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F. C. Schlosser,

Geheimenrath und Professor der Geschichte zu Heidelberg.

Vierter Band: Bis auf den gescheiterten Versuch der Auflösung
der französischen Parlamente um 1788.

Vierte durchaus verbesserte Auflage.

Heidelberg.

Akademische Verlagshandlung von J. C. B. Mohr.
1853.

Dritter Zeitraum des achtzehnten Jahrhunderts.

Zweiter Abschnitt.

Gang und Beschaffenheit der geistigen Bildung und Litèratur.

Zweites Kapitel.

Frankreich.

S. 1.

Diderot, Marmontel, Naynal.

Wir werden zwar weiter unten die Hauptschriftsteller dieser Zeit, welche das, was man jest in ganz Europa Staatswissenschaft und Staatswirthschaft nennt, erfanden und in die Mode brachten und sich dadurch große Verdienste um Staatsverwaltung und politisches Leben erwarben, anführen müssen, jedoch zuerst noch ein= mal auf die Rhetoren und Sophisten zurückkommen. Es wird sich zeigen, daß das Treiben der berühmten Prediger des Unglaubens und der Freiheit ebenso leer, declamatorisch und lästig war, als in unsern Tagen das der Prediger des blinden Glaubens und der Knechtschaft nur immer sein kann. Uns irrt weder ein berühmter Name, noch Prahlen auf Beredsamkeit und Poesie; uns find Chateaubriand, Quinet, Michelet, Victor Hugo u. s. w. nicht besser als Diderot, Raynal und Consorten.

Wir erkennen an, daß Alles, was wir tadeln, objectiv be= trachtet, wie man in Deutschland sagt, oder aus dem französischen Standpunkte angesehen, ganz anders aussehen mag, wir beharren aber darauf, daß Redensarten und aus aller Welt hergeholtes Anspielen auf Wissen und Wissenschaft weder wahre Beredsamkeit,

Schlosser, Gefch, d. 18. u. 19. Jahrh. IV. Th. 4. Aufl.

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