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verhältnismäßig sehr große Zahl der Unfälle, die durch Stein- und Kohlenfall, also durch unvermutetes Herabstürzen von Gesteins- oder Kohlenmassen entstehen, gab dem preußischen Herrn Minister für Handel und Gewerbe Veranlassung, im Jahre 1897 eine Kommission einzuberufen, deren Aufgabe es war, die Ursachen der bezeichneten Unfälle an der Hand der Erfahrungen des In- und Auslandes, sowie durch eigene Anschauung eingehend zu untersuchen und geeignete Maßregeln zur Verhütung dieser Unfälle vorzuschlagen. Diese Kommission hat bis Ende des Jahres 1905 umfassende Ermittelungen vorgenommen und „Grundsätze zur Vermeidung von Stein- und Kohlenfall" aufgestellt (vgl. die im Verlage von Ernst & Sohn in Berlin 1901 bis 1906 erschienenen Verhandlungen und Untersuchungen der preußischen Stein- und Kohlenfallkommission"). Diese Untersuchungen geben die Mittel an, den Bergbau gefahrloser zu gestalten und wird dementsprechend nunmehr verfahren.

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Von großer Bedeutung ist die Verwendung der Sicherheitssprengstoffe, welche Schlagwettergemische oder Kohlenstaub nicht zur Explosion bringen dürfen, und die Berieselung von Gruben geworden, welche trockenen Kohlenstaub führen.

In der Steinbruchs- und Ziegeleiindustrie ist namentlich dem Abbau der Mineralien immer mehr Aufmerksamkeit gewidmet worden, besonders durch die zuständigen Berufsgenossenschaften, die mit aller Energie auf gefahrlosere Betriebsweise hinarbeiten.

Die sehr gefährlichen Maschinen der Metall- und Holzbearbeitung, die gefährlichen Maschinenarten der Textil-, Papierindustrie, Nahrungs- und Genußmittelindustrie haben durch die Berufsgenossenschaften, in deren Betriebe diese Maschinen besonders häufig vorkommen, in den letzten Jahren eine eingehende Bearbeitung vom Standpunkt der Unfallverhütung erfahren. Die Ergebnisse sind in bereits erwähnten Veröffentlichungen niedergelegt und haben Veranlassung gegeben, durch strenge Vorschriften und durch Einwirkung auf die Fabrikanten dieser Maschinen eine unfallsichere Gestaltung der letzteren herbeizuführen.

Die eigenartige Entwickelung der chemischen Industrie war naturgemäß von der Entstehung vieler neuer Gefahren begleitet, deren Bekämpfung neue Maßnahmen erfordert. Die Berufsgenossenschaft der chemischen Industrie hat daher in den letzten Jahren ihre Unfallverhütungsvorschriften wiederholt ergänzt, namentlich durch besondere Vorschriften über neuere Fabrikationszweige. Diese Vorschriften haben dann Veranlassung zur unfallsicheren Gestaltung der Betriebsanlagen gegeben.

Wie schon erwähnt, ist in den letzten Jahren das sehr wichtige Gebiet der Unfallverhütung in der Landwirtschaft in Angriff genommen worden, so daß die in ihr benutzten Maschinen, bauliche Einrichtungen und Fuhrwerke künftig auch gewissen Sicherheitsforderungen entsprechen.

Die Sicherheit der Arbeiter bei der Ausführung von Bauarbeiten. muß ganz besonders durch eine scharfe Ueberwachung der Betriebe gewährleistet werden, da die Art der Betriebsweise eine stetige Veränderung der Sachlage mit sich bringt und daher Zuwiderhandlungen Bericht üb. d. XIV. Intern. Kongr. f. Hygiene u. Demographie. II.

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gegen die polizeilichen und berufsgenossenschaftlichen Vorschriften viel schwerer festzustellen sind als bei Fabrikbetrieben. Deshalb ist in den letzten Jahren eine vermehrte Revision der Bauausführungen herbeigeführt worden, und es ist dieses Vorgehen hier um so mehr notwendig, als hier nicht nur auf die Durchführung von Sicherheitsmaßnahmen, sondern auch auf die Bauweise selbst geachtet werden muß, damit letztere nach den Regeln der Baukunst erfolgt und nicht durch Nichtbeachtung derselben schwere Gefahren für die Arbeiter herbeigeführt werden.

