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der Philosophie und Rechte Doctor, Geheimenrath, Commandeur des Ordens vom Zähringer
Löwen, Ritter des Bairischen Maximilians-Ordens für Verdienst um Wissenschaft und Kunst
und Professor der Geschichte zu Heidelberg.

Siebenter Band. Bis zum Frieden von Schönbrunn.
Vierte durchaus verbesserte Auflage.

Heidelberg,

academische Verlagshandlung von J. C. B. Mohr.

1859.

Vorrede.

Der Verfaffer glaubt dem 7ten und Sten Theil des achtzehnten Jahrhunderts in dieser neuen Auflage einige Worte als Vorrede vorausschicken zu müssen, weil sich die Erscheinung derselben so sehr lange verzögert hat. Er war anfangs entschlossen, seines vorgerückten Alters wegen, mit dem Schluffe des sechsten Bandes seine Arbeit an dem Werke einzustellen, und glaubte dies um so mehr thun zu können, da er sich auf die Arbeit seiner Freunde Häusser und Gervinus verlassen konnte, welche dort angefangen hatten, wo er aufgehört. Da ihn aber sein Verleger an fein Versprechen, die Auflage zu beendigen, und allenfalls das Werk noch einige Jahre weiter fortzusehen, erinnerte, begann er auf's Neue an die unterbrochene Arbeit zu denken. Ehe er aber Hand an's Werk legen konnte, ward er so bedeutend krank, daß er einige Zeit hindurch an's Bett gefesselt war, und auch später noch sich nicht kräftig genug zu geistiger Anstrengung fühlte, bis die Vorsehung ihn wieder so weit stärkte, daß die Arbeit ihm Bedürfniß wurde. Auch dann konnte er nicht ununterbrochen arbeiten, weil die trüben Tage der winterlichen Jahreszeit ihm die Anstrengung seiner Augen oft erschwerte. Nichtsdestoweniger kam das Werk

seiner Vollendung näher, weil er fand, daß nur kleinere Verbesserungen in dem größten Theile des siebenten Bandes erforderlich waren; doch behält er sich vor, im achten Bande, wo er Manches zu tadeln findet, weitere Veränderungen anzubringen. Was den siebenten Band angeht, so will er den Lesern, welche die Vergleichung mit frühern Ausgaben vielleicht interessirt, andeuten, daß in demselben die ersten Bogen durchaus umgeschmolzen sind, und daß in den lezten Abtheilungen dieses Bandes sich theilweise die Bruchstücke der bis jezt nur handschriftlichen Denkwürdigkeiten, welche der Minister v. Schön 1848 ihm mitgetheilt hatte, wörtlich eingerückt sind. Im achten Bande werden von diesen Mittheilungen an geeigneter Stelle noch zwei weitere Stücke folgen, da im siebenten Band, um die Noten nicht zu sehr zu vergrößern, nur ein Stück eingerückt wurde.

Auch den Irrthum, daß der bekannte Bischof von Münster auf dem Concil zu Paris anwesend gewesen, wird man im achten Theile berichtigt finden, weil ihm ein Herr aus Münster ausdrücklich darüber geschrieben hatte, daß nicht der Bischof, sondern dessen Bruder auf dem Concil anwesend gewesen. Im Uebrigen betreffen die kleinen Verbesserungen, die der Verfasser gemacht hat, hauptsächlich Styl und Interpunction, um Verständlichkeit und Lesbarkeit, warum es ihm hauptsächlich zu thun war, zu erleichtern. Es haben ihm freilich Manche vorgewor= fen, daß er in Beziehung auf Deutschheit und deutsches Heldenthum nicht enthusiastisch genug gewesen sei. Dies zu ändern hat er aber nicht für gut gefunden, weil er diesen Enthusiasmus nie empfunden hat, und durchaus nichts sagen will, im Leben wie in Schrift, was nicht aus seinem Charakter und

seiner innigsten Ueberzeugung hervorgegangen ist. Er sieht an dem abschreckenden Beispiel des berühmten Johann v. Müller, wie gefährlich es ist, ein großer Mann und ein glänzender Schriftsteller sein zu wollen, wenn man nicht als großer Mann geboren ist, und dem Volke Affektation und aufgeputzten Styl oder Nachahmung der Alten, wie Johann von Müller und Friedrich Heinrich Jacobi, prahlend auskramen will. Die Wahrheit ist freilich, wie der Versasser im 83. Jahre, nach sechzig= jährigem Studium, immer deutlicher einsieht, nicht immer erreichbar, wenn von objectiver Wahrheit die Rede ist; allein die subjective Wahrheit, d. h. die Vermeidung alles dessen, was nicht den Schriftsteller durch und durch beseelt, sondern nur für das Publikum, dessen Bedürfniß oder Vorurtheil man berücksichtigt, gelten kann, ist allerdings Jedem erreichbar. In dieser Rücksicht gerade ist das Studium der Alten, welches jezt so sehr vernachlässigt wird, so ungemein wichtig, weil diese weder Recensenten, noch Studenten, noch Weiber, noch die Leser von Journalen berücksichtigten. Dies ist es, was der Verfasser nicht für das große Publikum, sondern für die Wenigen, denen Wahrheit und Recht, und Tugend aufrichtig am Herzen liegen, hier vorauszuschicken nöthig findet.

Heidelberg, im Juni 1859.

F. C. Schloffer.

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