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Das humanistische Gymnasium

Organ des Gymnasialvereins

Zwölfter Jahrgang

1901

Der Jahrgang umfaßt durchschnittlich 12 Bogen.

Gewöhnlich viermal im Jahr crscheint ein Heft.
Preis jährlich 3 Mart (einschließlich freier Zusendung im Inland) für Solche,

welche nicht Vereinsmitglieder find.

Zu beziehen durch alle Buchhandlungen
und direkt unter Kreuzband gegen Voreinsendung des Betrages von

der Verlagsbuchhandlung.
Anzeigen: 35 Pf. für die gespaltene Petitzeile. Beilagen nach Vereinbarung.
Sdriften, deren Besprechung gewünscht wird, jind an Carl Winter's

Universitätsbuchhandlung in Heidelberg zu senden.

Heft III u.IV

Herausgegeben von Geh. Reg.-Rat Prof. Dr. Obfar Jäger

und

Geh. Hofrat Prof. Dr. Gustav uhlig in Bonn

in Heidelberg.

Juhalt.

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Seite
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An die Mitglieder des Gymnasialvereins, von den Herausgebern
Aus der Junikonferenz, von u. ..
Aus den letzten preußischen Rammerverhandlungen
Die Saalburg II, von R. Blümlein
Die 38. Versammlung des Vereins rheinischer Schulmänner

Darin : Bericht über die Ereignisse des lekten Jahres auf dem Gebiet

des höheren Schulwesens, von D. Jäger
Die XXI. Generalversammlung des bayrischen Gymnasiallehrervereins,

von H. Schott, mit Nachschrift von u.
Vom Realschulmänner-Verein
Zeugnisse über den griechischen Unterricht
Zeitungs- und Zeitschriftenschau, von u.
P. Natorp: Was uns die Griechen sind, bespr. von Th. Hartwig
P. Cauer: Wie dient das Gymnasium dem Leben ? bespr. von u.
Fr. Neubauer: Die Zukunft des Gymnasiums, bespr. von U.
A. Fischer: Das alte Gymnasium und die neue Zeit, bespr. von u.
Die Bedeutung der Bundesratsbeschlüsse über die Zulassung zur ärztlichen

Prüfung, aus der Kreuzzeitung
Wie denken die Lehrer an preußischen Realgymnasien über größere Auss

dehnung des Lateinunterrichts an diesen Anstalten? v. Qu. Steinbart u. U.
Oskar Jägers Abschied von seinem Schulamt, von H.
† Richard Richter
Litterarische Anzeigen (Reins Encyklopädie; Russels German Higher Schools;

Matthias, Aus Schule, Unterricht und Erziehung; Norden, Die antife
Kunstprosa; Scheibert, Deutsches Werden und Walten; Woermann,

Geschichte der Kunst; Weger, Die Schulmeister in Berlin)
Mitteilungen
Einladung zur diesjährigen Bersammlung des Gymnasialvereins .

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.

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Die Leser werden gebeten, die Mitteilungen auf der zweiten Seite de Umidlage zu beachten.

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An die Mitglieder des Gymnasialvereins. Dbgleich die übliche Bogenzahl der Zeitschrift im laufenden Jahrgang bereits überschritten ist, wird doch noch ein weiteres Geft in diesem Jahr ausgegeben werden.

Die Geldsendungen (Mindestbeitrag für Deutschland und Österreich 2 Mk. und 5 Pf. Bestellgebühr, für die anderen Länder 21/2 Mt.) sind an Herrn Professor Dr. Yilgard" in Veidelberg, Plödftraße 73, zu richten, aber nicht in der Zeit vom 1. August bis zum 15. September. Auf der Rüdseite der Postkarte möge gefälligst bemerkt werden, für welches Jahr der Beitrag gelten foll; wo Zweifel walten, für welches die letzte Zahlung geleistet worden ist, wird der genannte Herr gern Auskunft erteilen. Werden Beiträge für ein Kollegium gemeinsam gesandt, so bitten wir bei etwaigen Veränderungen in Bezug auf Zahl oder Namen der Mitglieder um möglichst genaue Angaben. Der Empfang jeder Geldsendung wird ausdrüdlich bescheinigt. Falls die Bescheinigung nach Ablauf von 14 Tagen nicht eingetroffen ist, wolle man sie einfordern.