Für die unfallsichere Ausgestaltung der Transporteinrichtungen ist es von großer Bedeutung, daß hier nicht nur die Sicherung der beim Betriebe beschäftigten, sondern auch der beförderten Personen in Frage kommt. So ist von jeher der Unfallverhütung bei den Eisenbahnen und der Schiffahrt besondere Sorgfalt gewidmet. Die Eisenbahnen unterliegen zahlreichen gesetzlichen, polizeilichen und berufsgenossenschaftlichen Vorschriften, zu denen die von den Eisenbahnverwaltungen erlassenen Bestimmungen und technischen Vereinbarungen kommen. Für den Straßenbahnbetrieb sind die verkehrspolizeilichen Verordnungen maßgebend, neben denen die berufsgenossenschaftlichen Vorschriften zu beachten sind. Der Unfallsicherheit der Schiffahrt und namentlich der Seeschiffahrt wird die größte Aufmerksamkeit geschenkt. Durch internationale Vereinbarungen, Kaiserliche Verordnungen, Verordnungen der Seeuferstaaten und Hafenpolizeibehörden und ganz besonders durch die Unfallverhütungsvorschriften der See-Beruftsgenossenschaft, zu der die Seeschiffahrtsbetriebe gehören, sind eine Menge von Bestimmungen erlassen worden, welche die Reeder, Schiffsführer, Schiffsoffiziere und Mannschaft beachten müssen. Diese Bestimmungen mußten fortwährend ergänzt und verbessert werden, damit sie mit den Fortschritten des Schiffsbaues und der Schiffsverwendung gleichen Schritt halten. In der persönlichen Ausrüstung der Arbeiter mit Schutzmitteln sind. in den letzten Jahren auch erhebliche Fortschritte erzielt worden; die Ergebnisse eines vom Verband der Deutschen Berufsgenossenschaften im Jahre 1897 ausgeschriebenen Wettbewerbs über Schutzbrillen haben. zur Konstruktion und Einführung verschiedener solcher Schutzmittel geführt, die den besonderen Bedingungen der Arbeitstätigkeiten, bei denen. eine Gefährdung der Arbeiter durch Splitter, Funken usw. eintritt, angepaßt worden sind. Große Bedeutung haben in den letzten Jahren die bereits erwähnten Atmungsapparate gewonnen, mit denen Mannschaften ausgerüstet werden. welche bei Bergwerksunfällen den Verunglückten Rettung bringen sollen.

So sind auf allen Gebieten der Industrie und auch in der Landund Forstwirtschaft die Unfallverhütungsmaßnahmen in befriedigender Weise entwickelt worden. Die Unfallverhütungstechnik hat das Stadium primitiver, meist nur den Betriebseinrichtungen nachträglich zugefügter Vorkehrungen verlassen; sie ist heute vollwertig in die Reihe der anderen Spezialgebiete der Technik eingetreten und sucht ebenso wie diese, durch wissenschaftliche Ergründung der zu lösenden Aufgabe und durch Verwertung der in der praktischen Durchführung gewonnenen Erfahrungen zu weiteren Fortschritten zu gelangen. Zweifellos hat diese neue Richtung der Unfallverhütung die Sicherheit der Betriebe

wesentlich erhöht. Aus den Berichten der staatlichen und berufsgenossenschaftlichen Aufsichtsbeamten ist zu erkennen, wie auf den einzelnen Gebieten durch die modernen Unfallverhütungsbestrebungen gewisse Arten von Unfällen fast vollständig verschwunden oder wenigstens in ihrer Zahl erheblich gemindert worden sind.

Aber daraus darf keineswegs die leider nicht selten vertretene Ansicht begründet werden, daß nun genug in der unfallsicheren Ausgestaltung der Betriebe geschehen sei und daß in dem Erlaß von Verordnungen und Vorschriften und in der Ueberwachung der Betriebe ein langsameres Vorgehen eingeschlagen werden könne. Diese Ansicht muß ebenso entschieden bekämpft werden wie diejenige, welche die Ursache der weitaus meisten Unfälle lediglich in unvorsichtigem und unvorschrifsmäßigem Verhalten der Arbeiter sieht und daher die unfallsichere Ausgestaltung der Betriebe für ziemlich überflüssig erklärt. Die Unfallverhütungsvorkehrungen müssen erfolgreich wirken, auch wenn der Arbeiter nicht sachgemäß handelt, denn es kann von niemandem, also auch nicht von den Arbeitern verlangt werden, daß sie in jedem Augenblick ihre Tätigkeit mit voller Aufmerksamkeit und in vollem. Bewußtsein der drohenden Gefahr ausüben.

So gilt es denn, in der Verbesserung aller Unfallverhütungsmaßnahmen mit aller Energie weiter zu schreiten, die Vorschriften nach den gemachten Erfahrungen und in Berücksichtigung neu auftretender Gefahren zu ergänzen und zu verbessern, die Unfallverhütungstechnik zu fördern und die Ueberwachung der Betriebe immer intensiver zu gestalten. Hierbei begegnen sich die Bestrebungen aller Kulturnationen. Für die Entwickelung der Unfallverhütungstechnik war es bisher schon von größter Bedeutung, daß in der Literatur, auf Kongressen und durch gemeinsame Verhandlungen ein Austausch der Erfahrungen stattgefunden hat und Konstruktionen von Sicherheitseinrichtungen, die in dem einen Lande sich bewährten, Anregung zur Verbesserung ähnlicher Vorkehrungen in anderen Ländern gegeben haben. Dieses internationale Zusammenarbeiten wird auch künftig sicher noch viele Fortschritte herbeiführen und weitere Erfolge in der Unfallverhütung veranlassen.

IV, 2

Aperçu des succès obtenus par les mesures préventives contre les accidents.

