Изображения страниц
PDF
EPUB
[graphic][ocr errors][ocr errors][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small]
[ocr errors]

Der

können. Diese beiden Freunde fielen in diesem so entlegenen Theile des Landes auf, man hielt sie für Spione. Rechtsgelehrte ihrer Gegend liefs sie bewachen, beständig mit einem Horcher umgeben, der ihr Gespräch sogar belauschte, wenn sie stundenlang am einsamen Gestade des Meeres lagen. Glücklicher Weise war dieser Mensch ehrlich genug, nur zu sagen, was er gehört hatte; so hatte die Infamie des Belauschens keine Folgen, als den Urheber lächerlich zu machen. In dieser Zeit erschienen 1798 the lyrical ballads unsers Dichters. Er besuchte in diesem Jahre mit seiner Schwester Deutschland, wohin sein Freund Coleredge gegangen war, seine Studien zu vollenden. Bald nachher liefs er sich in Grafsmere in Westmoreland nieder, wo er seitdem zu Rydale von seinem väterlichen Erbtheil und einer kleinen Stelle als Stempeleinnehmer gelebt, und sich 1803 mit einer Mifs Mary Hutchinson verheirathet hat, die ihm 5 Kinder geboren, von denen eine Tochter und 2 Söhne noch am Leben sind. Im Jahre 1807 erschienen 2 Bände vermischter Gedichte, Miscellaneus Poems, von ihm. Seitdem war vielseitig die Rede von einem gröfseren Gedichte, an welchem er arbeite, und 1814 erschien der Anfang dieses Gedichts in einer prächtigen Quart-Ausgabe, unter dem Titel Recluse, wovon der erste Theil die Benennung Excursion erhielt, der von einem Gedichte in demselben Format anter dem Titel, the white doe of Rylstone gefolgt ist. Seine Gedichte, sagen die Engländer, kann man nicht aus der Hand legen, ohne von Achtung für den Geist der Tugend durchdrungen zu seyn, der aus jeder Zeile athmet. Er schreibt nur aus dem Herzen, und er lebt wie er schreibt. Wer ihn genau kennt, giebt ihm das Zeugnifs, dafs er seine Pflichten als Mensch, als Vater, als Freund mit der gewissenhaftesten Treue und der zärtlichsten Sorgfalt erfüllt.

In seiner Nachbarschaft ist er allgemein wegen seiner wohlwollenden Gesinnungen, seiner feinen Sitten, seiner Dienstfertigkeit und seiner liberalen Gesinnungen geschätzt, und verehrt als ein Mann, welcher der Constitution und der Kirche seines Landes mit inniger Kraft zugethan ist. Seine Feinde werfen ihm vor, dafs er zu kindlich und einfach in seinen Gedichten ist. Seine Freunde lieben ihn gerade des halb am vorzüglichsten.

In dem Edinburgh Review von 1814, im NovemberHeft wird es mit Recht bedauert, dafs Wordsworth keine Gelegenheit gehabt hat, in der Welt zu leben. Lange Gewohnheit, sich von den Menschen abzusondern, und eine Sucht nach Originalität können allein den Abstand, der zwischen des Dichters Genius und seinem Geschmack ist, erklären, oder die Andacht, mit welcher er so viele köstliche Naturgaben an den Blenden der armseligen Idole geopfert hat, die er sich zwischen seinen Seen und Bergen hinstellte, heifst es in diesem Journal. Einsames Nachsinnen zwischen diesen Naturscenen kann sicher die Seele für die Majestät poetischer Anschauung empfänglich machen, (obgleich es bemerkenswerth ist, dafs alle grofse Dichter in dem vollen Strom der Gesellschaft lebten oder leben) aber die Collision mit gleichgestimmten Seelen, die Warnung vor vorherrschenden Eindrücken scheint nöthig, die Fülle der? selben zu hemmen und den Hang zur Uebertreibung und zum Kleinlichen zu unterdrücken.

Im Sommer 1818 besuchte Herr Philipp Kemperhausen, ein Deutscher, den Dichter in seinem Wohnorte. Er beschreibt seine Wohnung als äusserst romantisch. Von ihm selbst sagt er:,, Ihn umgab der Seelenadel, der sich in

denjenigen offenbart, die immer mit hohen und abstracten Gedanken sich beschäftigen, und die auch in den Stunden der Musse sich nicht ganz von der Feyerlichkeit entkleiden können, welche das Studium der Humanität einflöfst. Ich sah nie einen Mann, aus dessen Gesichte das Nachdenken so hervorleuchtete, wie aus dem seinigen." Er beschreibt den Dichter als äusserst liebenswürdig. Unser Landsmann sprach viel mit ihm über die Dichtkunst und sagt: „, Andere Dichter, so viel ich deren gekannt habe, sind nur zu Zeiten Dichter; Wordsworth aber ist ein Dichter von Profession, und wenn er daher von der Dichtkunst spricht, so spricht er von einer Sache, die ihm ganz vertraut aber zugleich ganz heilig ist. Zwanzig Jahre hat er in der romantischen Umgebung seines Wohnorts gelebt und sich ganz seiner göttlichen Kunst geweiht.

[ocr errors]
[ocr errors]

Wordsworth's Gedichte, sagt ein anderer Kunstrichter, verrathen eine reiche Mine von Materialien, aus welchen die Dichtkunst gebildet wird: Erhabenheit der Gesinnungen, Zartheit des Herzens, warmes Gefühl für die Schönheiten der Natur, verbunden mit einer ausserordentlichen Gluth der Imagination und einer sehr lobenswerthen Liebe für die Einfachheit sowohl der Gedanken als des Ausdrucks. Wordsworth hat diese köstlichen Gaben indefs nicht auf das vortheilhafteste benutzt, und wenn es die Hauptsache für die Dichter ist, zu gefallen, so hat er bis jetzt keinen schmeichelhaften Erfolg gehabt. Er behauptet damit sehr zufrieden zu seyn: neque te ut miretur turba laboras (du arbeitest auch nicht, damit dich der Haufe bewundere) ist sein Wahlspruch; aber selbst unter denen, mit deren Beifall er sich zufrieden bekennt, befindet sich nicht die ganze Classe, die Horaz stolz genug ist, unter

-

« ПредыдущаяПродолжить »