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empfehlen, die den kirchlichen und pädagogischen Ansprüchen gerecht wird. Ein Entwurf eines solchen Katechismus ist der Arbeit beigegeben. Heidelberg.

Grüß.m a cher. H. Zander, Gymn.-Prof. in Gütersloh: Luthers bleibende Be: deutung für evangelische Schulen. Festrede am Lutherjubiläum, gehalten in der Aula des Gymnasiums zu Gütersloh (20 Pig.) und Derselbe: Weihe und Glück der christlichen Erziehung, Vortrag. (20 Pig.)

In diesen beiden Vorträgen, welche die Verlagsbuchhandlung C. Bertelsmann zum 50jährigen Jubiläum des Gymnasiums Gütersloh neu aufgelegt hat, weht ein frischer, fröhlicher Geist. Im ersten ist der Nachweis geliefert: wie bei Luther der Gymnasialgedanke aus der Seelsorge geboren ward, so soll das Lehramt der höheren Schulen auch heute noch ein Tempelwerk sein, und der an der Bibel genährte christliche Geist wird als befreiende Macht für jeden Lernenden gerade in seiner Eigenart, und zwar gleich offen für Humanistif, Geschichte und Mathematik, sich wirksam zeigen. In der zweiten Nede strahlt Weihnachtsstimmung und mahnt uns Erzieher, als Virtuosen der Freude durch das eigene Beispiel unsern Schülern jene ernite Bigeisterung einzupflanzen, weiche den Mut zum Kampf gegen verkehrte Richtungen der Gegenwart aus der Schule ins Leben mitbringt. Wth.

Heilig ist mir die Sonne. Montagsansprachen von Otto Schroeder, Leipzig, Teubner 1901. 44 S., geh. 1,20 Mk.

„Diese Montagsansprachen sind hervorgegangen aus Schulandachten, die der Verfasser während der leßten fünf und zwanzig Jahre, in regelmäßigem Wechsel mit den anderen Lehrern, am Joachimsthalischen Gymnasium gehalten hat.“ Geistvolle Gedanken und markige Sprache wird der Leser, der etwas vom Verfasser kennt, erwarten, und der Leser wird nicht enttäuscht sein. Für den Hörer aber, besonders für den jugendlichen, für den doch dieje Ansprachen bestimmt waren, hat zweifellos eines hinzukommen müssen, damit er wirklich empfange, was ihm geboten wird, ein ungewöhnlich langsamer und kunstvoller Vortrag.

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Zum deutschen Unterricht. Wilh. Gliese, Kurze Einführung in das Studium des Gotischen. Heidelberg, Carl Winter, 1900. 103 Š.

GI. stellt sich eine ähnliche Aufgabe wie Zupika mit seiner Einführung ins Mhd. Er will den Gotisch Lernenden auf einem kürzeren Wege als bisher zum Ziele führen, indem er ihn sofort an die Terte selbst heranführt, mit ihm liest und überseßt. Zu diesem Behufe hat er Marc. II, 1-12 ausgewählt, ein Kapitel, das auch Braune in seine gotische Grammatik aufgenommen hat.

Die Erklärung des Tertes ist sehr elementar gehalten. Das Griechische und Lateinische wird zur Erläuterung häufig herangezogen, doch hätte dies konsequenter geschehen können; so hätte unter huljan p. 40 auf lat. celare, griech. ZULÓTTO, unter himma p. 91 auf lat. cis, citra hingewiesen werden fönnen. Sonst ist mir noch aufgefallen, daß Gliese p. 25 sagt, viele Gelehrte wie Streitberg (Got. Elementarbuch 1897) jähen in der Endung -da des schwachen Präteritums eine Präteritalform des Verbums ,thun“. Es hätte sich doch wohl der Mühe verlohnt, auch die andere Erklärungsart zit erwähnen. An zwei Stellen (p. 50 und 86) wird nachdrücklich darauf hingewiesen, daß got. saihvan und ahd. sëhan nicht verwandt seien mit lat. sequor, obwohl sie, wie Verf. zugiebt, auf eine idg. Wurzel * seq zurückgehen. Meines Erachtens sind die Gründe, die gegen den Zusammenhang sprechen, feineswegs durchschlagend (vgl. Kluge, Etym. W.-B.% unter „sehen“). Inrichtig ist es, wenn Gl. p.

