen sein, daß diese Grammatik auch in Schulen Verwendung findet, vorausgesezt daß die betreffende Stundenzahl vorhanden ist und die Lektüre nicht dadurch beeinträchtigt wird. Der Inhalt der ausführlichen Grammatik ist folgender: I. Teil: Lautlehre und Rechtschreibung nebst Interpunktion. § 18 Anm. heißt es: „Talleyrand wird tallèran gesprochen", während im „traité complet par Lesaint", Halle 1890 Seite 80 und 198 „taleran" vorgeschrieben wird. II. Teil: Formenlehre; ihr voraus gehen Laut- und Schriftregeln, wobei die Plural-Bildung auf x statt auf s, die Cédille u. a. besprochen wird. Mit dem Verbum wird begonnen. Nach den Hilfsverba wird im § 73 schon über den Gebrauch derselben in den umschreibenden Zeiten gesprochen, was sonst der Syntar zugewiesen wird. Wir vermissen sowohl eine Bemerkung über die Ableitung der Zeiten, als eine Tabelle der unregelmäßigen Zeitwörter. Das zweite Kapitel handelt vom Artikel, das dritte von Substantivum, Plural-Bildung und Genusregeln. Dankenswert ist § 134 ein Verzeichnis der Wörter, deren Geschlecht leicht verfehlt wird. Dann kommt das Adjektiv, Adverbium, dabei auch schon (§ 163) die Art, wie deutsche Ad= verbia durch verbale Ausdrücke umschrieben werden. In den folgenden Kapiteln werden die anderen Wortarten behandelt, darunter die Präpositionen in großer Ausführlichkeit. Den III. Teil nimmt die Syntar ein, zuerst die Wortstellung in Aussage und Fragesay, dann das Verbum (Tempus- und Moduslehre, Infinitiv und Participium); daran schließt sich die Lehre von den anderen Wortarten. Das ganze Buch, voll von gelehrtem, gründlichem Wissen, wird jedem, der sich über einen Punkt in der französischen Grammatik unterrichten will, überall die genaueste Auskunft geben. Maler..

Lehrgang der französischen Sprache von Ph. Plattner. II. Teil. IV. veränderte Auflage. Karlsruhe, Bielefeld, 1898. 422 ., 4 Mk.

Im Vorwort bezeichnet sich der Verfasser selbst als „Anhänger der gemäßigten, schrittweisen Reform", also der vermittelnden Methode. Er will die Grammatik am Lesestück leh en, ohne Uebungsfäße und Uebungsstücke zum Ueberseßen aus dem Deutschen ins Französische auszuschließen. Auf die sog. Umbildungen legt er besonderen Wert. Auch in diesem Buch findet sich Grammatik, Lesebuch und Uebungsbuch vereinigt. Das Buch kann je nach dem Schulplan in Gymnasien und Realschulen gebraucht werden und ist für vier Jahrespensa berechnet. Voraus geht die regelmäßige Formenlehre von § 1-62; erst von § 62 an bis zum Schluß der Formenlehre (§ 82) finden sich im Lesebuch und im III. Teil (Uebungsbuch) die dazu gehörigen Stücke. Mit dem dritten Schuljahre ist nach dem Plan des Verfassers die regelmäßige Formenlehre abgeschlossen; das vierte beginnt die Syntax mit dem Gebrauch der Hilfsverben (§ 98); die Lehre von der Wortstellung (§ 86-92), Apposition, Teilungsartikel (§ 93-97) ist aber erst für das fünfte Schuljahr bestimmt. So müssen auch die betreffenden Uebungen dazu nach der Inhaltsangabe aus verschiedenen Teilen genommen gesucht werden; ihre Auffindung wird durch die Anordnung des Ganzen erschwert. Was den Inhalt der Lesestücke betrifft, so ist dieser hauptsächlich aus der französischen Geschichte und dem französischen Leben entnommen; auch die französische Litteratur der klassischen Zeit (Racine, Molière) ist berücksichtigt, und die französischen und deutschen Stücke darüber können dem Schüler sehr förderlich sein. Die äußere Ausstattung des Buchs verdient mustergiltig genannt zu werden.