Wenn bei Sendung mehrerer zur Verteilung bestimmter Exemplare die Zahl der Hefte nicht ausreicht, ersuchen wir um sofortige Nachforderung. Überzählige Exemplare bitten wir nicht zurüđzusenden, sondern an etwa für den Inhalt sich interessierende Nichtmitglieder zu geben.

Veränderungen des Wohnsißes sind von den Mitgliedern gefälligst immer bald Herrn Dr. Hilgard mitzuteilen.

6. U.

Von den Zeitschriften, die wir im Austausch erhalten, sind uns seit Anfang November v. 3. zugegangen: Blätter für das Gymnasialidhulwesen, herausgegeben vom Bayrischen Gymnasial

Yehrerverein, XXXVI 1 - XXXVII 8. Gymnasium, herausgegeben von Þ. Meyer und U. Wirmer, XVIII 2 – XIX 10. Deutsche Zeitschrift für ausländisches Unterrichtswesen, herausgegeben von

F. Wychgram, VI 2. 3. Revue internationale de l'Enseignement, publiée par la Société de l'Enseigne

ment supérieur, XL 11 - XLI 6. Educational Review, edited by N. Murray Butler, XX 4 — XXII 1. The School Review, edited by Ch. H. Thurber, VIII 9 IX 6. Journal of School Geography, edited by R. E. Dodge, IV 9 – V 6. La Rassegna Scolastica, herausgegeben von D. Giannitrapani, VI 6 – 36. Moskauer Philologische Rundschau, herausgegeben von Adolph und Appelroth,

XVIII 1 — XIX 2.

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J. B. Metzlerischer Verlag in Stuttgart. Erschienen: der Erste bis siebente Halbband

Aal bis Cornificius

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in neuer Bearbeitung unter Redaktion von

Georg Wissowa. Über 100 Mitarbeiter, Autoritäten auf den Gebieten der Geographie und Topographie, Geschichte und Prosopographie, Litteraturgeschichte, Antiquitäten, Mythologie und Kultus, Archäologie und Kunstgeschichte. Dieses monumentale Werk ist auf 10 Bände (zu 90 Bogen) berechnet und bildet ein höchst wertvolles Bestandstück

jeder philologischen Bibliothek.

Preis des Vollbandes M. 30.-, des Halbbandes M. 15.-.

An die Mitglieder des Gymnaftalvereins.

Die Ereignisse, welche das verflossene Jahr für das höhere Schulwesen Preußens und damit des ganzen deutschen Schulgebiets zu einem so bedeutungsvollen gemacht haben, können nicht verfehlen, auch auf unseren Verein und unfere Zeitschrift ihren Einfluß zu üben.

Die Versammlung zu Braunschweig hat sich, wie bekannt, dahin ausgesprochen, daß, wenn Oberrealschule und Realgymnasium auch die Pflicht, für die afademischen Studien vorzubereiten, übernehmen wollen oder sollen, vom Standpunkt des Gymnasialvereins gegen die Einräumung der entsprechenden Rechte kein Einspruch zu erheben sei. Man hat dabei aber mit Nachdruck betont, daß der Verein an seiner Ueberzeugung von der besonderen Bedeutung der humanistischen Schulbildung und speziell des griechischen Unterrichts für das Bildungsleben unserer Nation festhalte.

Diese Erklärung hat durch die Zustimmung von mehr als 15000 Männern) aus allen Teilen unseres Vaterlandes ohne Unterschied der Ron fefsion oder Berufsstellung Bestätigung und Gewicht erhalten.

Inzwischen ist für den preußischen Staat auf der Berliner Konferenz vom Juni vorigen Jahres im Prinzip die Berechtigung für Realgymnasium und Oberrealschule, ihre Abiturienten zu akademischen Studien zu entlassen, ausgesprochen worden, und der Kaiserliche Erlaß vom 25. November v. S. hat dies bestätigt. Wir begrüßen in dieser Entscheidung zunächst Eines: dem irreführenden Wort vom Monopol des Gymnasiums ist damit ein Ende gemacht; und indem zugleich dem preußischen Gymnasium mindestens ein Teil der im Jahr 1892 dem Latein entzogenen Zeit zurückgegeben wurde, ist von dein in jenem Jahr zu schwerem Schaden der nationalen Bildung betretenen Wege ein Schritt zurückgethan und die Aufgabe, die dem deutschen humanistischen Gymnasium gestellt ist, auch in Preußen wieder lösbar geworden.