18 unter gards erklärt, das Wort gehe auf lat. hortus zurück, aus h werde g.

Jim Ganzen wird das Buch dem Gotisch Studierenden vortreffliche Dienste leisten. Auch der Lehrer des Deutschen wird es in Prima gut verwenden können. Freiburg.

D. Meisinger. Uhi Wilhelm, Das deutsche Lied. Acht Vorträge. Leipzig, E. Avenarius. 1900. 314 S.

Nicht bloß das Volkslied wollte der Verfasser behandeln, sondern überhaupt das weltliche sangbare Lied von der Zeit des dreißigjährigen Krieges bis zur Gegenwart, bis zum sozialdemokratischen Liederbuch, für das er allerdings eine größere Auswahl hätte bieten können. - Willkürlich ist die Einteilung, die der Verfasser vorgenommen. In den Straßburger Kreis faßt er die Anfänge vom Pietismus und Gellert ab zusammen, weil in dieser Periode in Straßburg Goethe und Herder eine Zeitlang zusammengewesen; des Malers Müller, der auch eine Reihe sangbarer, volkstümlicher Lieder gedichtet hat, gedenkt er bei dieser Ge

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legenheit gar nicht. Der Halberstädter, Göttinger, Berliner, Heidelberger Kreis sind nicht besser motiviert. Höchst sonderbar ist die Benennung der Zeit nach 1813 als gelehrte Periode, obwohl diese Jahre ganz besonders reich an lyrischen Talenten gewesen sind, nur weil die Dichter z. T. auch Sammler von Volksliedern gewesen sind; daran soll sich die Periode der Praxis schließen, obwohl auch später die gelehrte Sammelarbeit nicht nachgelassen hat und nur mit der poetischen Praxis weniger Fühlung hatte als früher. Es mag für eine Schar junger Zuhörer erheiternd wirken, wenn die ehrwürdigen Gestalten der Litteratur etwas an der Perücke gezaust werden, aber geistreich ist doch die burschifose Manier gewiß nicht, wenn erzählt wird, wie „Flopstock im warmen Neste fißt“, nachdem er 20 langweilige Gefänge Messias vollendet

, wenn Hamann als geschwäßiger Poseur, Herder als ein Mann geschildert wird, der mit Kleister und Scheere Bücher Fabriziert u. dgl. Auch Komplimente vor modernen Regungen, wie: „Heyne besaß Weltruf, obwohl er klassischer Philologe war“, sind wohlfeile Späße, die höchstens einmal amüjant nach Tisch sind. Der Verfasser hatte die löbliche Absicht, in den Liedern das allmähliche Auffommen neuer Stimmungen, Gedan ken, Weltanschauungen zu verfolgen und im Zusamnienhange mit den Wandlungen der Kultur zu zeichnien. Hier hätte sein Studium allerdings tiefgründiger sein können; dann hätte er gewiß nicht verkannt, daß Klopstocks Oden allerdings nachhaltig auf jüngere volkstümliche Dichter gewirkt haben, daß die Themen, welche auch vom Göttinger Hain so gut wie von Claudius (S. 189) u. a. variiert werden, fast alle auf diesen Altmeister zurückgehen. Als Freimaurergejänge werden Mozarts Arie „Sarastros Gesang“ und Rollbergs „An die Natur“ („, beides heidnische Weisheitslehren!“) genannt und als dritte Schwester, die „Vertreterin christlicher Moral“, Schillers Ode „Ai die Freude“ (S. 184). Indessen Schiller hat gerade hier das Christliche von dem Ideal, das Klopstock in der Züricher Ode für die Jugend seiner Zeit aufstellte (»Süße Freude“ Str. 3 u. 8), abgestreift und durch philosophische Elemente erseßt. Klopstock selbst übrigens knüpfte ganz offenbar an Hagedorns Lied „An die Freude“ an, die wiederum wohl von Grécourt angeregt ist. Auch das Schlagwort „Tugend und Freude“, das Gleim zugeschrieben wird (S. 286), ist von Klopstock'schem Geiste eingegeben. Das Buch giebt manche dankenswerte Notiz, aber für den Druck hätten die Vorträge noch sorgfältiger Durcharbeitung bedurft, und auch jener eilig belehrende Ton in kurzen und fürzesten Säßen, der für manche Wanderredner zur bequemen Gewohnheit geworden ist, würde dann vielleicht verschwunden sein. Jedenfalls ist der Stoff in der vorliegenden Darstellung nicht genügend gesichtet und durchdrungen.