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Hieran schließen wir noch die Besprechung eines Buchs, das allerdings kein Schulbuch ist, aber dem Lehrer vielfach gute Dienste leisten wird.

Vocabulaire technique, français-allemand et allemand-français; technisches Vokabular für höhere Lehranstalten und zum Selbstudium für Studierende, Lehrer, Techniker, Industrielle von Prof. Dr. F. J. Wershoven, II. umgearbeitete und vermehrte Auflage. Leipzig, Brockhaus, 1897. 2 Mk. 80 Pfg.

Bei der überaus wichtigen Stellung, die heute die technischen Wissenschaften einnehmen, war es ein glücklicher Gedanke, ein Wörterbuch herauszugeben, das in handlicher Form_und in übersichtlicher Weise Ausdrücke der verschiedenen technischen Wissenschaften zusammenstellt. Das vorliegende Vokabular erfüllt demnach ein entschiedenes Bedürfnis, wenn auch nicht für die Schule. Dadurch daß es nach Materien geordnet ist, können die Wörter mühelos aufgefunden werden, was noch durch ein am Schluß des Büchleins angefügtes alphabetisches deutsches und französisches Register erleichtert wird. Es enthält zuerst die Ausdrücke aus der Physik, darunter die der Akustik, Optik, Elektrizität und Meteorologie; dann die aus der Chemie und im Anschluß daran die des Bergbaus, der Eisenindustrie, Zucker-, Papier- und BierFabrikation; endlich die aus der Maschinenlehre mit dem Bau und Betrieb der Eisenbahnen. Der Eisenbahnhochbau, wie die Architektur überhaupt ist nicht mit aufgenommen. Die II. vermehrte Auflage enthält über 6000 Ausdrücke. Aus dem Gesagten ergiebt sich der praktische Wert für jeden, der entweder auf Reisen in Frankreich oder beim Lesen franzöfischer technischer Bücher sich Rat holen will. Einen Druckfehler bemerkten wir auf Seite 175 le voyageurs. Dr. Maler.

Zum englischen Unterricht.

Konrad Meier und Bruno Aßmann, Hilfsbücher für den Unterricht in der englischen Sprache. Teil I: Englische Schulgrammatik, XVI, 213 S. Teil II: Englisches Lese- und Uebungsbuch. A. Unter und Mittelstufe VIII, 188 S. nebst 2 S. Regententafeln, 7 S. Liederanhang und einer Karte der Umgebung von London. Bei Dr. Seele & Co. Leipzig 1899.

Eine hervorragende Leistung auf dem Gebiet der englischen Sprachlehre, diese beiden Hilfsbücher! Die Grammatik, in besonderem Bande vorliegend, ist synthetisch gehalten. Sie ist für Schüler bestimmt, die sich die grammatischen Grundbegriffe schon durch Erlernung einer oder mehrerer Fremdsprachen erworben haben, in allen Abschnitten begegnen wir einer eigenartigen, anziehenden Behandlungsweise, in der Wortlehre z. B. beim Substantivum und bei den Präpositionen. Geistvoll ist die Sazlehre aufgebaut, sie bietet dem Schüler eine gute geistige Schulung. Die im allgemeinen reichlich bemessenen Beispiele geben ein modernes Englisch. Wie die Grammatik, wirkt auch das Lese- und Uebungsbuch in anregender Weise. Eingeleitet von einem Lautkurs, steigt der Lesestoff von kurzen Anekdoten und Beschreibungen, die die Natur, die Geschichte und das Familienleben Englands zum Gegenstand haben, auf zu längeren Erzählungen und verbindet immer geschickte Ulebungen mit einer trefflichen Einführung in die englischen Zustände.

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