Indem wir den Wirkungen, welche die Uebertragung neuer Pflichten an die realistischen Anstalten, soweit sie in deutschen Staaten stattfinden wird, mit ernster Teilnahme, aber ruhig entgegensehen, werden wir fortfahren, die Sache der humanistischen Bildung nach besten Kräften 311 führen, und bitten Alle, denen diese gleich uns am Herzen liegt, um Fortdauer und Steigerung ihrer

1) Im Ganzen unterzeichneten die Braunschweiger Erklärung 15863, darunter allerdings eine Anzahl so, daß sie ihre Zustimmung auf die erste Resolution beschränkten, die gegen Verallgemeinerung des Lehrplans des sogenannten Reformgymnasiums protestiert. Immerhin sind es über 15000, welche auch der oben angeführten Nejolution zustimmten.

U.

Das humanistische Gymnasium 1901. III.

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Unterstüßung. Es wird unsere Aufgabe sein, weiterhin mehr als bisher auch in Einzelheiten der Unterrichtsfächer und des Erziehungswerks den Wert des humanistischen Prinzips darzulegen und zu untersuchen, wo etwa die bessernde Hand anzulegen ist und wie den endlosen Reformerperimenten gegenüber die wichtigste aller Reformnen sich vollziehen kann – wir meinen diejenige, welche der Einzelne geräuschlos von Tag zu Tag an sich selbst vornimmt und welche die, in deren Hände das hohe Gut der Nation, die wissenschaftliche Vorbildung unserer vaterländischen Jugend, gelegt ist, zu immer freudigerer und vollerer Erfüllung ihrer Pflichten tüchtig machen soll.

Oskar Jäger.

Gustav Uhlig.

Daß mein verehrter Kollege Jäger meine schon früher an ihn gerichtete Bitte, sich mit mir in die Redaktion des Vereinsorgans zu teilen, nach dem Rücktritt von seinem bisherigen Amt erfüllt hat, gereicht mir in erster Linie um seiner Person willen zu großer Freude, dann aber auch deswegen, weil ich immer empfunden habe, daß mindestens mitbeteiligt bei der Schriftleitung ein dem preußischen Staat Angehöriger sein müßte. Litterarische Beiträge bitten wir nun an einen von uns beiden zu senden, Bücher dagegen, deren Bespre chung gewünscht wird, nach wie vor an C. Winters Universitätsbuchhandlung (Verlag) in Heidelberg. Uebrigens mache ich auch bei dieser Gelegenheit darauf aufmerksam, daß bei der großen Fülle des Stoffes, der in unseren Heften unterkommen muß, und der geringen Zahl von Bogen, die wir nicht überschreiten dürfen, wenn der niedrige Mitgliederbeitrag festgehalten werden soll, es eine Unmöglichkeit ist, alle Neuheiten, die uns zugehen, zu berücksichtigen. Wir werden auch in Zukunft fast nur solche besprechen oder besprechen lassen, welche die schwebenden Schulfragen, soweit sie das Gymnasium angehen, oder Punkte der Unterrichts- und Erziehungspraris an den humanistischen Lehranstalten behandeln. Dagegen werden wir von jeßt an die uns zugeschickten Bücher, nach Fächern gesondert, mit Angabe von Titel, Umfang und Preis verzeichnen.

G. U hlig.

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Aus der Junikonferenz.") Endlich sind sie erschienen die „Verhandlungen über Fragen des höheren Unterrichts“ auf der Berliner Schulkonferenz vom Juni v. J. (in der Buchhandlung des Ballischen Waisenhauses, 414 S. in Ler.); und sieht man die Fülle des Gebotenen und, daß mehr Raum noch als die Verhandlungen

1) Gleich nachdem die Verhandlungen dieser Konferenz fertig gedruckt waren, fandte mir Herr Prof. Kropatscheck ein Eremplar mit dem Wunsch, daß ich über den Inhalt des Buches in der Kreuzzeitung Bericht erstatten möchte. Das Referat erschien in den Beilagen zu Nr. 165, 167, 171, 173 des genannten Blattes und ist hier wieder abgedruct. Wertvoll war mir, daß Kropatscheck, der bekanntlich Mitglied der Konferenz gewesen, seine völlige Einverstanden heit erklärte. Einige Male hatte ich eigene Erwägungen beigefügt. Sie sind jeßt hier vermehrt, und auch aus den Verhandlungen habe ich noch Einiges hinzugethan. Beides geschah meistenteils, aber nicht immer, in Fußnoten.

u.