F. Roesiger. Die wachsende Berückfichtigung mundartlicher Sprache und Dichtung hat zwei Sammlungen veranlaßt, die beide sicher ihre Freunde finden werden.

Heimatklänge aus deutschen Gauen, ausgewählt von Dr. D. Dänhardt (Lehrer zu St. Thomä in Leipzig). I. Aus Marisch und Heide. Mit Buchschmuck von Robert Engels. Leipzig, Teubner. 170 S. 2,60 Mk.

Gedichte und Prosastücke gehören, wie schon der Titel sagt, sämtlich den norddeutschen Gauen an. Die Auswahl ist vortrefflich und wird auf jugendliche Gemüter ehenso wie auf ältere ihre Wirkung nicht verfehlen. Wir denken uns dieses und jenes vom Lehrer vorgelesen und, so weit notwendig, erläutert. Daß in dieser Weise Dialektdichtung sehr wohl in der Klasse verwandt werden kann und nicht bloß interessiert, belehrt, erheitert, sondern auch das Gemüt zu erheben vermag, das hat Dr. Dänhardt als Lehrer erfahren. Das andere Buch solchen Inhalts trägt den Titel:

Deutsche mundartliche Dichtungen. Für den Schulgebrauch herausgegeben von Dr. Wilhelm liahi, Seminardirektor in Pfalzburg in Lothr. Mit einer Sprachenkarte. Leipzig und Prag, Freytag & Tempsky 1901. 201 S., geb. 2 ME.

23 Dichter aus den verschiedensten Teilen Deutschlands (auch Desterreichs und der Schweiz) sind durch Gedichte und Stücke von Dichtungen vertreten, durch die meisten: Hebel, von Kobell, Stieler, Klaus Groth, . Fritz Neuter. Die Anordnung ist nicht, wie es doch wohl prattisch wäre, geographisch. Eine Einleitung giebt Auskunft über die deutschen Munds arten; Anmerkungen geben zweckmäßige biographische Notizen über die Dichter, ferner die Umjeßung von stärker abweichenden dialektischen Formen und von Dialektworten in das Schriftdeutsche (worauf sich die Dänhardt'sche Adnotatio beschränkt) und auch manche erwünschte sachliche Erklärung.

Ernst Müller, Regesten zu Friedrich Schillcrs Leben und Werken. Leipzig, Voigtländer. 1900. 178 S., geh. 4 Mk.

Eine Ergänzung zu jeder Schillerbiographie, so genau als nur möglich alle Ereignisse in chronologischer Reihenfolge firierend. Es hat freilich seine Schwierigkeiten, die Regestenform auf die Litteraturgeschichte zu übertragen, das Werden und Wachsen der dichterischen Entwürfe, die des Dichters Thaten sind, zu datieren. Schon eher ist es möglich, wenn nur Reisen oder Katarrhe zu berichten sind. Aus dem Briefwechsel immer das Wesentliche hervorzuheben und es kurz in seiner Bedeutung zu würdigen, ist eine bedeutende und lohnende Aufgabe. Hier hat der Verf. m. E., nach einzelnen Stichproben zu urteilen, nicht immer das Richtige getroffen. Diese Ausstellung soll nicht hindern, das Nürliche seiner Fleißigen Arbeit für die Schillerforschung anzuerkennen.

F. R.

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Zur philosophischen Propädeutif. Piuchologische 5duiversuche mit Angabe der Apparate. Zusammen: gestellt von Dr. Alois Höfler, Privatdozent der Philosophie und der Pädagogik an der Universität Wien, k. k. Schulrat und Professor an der Theresianischen Akademie in Wien, und Dr. Stephan Witaselt, Privatdozent der Philosophie an der Universität Graz. Leipzig, J. A. Barth 1900. 30 S., 1,20 Mk.