Prévention des accidents du travail en France.

Par

Docteur Ingénieur H. Mamy (Paris).

La recherche et l'application des moyens propres à réduire le nombre des accidents industriels, la poursuite des améliorations qu'il est désirable de voir apporter aux conditions hygiéniques du travail, ont été, en France, l'objet des efforts persévérants des pouvoirs publics et de l'initiative privée.

Nous n'estimons plus, comme autrefois on le pensait bien à tort, que l'accident est un mal fatal, une conséquence inévitable du travail, que l'on ne peut que déplorer en s'y résignant. Ce n'est plus seulement l'atténuation pécuniaire des souffrances et des misères qu'entraine la mort ou la blessure qui fait l'objet de nos préoccupations. Nous savons que l'on peut éviter, par des moyens convenablement étudiés et appliqués, un certain nombre de ces malheurs qui menacent l'ouvrier au cours de son labeur journalier, que l'on peut sauver des vies humaines, épargner des blessures et des maladies. La science et l'ingéniosité humaine nous ont déjà mis en mesure de lutter avec succès, et les armes dont elles ont enrichi l'arsenal bienfaisant de la prévention s'augmentent chaque jour, en nombre et en efficacité.

Action des pouvoirs publics.

Les premières prescriptions législatives dans cet ordre d'idées, se rencontrent dans la loi du 19 mai 1874 relative au travail des enfants au-dessous de 16 ans et des filles mineures. Les articles 12. 13 et 14 de cette loi contenaient certaines prescriptions et certaines interdictions concernant la sécurité et l'hygiène. Cette loi s'est transformée; elle est devenue aujourd'hui la loi du 2 novembre 1892 et s'applique aux enfants au-dessous de 18 ans et aux femmes de tout âge. Les articles 12, 13 et 14 ont été maintenus, mais il convient d'observer que cette loi n'offre pas, au point de vue de son application, un intérêt général, puisque les ateliers qui n'emploient que des hommes au-dessus de 18 ans échappent à ses prescriptions.

Mais il est une autre loi qui présente un caractère général et s'applique, sans distinction de catégories de travailleurs, à tous les établissements industriels. C'est la loi du 12 juin 1893 concer

nant l'hygiène et la sécurité du travail, modifiée par la loi du 11 juillet 1903.

Cette loi est entièrement consacrée à des prescriptions concernant soit la sécurité, soit l'hygiène du travail. Le contrôle de son application est confié à un corps d'inspecteurs officiels, ayant entrée obligatoire dans les établissements soumis à la loi et l'inobservation des règles imposées par le législateur est sanctionnée par des peines qui peuvent s'élever depuis une amende de 5 francs jusqu'à la fermeture de l'établissement.

La réglementation publique, dans les grandes ligues sont tracées par la loi du 12 juin 1893, a été complétée par une série de décrets et d'arrêtés qui sont les suivants:

Décret du 10 mars 1894 remplacé aujourd'hui par le décret du 29 novembre 1904, modifié par les décrets des 6 août 1905 et 22 mars 1906, relatif à l'hygiène et à la sécurité des travailleurs. Décret du 29 juin 1895 réglementant le travail dans les fabriques de vert de Schweinfurt.

Décret du 18 juillet 1902 réglementant l'emploi du blanc de céruse dans l'industrie de la peinture en bâtiment.

Décret du 21 novembre 1902 interdisant l'opération dite pompage dans l'industrie de la poterie d'étais.

Décret du 15 juillet 1904 étendant à tous les travaux de peinture les dispositions du décret du 18 juillet 1902.

Décret du 28 juillet 1904 sur le couchage du personnel. Décret du 4 avril 1905 concernant la manipulation du linge sale dans les ateliers de blanchissage.

Arrêté du 21 mars 1906 fixant les tenues de l'affiche sur la tuberculose à apposer dans les dortoirs.

Décret du 22 mars 1906 concernant les mesures à prendre contre l'incendie.

Action de l'initiative privée.

L'action de l'initiative privée a devancé celle des pouvoirs publics. Elle s'est manifestée par la création d'associations d'industriels, librement et volontairement constituées en vue de recherches et de faire appliquer dans leurs usines ou ateliers les mesures de protection les plus efficaces et les plus pratiques au point de vue de la sécurité et de l'hygiène.

Ces associations sont de deux sortes. Les unes, dites „Associations de propriétaires d'appareils à vapeur", ont pour lent la surveillance des générateurs de vapeur. Par des visites intérieures et extérieures de ces appareils, elles s'assurent de leur bon entretien et de leur bon fonctionnement et arrivent à faire cesser ainsi, d'une manière presque compléte, les explosions qui peuvent faire tout de victimes. Ces Associations sont au nombre de 10 en France, ayant respectivement leurs sièges à Paris, Lyon, Marseille, Lille, Rouen, Nantes, Amiens, Reims, Bordeaux et Montpellier.

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Les autres Associations préventives sont dites ,Associations contre les accidents de fabriques". Elles s'occupent de toutes

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