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selbst der Abdruck der durch das Ministerium von den verschiedensten Seiten eingeforderten Gutachten einnimmt, jo begreift man die Verzögerung. So dick leibig allerdings wie das Protokoll der Konferenz vom Dezember 1890 ist der vorliegende Band doch nicht geworden. Aber damals waren es auch elf Sikungen, diesmal nur drei. Vergleichen wir weiter die beiden Konferenzen nach den Protokollen, so zeigen sich alsbald auch wesentliche qualitative Unterschiede. Daß S. M. der Kaiser damals die erste und die leßte Sißung nicht blos mit seiner Gegenwart beehrte, sondern selbstthätig eingriff, gab den Verhandlungen eine ganz eigenartige Bedeutung. Ferner traten entgegengeseßte Meinungen damals viel schärfer gegen einander auf: es gab Momente fast leidenschaftlicher Erregung. Die vorjährige Verhandlung dagegen gleicht mit Ausnahme einiger Stellen, wo sich das Wasser staute, einem ruhig dahin gleitenden Strom. Der schärfste in der Debatte war diesmal der älteste, Theodor Mommsen. Doch weder aus dem im ganzen entschieden friedlichen Charakter der Junikonferenz, noch aus dem mehr streitbaren der Dezemberberatungen wäre es richtig, einen allgemeinen Schluß auf den Wert der Ergebnisse zu ziehen. Daß mancher Beschluß, der 1890 von der Majorität gefaßt worden war, sich nicht bewährte, weiß jeßt jedermann. Aber andere Resultate der damaligen Konferenz sind für das höhere Schulwesen zweifellos nüßlich gewesen, und nicht wenige Worte, die gesprochen worden, z. B. von Helmholt, haben dauernde Bedeutung. Von den jeßt gefaßten Entschließungen andererseits begrüßen wir manche mit Freuden; ob anderes im Fall der Verwirklichung förderlich sein wird, scheint uns nicht sicher und muß die Zukunft enticheiden.

Von den 44 Mitgliedern der 1890er Konferenz finden wir unter den 34 der vorjährigen nur zwei Mitglieder des Kultusministeriums (Ministerialdirektor Althoff und Geh. D.-R. Köpke) und folgende Herren wieder: Geh. R. Albrecht von Straßburg, W. G. O.-Finanzrat Germa r, Graf Douglas, W. G. D.-R. Hinzpeter, 6.-R. Jäger, Prof. Kropatscheck, Ministerialdirektor Thiel, G. M.-R. Virchow.

Die Verhandlungsgegenstände waren zum großen Teil die gleichen, wie 1890, aber ein Gegensat tritt dabei gleich im Anfang hervor: die Frage, die diesmal zuerst behandelt wurde, obgleich sie auf dem Fragebogen unter Nr. 8 erschien, war damals die zuleßt erörterte, die Berechtigungsfrage. Man sah ihre Erledigung diesmal als grundlegend an, wogegen man diese Aufgabe 1890 nur glaubte auf Grund der Entscheidung von mehreren organisatorischen Fragen lösen zu können. Und rationeller ist es ja, .ehe man von den Rechten Ipricht, die die Schularten haben sollen, sich darüber zu verständigen, wie die einzelnen Gattungen organisiert sein sollen. Aber andererseits ist klar, daß man die Unterrichtsgestaltung auch geneigt sein kann zu modifizieren, wenn man einer Schulgattung gern gewisse Rechte geben oder wahren möchte. So wurde diesmal die Frage: „In welchen Beziehungen erscheint eine Umgestaltung des Berechtigungswesens nötig ?“ 'vorangestellt, und nachdem der Kultusminister erörtert hatte, wie zum Zweck weiterer Verbreitung „realistischen Wissens" entweder das Gymnasium mit mehr derartigem Unterrichtsstoff zii beladen sei oder die modernen neunklassigen Anstalten eine Erweiterung ihrer Berechtigungen erfahren müßten, nachdem ferner Geheimrat Hindpeter in einem Rückblick auf die Dezember-Konferenz seine Ueberzeugung ausgesprochen hatte, daß entweder im Gymnasium der klassische Unterricht noch weiter beschnitten oder das sogen. Gymnafialmonopol aufgehoben werden müsse, begründete der ministerielle Referent über die Berechtigungsfrage, Geh. Ober-Regierungsrat Schmidt, folgende These, die

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