Während der philosophische Interricht in den meisten Staaten Deutschlands in neuerer Zeit mit Unrecht ganz oder fast ganz abgeschafft ist, hat er in den österreichischen Gymnasien eine feste Stätte: auf der zweitobersten Stufe wird seit 1849 die Logik in zwei wöchentlichen Stunden, auf der obersten in ebeníovielen die empirische Piychologie gelehrt, und zwar in der auch nach unserer Meinung allein fruchtbaren Weise, daß von Beobachtungen ausgegangen wird, die die Schüler an sich selbst gemacht haben. Dazu dienen nun auch vielfach Erperimente, die im Unterricht vorgenommen werden. Auch die amtlichen Instruktionen empfehlen sie mit den Worten: „Außerdem ist das psychologische Experiment nicht zu entbehren, das sich in Bezug auf Brauchbarkeit dadurch vor dem physikalischen Experimente auszeichnet, daß es sich vielfach auch ohne jeden Apparat in der leichtesten Weise durchführen läßt. Wird die sich daran schließende Diskussion geschickt eingeleitet und geführt, so ist nicht nur Vertiefung und Dauer der gewonnenen Einsicht, sondern auch das lebhafteste Interesse der Schüler sicher." Solcher Versuche werden 75 in dem obengenannten Schriftchen kurz beschrieben und, soweit Apparate dazu notwendig, dieselben genau angegeben. (Es sind meist solche, die jede physikalische Sammlung besikt. „Was darüber hinausgeht, überschreitet faum den Wert von 25 Gulden." Das beiliegende Preisverzeichnis einer Wiener Handlung bestätigt dies.) Der Unterzeichnete bedauert sehr, daß, als er bei Gelegenheit der Wiener Philologenversammlung verschiedenem Unterricht in mehreren Wiener Gymnasien beiwohnte, er von philosophischer Propädeutik nur eine Lektion Logik gehört hat. Was ihm an der erperimentellen Methode des psychologischen Unterrichts sehr zusagt, ist auch die Förderung, welche dadurch die Einsicht in die seelischen Vorgänge erfährt, aber mehr noch die, welche der Beobachtungsgabe zu teil wird. Necht fraglich erscheint mir nur, ob sich überall eine zu diesem Verfahren geeignete Lehrkraft findet. Daß Herr Höfler die Sache vortrefflich macht, bezweifle ich keinen Augenblick.

U. Philosophische Propädeutik auf naturwissenschaftlicher Grundlage für höhere Lehranstalten und zum Selbstunterricht. Von August Schulte-Tiggeş, Oberlehrer am Realgynınasium zu Barmen. Berlin, G. Reimer 1900. II. Teil. 114 S., Preis 1,80 Mk.

Der erste Teil dieser Arbeit (im gleichen Verlag erschienen, Preis 1,20 ME.) hatte die Methoden naturwissenschaftlicher Forschung nach ihrem logischen Gehalt erörtert; der zweite legt dar, wie man sich nun mit Hilfe dieser Methoden die Erscheinungen in der leblosen Natur und die physischen und psychischen Vorgänge in der lebenden Welt zu erklären gesucht hat, eine Darlegung, welche frei von materialistischem Dogmatismus überall mit besonnener Skepsis auf die Grenzen und Lücken der gewonnenen Erkenntnisse hinweist

. Beide Teile erweisen sich als sehr nüßliche Quellen der Belehrung insbesondere für Lehrer der Logik, die den naturwissenschaftlichen Forschungen ferner stehen.

Wörterbuch der philosophischen Begriffe und Ausdrücke, quellenmäßig bearbeitet von Dr. Rudolf Eisler. Berlin 1900, Mittler & Sohn. V.--VIII. Lieferung, S. 385-956, die Lieferung zu 2 Mk.

Dieses Lerifon, dessen vier erste Lieferungen wir im Jahre 1899 S. 104 angezeigt haben, hat mit der VIII. Lieferung seine Vollendung erreicht und erscheint uns nach der zweiten Hälfte ebenso wie nach der ersten, abgesehen von vielem anderem Nußen, den es stiften wird, als ein sehr erwiinschtes Hilfsmittel für Vorbereitung zum philosophischen Unter: richt an höheren Schulen, wenn derselbe, wie wir meinen, besonders anch dahin streben soll, in den Köpfen der Schüler Klarheit über die Bedeutung der üblichsten philosophischen Kunstausdrüde zu schaffen. Wenn diese Belehrung in den Gymnasien zum größten Teil von dem Gebrauch antifer Philosophen ausgehen wird, so bietet auch nach dieser Richtung das Eisler'sche Lexikon, soweit wir es durchgesehen, fast immer die nötige Belehrung.

Ebenso ist im Interesse auch des Unterrichts an höheren Schulen zu bewillkomminen die gleichfalls im vorigen Jahr erfolgte Vollendung der zweiten Auflage von der

Geschichte der Philofophie von Dr. W. Windelband, Professor an der Universität zu Straßburg. Tübingen und Leipzig, F. C. B. Mohr, 571 S. 12 Mk. In ihr ist das Eigenartige des Buches gewahrt, die meisterhafte Darlegung, wie die philosophischen Begriffe und Probleme fich entwickelt haben und wie die Lösung der lekteren im Lauf der Jahrhunderte seit den Tagen der ionischen Weisen versucht worden ist

. Die Persönlichkeiten und persönlichen Verhältnisse aber derer, die Träger dieser Entwicklung waren, haben in der nenen Auflage ungleich mehr Berücksichtigung erfahren. Zugleich ist der Endabschnitt über die Philosophie des 19. Jahrhunderts wesentlich erweitert worden. Er schließt mit einer Würdigung Nießiche’s.

Wir fügen die Erwähnung von Büchern an, die dem Verständnis einzelner Philosophen dienen wollen:

Die Gestalt des Bolirates in der Litteratur des vorigen Jahrhunderts, von Emil Brenning (Sonderabdruck aus der Festschrift der 45. Versammlung deutscher Philologen und Schulmänner). Bremen, 6. Winter 1899. 59 S., 80 Pig.

Platon von Wilhelm Windelband (Nr. IX von Frommans Klassiker der Philosophie, herausgegeben von Prof. Dr. Rich. Falckenberg in Erlangen). Stuttgart, Fr. Fromman (Þauff) 1900. 190 S., geh. 2 Mk., geb. 2,50 Mk.

Ein Buch, das nicht blos kein Lehrer der philosophischen Propädeutik, sondern auch keiner ungelesen lassen darf, der den Schülern platonische Schriften zu erklären hat.

Zur Lehre von der Willens freiheit in der Nicomach ischen Ethit. Von Dr. Alfred kastil. Prag, Š. G. Calve. 1901. 44 S., 1 Mk.

Immanuel kaits kritilt der reinen Vernunft. Herausgegeben, erläutert und mit einer Lebensbeschreibung versehen von J. V. v. Kirch mann. Achte revidierte Auflage bearbeitet von Theodor Valentiner (Philosoph. Bibliothek Bd. 37). Leipzig, Dürr 1901.769 S., 4 Mk.

kantkritik oder Kantstudium? Für Immanuel Rant. Von Dr. Ludwig Goldschmidt, Mathematischer Revisor der Lebensversicherungsbank f. D. in Gotha. Gotha, Thienemann 1901. 218 S., 5 MK.

Eine Streitschrift gegen Paulsens Buch über kant.

kant-Aussprüche. Zusammengestellt von Dr. Raoul Richter, Privatdozent an der Universität Leipzig. Leipzig, Wunderlich 1901. 111 S. 1,20 Mk.

Gesondert in die der vorkritischen und die der kritischen Periode und innerhalb der Perioden nach Materien geordnet. Die Aussprüche über Erziehung in der zweiten Periode reichen von S. 169-180.

Fichte's Atheismusstreit und die Kantische Philosophie. Eine Säkularbetrachtung von Dr. Heinr. Rickert, o. Prof. der Philosophie an der Universität Freiburg i. B. Berlin bei Tieuther & Reichard 1899. 31 S., 80 Phg.

Klassicismus und Naturalismus bei Friedr. Theodor Vischer. Von Erich Heyfelder. Berlin 1901. K. Gärtner. 86 S.

Eine Erstlingsarbeit, wenn wir nicht irren, aber eine, die den Wunsch erweckt, daß ihr bald ähnliche desjelben Verfassers folgen möchten. In einer Einleitung wird die Entwicklung der Aesthetik skizziert und dann eine klare Charakteristik von Vischers Standpunkt oder vielmehr von seinen Standpunkten gegeben und, wie er zu ihnen gelangt ist, klargelegt. Erinnerungen an Friedrich Nietzsche. Von Dr. Paul Deussen, Prof. der Philosophie an der Universität Kiel. Leipzig, Brodhaus 1901. 111 Seiten, broich. 2,50 Mk.

Die Persönlichkeit Niepsches kennen zu lernen, die Entwicklung seines wissenschafllichen Denfens und Strebens, dazu wird dieses Buch sicher beitragen, vor Allem die zahlreichen hier abgedruckten Briefe von ihm an jeinen Schulfameraden und freuen Freund Deussen, aber auch was der Leitere ans jeinen Erinnerungen mitteilt. Vorwiegend erhält man allerdings Einblicke in die Jahre des Verstorbenen, die den Philologen am meisten interessieren, in die Schul-, Sindien- und Professorenzeit, in Nietzsches Verhältnis zu seinem Meiiter Nitschl, zu Kichard Wagner, zu gleichaltrigen Freunden. Aber auch über seine philojophische Entwicklung empfangen wir Aufflärungen, über die beherrschende Wirkung, die Schopenhauer auf ihn übte, und wir erfahren, wie Deussen Nieviches Weltanschauung beurteilt.

Zum lateinischen und griechischen Interricht. Kleine Schriften von Erwin Rohde. I. Band: Beiträge zur Chrono logie, Quellenkunde und Geschichte der griechischen Litteratur. II. Band: Beiträge zur Geschichte des Romans und der Novelle, zur Sagen-, Märchen- und Altertumskunde. Tübingen und Leipzig, J. C. B. Mohr (Siebeck) 1901. XXVII, 436 und 481 S., zus. 24 Mk.

Diese von Friß Schöll besorgte hocherfreuliche Sammlung der wertvollen kleineren Arbeiten eines der bedeutendsten Philologen des verflossenen Jahrhunderts, die mittelbar auch für den klassischen Schulunterricht von entschiedener Bedeutung sind, wird in einem der nächsten Hefte besprochen werden.

Das Dringen auf eingehendere sachliche Interpretation der altklassischen Schriftsteller und auf die Einführung der Schüler in das Kulturleben des Altertums hat offenbar mitveranlaßt, daß seit einer Neihe von Jahren Kompendien der römischen und griech ischen Altertii mer und Litteraturgesch i chte zum Gebrauch der Schüler erschienen sind. Als ein sehr glücklicher Versuch in Kurze zujammenzufassen, was die Gymnasiasten auf den verschiedenen Stufen in dieser Hinsicht erfahren und behalten sollen, muß das Büchlein gelten, das Oberschulrat Wohlrab in Dresden zuerst 1889 bei Teubner unter dem Titel Die altklassischen Realien im Gymnasien“ herausgab. Zwei ältere Bücher der Art, die aber neuerdings wieder aufgelegt wurden, sind:

Geschichte der römischen Litteratur für höhere Lehranstalten und zum Selbststudium von 6.-Dir. Dr. Kopp, 7. Aufl. nach der Umarbeitung von F. (G. Hubert besorgt von Dr. O. Seyffert, Prof. am Sophiengymnasium in Berlin. Bei I. Springer in Berlin. 1901. 147 S. 2 ME.

Geschichte der griechischen Litteratur von Dr. Kopp, 6. Aufl. nach der Ilmarbeitung von Hubert besorgt von Gerh. Heinr. 112üller, Professor am Gymnasium z11 Saargemünd. Ebenda. 1901.243 S. 3 MK.

Die lezten Herausgeber haben sich offenbar eifrig bemüht, die Brauchbarkeit der Bücher durch Zujäße und Aenderungen zu erhöhen, und haben andererseits mit Recht die früher gegebenen Proben von Uebersetzungen weggelassen. Daß übrigens viele vieles anders wünschen werden, besonders in der griechischen Litteraturgeschichte (die bis zur Renaissance reicht und vieles jenseits des Schülerinteresses Liegendes enthält), versteht sich von selbst

. Ilm einen solchen Beitrag auch unsererseits zu geben, möchten wir wünschen, daß Seite 176 der Gegensaß von Aristarchos' und Krates' Homerkritik das nächste Mal zutreffender bezeichnet wiirde. Dafür könnte dort wegbleiben, daß der erstere „72 jährig den Leiden der Wasserjucht durch freiwilligen Hungertod ein Ende machte".

Vortrefflich dient dem Zweck der Schüler durch Anlage, Ausführung und die zahlreichen Bildertafeln und Pläne der

Leitfaden der griechischen und römischen Xitertümer, für den Schulgebrauch zusammengestellt von Prof. Dr. Ernst Wagner und Oberlehrer Dr. Georg von liobiliuslii (Lehrern am Wilhelmsgymnasium zu Königsberg i. Pr.). Zweite verbesserte Auflage. Berlin, Weidniann 1899. XVI u. 188 Š., geb. 3 ME.

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